Entstehungszeit und Leitgedanke
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Ägypter bei ihnen als Schutzgenosse aufhalten mag Ex 2i9. Oft
redet der Verfasser nur von Rastplätzen ohne Namen Ex 424 Num
IO31. Natürlich weiß er von der berühmten Oase Kadesch und
ihrem Felsenquell Meriba Ex 17ib 2 5-7; er schätzt ihre Entfer-
nung von Ägypten auf drei Tage Ex 3is 53 823. Über die Lage des
Gottesberges Sinai gibt er keine sichere Angabe1; die Erzählung
von dem dortigen brennenden Dornbusch ist märchenhaft.
Auch Ägypten kennt der Verfasser offenbar nicht aus eigener
Anschauung. Auch hier sind es vorwiegend Namen, die er zu
nennen weiß. Den Untergang der Ägypter am Meer verlegt er nach
Ba‘al-Safon zwischen Migdol und dem Meere Ex 142 9, also an den
Sirbonis-See. Er nennt als Grenze Ägyptens die Grenzmauer Schur,
bis wohin er das Gebiet der ‘Amalekiter reichen läßt 1. Sam 27s.
Dahinter hegt das Weideland Goschen Gen 45io 4628 34 471 4 6 27
508 Ex 818 926. Daß er den Namen der Stadt So‘an kennt Num
1322, wurde schon erwähnt. Im übrigen sind seine Kenntnisse Ägyp-
tens beschränkt und seine Angaben z. T. irrig. Er beschreibt zwar,
wie das Nilwasser durch das Fischsterben ungenießbar wird und
die Ägypter deshalb in der Nähe des Nils Brunnen graben Ex 717ft.
28.2 Auch die Froschplage Ex 727«. trägt eine gewisse Lokalfarbe,
da Frösche in Palästina kaum zur Landplage werden können;
ebenso die Bremsen Ex 817 20, die schon in normalen Zeiten in
Ägypten sehr lästig werden können. Die Heuschreckenplage da-
gegen, die vom Ostwind hergeführt und vom Westwind vertrieben
wird Ex lOi3 19, ist nach palästinischen Verhältnissen beschrieben;
in Ägypten bringt der Südwestwind die Heuschrecken. Daß das
vom Nil bewässerte Land (Gen 1310) eine reiche Kornkammer war
Gen 41 ff., ist den Palästinern stets bekannt gewesen. Zum ägyp-
tischen Kolorit gehören in gewisser Weise die Pferde Ex 93. Die
Vorstellungen vom Pharaonenhofe sind naiv; was von den Beamten
und Angestellten gesagt wird, ist allgemeiner Art Gen 3921«. 40i«.
47ö ; auch die Übergabe des Rings als Amtssiegel Gen 4142 ist
nicht spezifisch ägyptisch3.
1 Siehe ob. S. 67, Anm. 2.
2 Diese Angabe ist schwerlich richtig. Das Nilwasser hat zwar bei nied-
rigstem Stande fauligen Geruch und ist für Europäer kaum genießbar, aber
die Einheimischen trinken es zu jeder Zeit. Artesische Brunnen hat man erst
in neuerer Zeit im Delta gegraben (Baedeker, Ägypten, S. 65f.); im all-
gemeinen dienen die Brunnen nur dazu, das Land zu bewässern (Dillmank-
Ryssel, Exodus3, S. 83).
3 Vgl. S. 62, Anm. 6.
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Ägypter bei ihnen als Schutzgenosse aufhalten mag Ex 2i9. Oft
redet der Verfasser nur von Rastplätzen ohne Namen Ex 424 Num
IO31. Natürlich weiß er von der berühmten Oase Kadesch und
ihrem Felsenquell Meriba Ex 17ib 2 5-7; er schätzt ihre Entfer-
nung von Ägypten auf drei Tage Ex 3is 53 823. Über die Lage des
Gottesberges Sinai gibt er keine sichere Angabe1; die Erzählung
von dem dortigen brennenden Dornbusch ist märchenhaft.
Auch Ägypten kennt der Verfasser offenbar nicht aus eigener
Anschauung. Auch hier sind es vorwiegend Namen, die er zu
nennen weiß. Den Untergang der Ägypter am Meer verlegt er nach
Ba‘al-Safon zwischen Migdol und dem Meere Ex 142 9, also an den
Sirbonis-See. Er nennt als Grenze Ägyptens die Grenzmauer Schur,
bis wohin er das Gebiet der ‘Amalekiter reichen läßt 1. Sam 27s.
Dahinter hegt das Weideland Goschen Gen 45io 4628 34 471 4 6 27
508 Ex 818 926. Daß er den Namen der Stadt So‘an kennt Num
1322, wurde schon erwähnt. Im übrigen sind seine Kenntnisse Ägyp-
tens beschränkt und seine Angaben z. T. irrig. Er beschreibt zwar,
wie das Nilwasser durch das Fischsterben ungenießbar wird und
die Ägypter deshalb in der Nähe des Nils Brunnen graben Ex 717ft.
28.2 Auch die Froschplage Ex 727«. trägt eine gewisse Lokalfarbe,
da Frösche in Palästina kaum zur Landplage werden können;
ebenso die Bremsen Ex 817 20, die schon in normalen Zeiten in
Ägypten sehr lästig werden können. Die Heuschreckenplage da-
gegen, die vom Ostwind hergeführt und vom Westwind vertrieben
wird Ex lOi3 19, ist nach palästinischen Verhältnissen beschrieben;
in Ägypten bringt der Südwestwind die Heuschrecken. Daß das
vom Nil bewässerte Land (Gen 1310) eine reiche Kornkammer war
Gen 41 ff., ist den Palästinern stets bekannt gewesen. Zum ägyp-
tischen Kolorit gehören in gewisser Weise die Pferde Ex 93. Die
Vorstellungen vom Pharaonenhofe sind naiv; was von den Beamten
und Angestellten gesagt wird, ist allgemeiner Art Gen 3921«. 40i«.
47ö ; auch die Übergabe des Rings als Amtssiegel Gen 4142 ist
nicht spezifisch ägyptisch3.
1 Siehe ob. S. 67, Anm. 2.
2 Diese Angabe ist schwerlich richtig. Das Nilwasser hat zwar bei nied-
rigstem Stande fauligen Geruch und ist für Europäer kaum genießbar, aber
die Einheimischen trinken es zu jeder Zeit. Artesische Brunnen hat man erst
in neuerer Zeit im Delta gegraben (Baedeker, Ägypten, S. 65f.); im all-
gemeinen dienen die Brunnen nur dazu, das Land zu bewässern (Dillmank-
Ryssel, Exodus3, S. 83).
3 Vgl. S. 62, Anm. 6.