Metadaten

Hölscher, Gustav; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1941/42, 3. Abhandlung): Die Anfänge der hebräischen Geschichtsschreibung — Heidelberg, 1942

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42028#0090
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
90 G. Hölscher: Die Anfänge der hebräischen Geschichtsschreibung

am Steinbockfelsen 1. Sam 243, eine Oase am Ufer des Toten
Meeres, dessen Umgebung der Sage nach einst bis So‘ar hin die
fruchtbarste Landschaft war, wohl bewässert wie der Garten Jahves
Gen 13io, jetzt eine Felsen- und Salzwüste Gen 19. Von der Höhe
des Gebirges schaut man hinunter in diesen öden Kessel, aus dem
die Dünste aufsteigen „wie der Rauch des Schmelzofens“ Gen 1928.
Südlich von Hebron beginnt das Weideland der Hirten mit
allerlei Ortschaften: Zif 1. Sam 23i9, Karmel 1. Sam 252 20, Ma‘on
1. Sam 252; westlich davon Debir, das früher Kirjat-Sefer hieß
Jos 15i5 Jud In, und dabei die obere und die untere Quelle Jos
15i9 Jud 115. Darüber hinaus hört die persönliche Ortskenntnis des
Verfassers allmählich auf. Bekannt ist natürlich das berühmte Be’er-
scheba‘ Gen 2623 33, welches die Südgrenze Judas bildete Jud 20i
2. Sam 3io 242 7 15, dazu südwestlich davon die Brunnen Rechobot,
Sitna und ‘Esek Gen 26i8ff. Weiterhin werden nur noch Namen
genannt, so in der Liste von Orten, an die David Anteile von der
‘Amalekiterbeute schickt 1 Sam 3026—31. Selbst die Raubzüge, die
David von Siklag aus in das Grenzgebiet der Steppe unternimmt,
bieten topographisch nichts außer dem nicht bestimmbaren Tale
von Besor 1. Sam 309 20f., wozu noch die gleichfalls unbekannte
Straße von Atarim Num 211 hinzugefügt werden kann. Nur die
Namen der hier wohnenden Stämme erfahren wir: Simeon bei Sefat
(Chorma) Jud 117, Jerachme’el 1. Sam 3029 2710, Kain 1. Sam
3029 27io (Gen 4i 17-24), zu dem Chobab gehört Num IO29 Jud 116
4n, und ‘Amalek 1. Sam 30i 13 18 278 2. Sam 11, dazu zwei unbe-
stimmbare Namen 1. Sam 27s.
An der Skorpionensteige liegt die Grenze Edoms Jud I36, des-
sen Gebiet bis ha-Sela‘ reicht. In dessen Lande Sehr Gen 324 33
14 16 ist der Verfasser offenbar unbekannt, ebenso wie auf der
Sinaihalbinsel. Er weiß hier von den Ismaelitern als einem Räuber-
stamm Gen I612 und als Karawanenhändlern, die von Gil‘ad nach
Ägypten ziehen Gen 3725 27 39i, auch von dem im ismaelitischen
Gebiet liegenden Brunnen der Hagarsage zwischen Kadesch und
Bered Gen I614. Falls Gen 25i—4 ursprünglich ein Stammbaum
Ismaels ist, so ist Ismael für J zusammenfassender Name der
Araberstämme der Wüste, wie denn auch in Jud 824 die Midianiter
zu Ismael gerechnet werden. Alles, was J von diesen Gegenden
berichtet, stammt, soweit nicht aus schriftlicher Quelle, nur vom
Hörensagen, z. B. daß die Beduinen hier gelegentlich ägyptische
Sklaven haben 1. Sam 30ii 13 Gen I61, daß sich ein flüchtiger
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften