26 G. Hölscher: Die Anfänge der hebräischen Geschichtsschreibung
Der Vertrag mit den Gib‘oniten, Jos 94-5 6b-7 12-14 i5aß löaßbß 22bß
23*.1
Die Eroberung des übrigen Westjordanlandes nach Josuas Tode,
Jud 11—3 5-7 11-17 19-35 2ia 5b (dazu Jos 13l3)2.
1 In 94 streiche „auch sie“. In 96j, streiche „zu ihm und“. In 923 streiche
„und Holzfäller und Wasserschöpfer“.
2 Nachdem Josuas Tod bereits Jos 2 428__31 erzählt worden ist, wird dar-
über mit denselben Worten (nur mit Umstellung eines Satzes) zum zweiten
Male Jud 26_9 berichtet. Verkennung der literarischen Entstehung dieser
Kapitel hat dazu verführt, deswegen den einleitenden Satz Jud liaa „und es
geschah nach Josuas Tode“ zu streichen oder willkürlich den Namen Josuas
durch den Moses zu ersetzen. In Wirklichkeit ist Jos 24 bis Jud 25 alter jeho-
vistischer Zusammenhang. Das Stück wurde von Rd gestrichen und durch
den Flicken Jud 26_9 ersetzt; es wurde dann nachträglich wieder eingesetzt,
wodurch der Widerspruch zwischen Jud 14 und 26_9 entstanden ist. Die wich-
tigsten Stücke von Jud 1 hat Rd in den Zusammenhang des Josuabuches
an verschiedenen Stellen eingestellt (Jos 1513_19 63 1610 1712 1947); auch
Jos 1313 wird ursprünglich in den jahvistischen Zusammenhang von Jud 1
gehört haben. Jos 1947 dagegen ist Auszug aus Jud 17—18 durch Rd.
In Jud 210—36 gehört 210_1214_16 i8—19 dem Verfasser des Rahmenschemas
Rd; 213 20—23 und 34_6 ist seinem Kerne nach elohistisch, aber durch allerlei
Wucherungen überfüllt; eine genauere Bestimmung der einzelnen dabei be-
teiligten Hände ist kaum möglich. Zusatz ist jedenfalls 35__6, aber wohl auch
34ij_2. Budde und Nowack erklären, indem sie alle unbequemen Elemente
streichen, 223 und 32a für quellenhaft und weisen diese kleinen Bruchstücke
zu J, weil das Motiv der Verschonung der Heidenvölker, damit Israel den
Krieg lerne, nur zu den Anschauungen von J passe. Nach Budde schlossen
sich diese Sätze lückenlos an Jud 1 an. Letzteres stimmt nicht ganz, da 2ia 5|,
dazwischen steht. Die Dinge liegen offenbar anders: 223 kann seinem Kern
nach zu E gehören, ebenso wie möglicherweise auch 3la3_4; 3lb_2 dagegen
ist offensichtlich späte Glosse.
Im Anschluß hieran noch eine Bemerkung über Jos 1714_18. Das Stück
liegt offenbar in zwei Rezensionen vor; es scheint mir unmöglich, durch
gewaltsame Streichungen einen einheitlichen Text herzustellen. Von den bei-
den Rezensionen v. 14—15 und v. 16—18 ist v. 16—18 nicht, wie man gern
annimmt (Dillmann, Procksch, Smend, Eissfeldt), die ältere (jahvisti-
sche), sondern (vgl. Ed. Meyer, Isr. 512f.) ein späterer Einschub (v. 28abß
ist interpoliert). Meyer stellt v. 14—15 „im weiteren Sinne zu J, wenn es
sich auch in Jud 1 nicht einfügen läßt“, während Procksch, Smend, Eiss-
feldt v. 14—15 mit Recht zu E stellen („im Lande der Perizziter und Re-
fa’iter“ v. 15 ist nach LXX zu streichen). E (v. 14—15) gibt Josef ein Los,
fordert ihn aber auf, da das Gebirge zu eng für ihn sei, den Wald zu roden;
nach dem Ergänzer (v. 16—17 18b ay LXX) dagegen soll er nicht nur ein Los
haben, sondern sein Gebiet erweitern durch Vertreibung der Kanaaniter in der
Ebene von Betsche’an und Jesreel.
Der Vertrag mit den Gib‘oniten, Jos 94-5 6b-7 12-14 i5aß löaßbß 22bß
23*.1
Die Eroberung des übrigen Westjordanlandes nach Josuas Tode,
Jud 11—3 5-7 11-17 19-35 2ia 5b (dazu Jos 13l3)2.
1 In 94 streiche „auch sie“. In 96j, streiche „zu ihm und“. In 923 streiche
„und Holzfäller und Wasserschöpfer“.
2 Nachdem Josuas Tod bereits Jos 2 428__31 erzählt worden ist, wird dar-
über mit denselben Worten (nur mit Umstellung eines Satzes) zum zweiten
Male Jud 26_9 berichtet. Verkennung der literarischen Entstehung dieser
Kapitel hat dazu verführt, deswegen den einleitenden Satz Jud liaa „und es
geschah nach Josuas Tode“ zu streichen oder willkürlich den Namen Josuas
durch den Moses zu ersetzen. In Wirklichkeit ist Jos 24 bis Jud 25 alter jeho-
vistischer Zusammenhang. Das Stück wurde von Rd gestrichen und durch
den Flicken Jud 26_9 ersetzt; es wurde dann nachträglich wieder eingesetzt,
wodurch der Widerspruch zwischen Jud 14 und 26_9 entstanden ist. Die wich-
tigsten Stücke von Jud 1 hat Rd in den Zusammenhang des Josuabuches
an verschiedenen Stellen eingestellt (Jos 1513_19 63 1610 1712 1947); auch
Jos 1313 wird ursprünglich in den jahvistischen Zusammenhang von Jud 1
gehört haben. Jos 1947 dagegen ist Auszug aus Jud 17—18 durch Rd.
In Jud 210—36 gehört 210_1214_16 i8—19 dem Verfasser des Rahmenschemas
Rd; 213 20—23 und 34_6 ist seinem Kerne nach elohistisch, aber durch allerlei
Wucherungen überfüllt; eine genauere Bestimmung der einzelnen dabei be-
teiligten Hände ist kaum möglich. Zusatz ist jedenfalls 35__6, aber wohl auch
34ij_2. Budde und Nowack erklären, indem sie alle unbequemen Elemente
streichen, 223 und 32a für quellenhaft und weisen diese kleinen Bruchstücke
zu J, weil das Motiv der Verschonung der Heidenvölker, damit Israel den
Krieg lerne, nur zu den Anschauungen von J passe. Nach Budde schlossen
sich diese Sätze lückenlos an Jud 1 an. Letzteres stimmt nicht ganz, da 2ia 5|,
dazwischen steht. Die Dinge liegen offenbar anders: 223 kann seinem Kern
nach zu E gehören, ebenso wie möglicherweise auch 3la3_4; 3lb_2 dagegen
ist offensichtlich späte Glosse.
Im Anschluß hieran noch eine Bemerkung über Jos 1714_18. Das Stück
liegt offenbar in zwei Rezensionen vor; es scheint mir unmöglich, durch
gewaltsame Streichungen einen einheitlichen Text herzustellen. Von den bei-
den Rezensionen v. 14—15 und v. 16—18 ist v. 16—18 nicht, wie man gern
annimmt (Dillmann, Procksch, Smend, Eissfeldt), die ältere (jahvisti-
sche), sondern (vgl. Ed. Meyer, Isr. 512f.) ein späterer Einschub (v. 28abß
ist interpoliert). Meyer stellt v. 14—15 „im weiteren Sinne zu J, wenn es
sich auch in Jud 1 nicht einfügen läßt“, während Procksch, Smend, Eiss-
feldt v. 14—15 mit Recht zu E stellen („im Lande der Perizziter und Re-
fa’iter“ v. 15 ist nach LXX zu streichen). E (v. 14—15) gibt Josef ein Los,
fordert ihn aber auf, da das Gebirge zu eng für ihn sei, den Wald zu roden;
nach dem Ergänzer (v. 16—17 18b ay LXX) dagegen soll er nicht nur ein Los
haben, sondern sein Gebiet erweitern durch Vertreibung der Kanaaniter in der
Ebene von Betsche’an und Jesreel.