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Heinrich Bornkamm
gegen hat sich der lateinfestere Schreiber der Hünfelder Handschrift eine
Reihe von kleinen willkürlichen Varianten erlaubt37, abgesehen natürlich
von einem Quantum an Fehlern, wie sie alle Augustana-Handschriften in
unerschöpflicher Abwechslung bieten.
Ebenso unabhängig wie voneinander sind beide Handschriften auch
von den bisher schon bekannten Texten, die sich aus dem übergebenen
Originalexemplar herleiten. Es ist die Gruppe von Handschriften aus
bischöflichem Besitz: Karlsruhe (aus dem Besitz des Bischofs von Straß-
burg), Regensburg, Salzburg, Würzburg (KRSW). Diese vier Handschrif-
ten stammen aber nicht von dem Urexemplar selbst, sondern von einer
gemeinsamen Vorlage ab. Das beweist eine Reihe charakteristischer ge-
meinsamer Fehler, neben denen jede noch eine Anzahl individueller Ab-
weichungen enthält38. Die Mängel der Vorlage und die Eile bei der
Herstellung mindern den Wert dieser noch in Augsburg entstandenen
Handschriften gegenüber den später entstandenen Kopien.
Wiederum von dieser Gruppe unabhängig ist der von Fabricius mit-
geteilte Text39. Die charakteristischen Fehler der anderen genannten
Handschriften begegnen bei ihm nicht, während er ihre Abweichungen von
der Masse der übrigen Augustana-Texte teilt. Ebenso differiert der Fabri-
cius-Text von den Besonderheiten der Handschriften V und Hü, wie um-
Ich stelle sie zur Charakteristik der Handsdrrift hier zusammen, obwohl sie in
meiner Ausgabe zumeist aufgeführt sind:
53,4 nascuntur (st. nascantur)
54.9 et
71.17 Actorum (st. Actuum 5)
73,2 voluntas humana (st. h. v.)
75.12 operibus bonis (st. b. o.)
78.10 ullo (statt illo)
79.6 Admoneantur (st. Admonen-
tur)
79.18 ei
84.13 fidem habeat (st. h. f.)
85.6 populo (st. poculo)
87.14 homines (st. hominem)
90.14 ornaverint (st. ornaverunt)
92,31 ecclesia (st. ecclesiam; vgl.
130,34)
100,16 sunt (st. sint)
101,14 et super et supra omnes cultus
alios
102,3 praeferebantur longe (st. 1. pr.)
104.9 possumus (st. possimus)
106.2 aut (st. et)
106.3 peccatum (st. peccandum)
106.23 eiusmodi (st. istiusmodi)
115,30 29 (st. 27)
118.16 omnes + etiam
120,11 onerarunt (st. oneraverunt)
122,32 constituendae (st. constituenda)
123,7 etc.
123.16 ex mandato (st. mandato)
125,6 etc. + et
128.23 doctrinam (st. doctrinas)
130,34 ecclesia (st. ecclesiam vgl.
92,31)
131.16 etc.
132,1 nostri (st. ecclesia nostrae)
134.9 sepulchris (st. sepulturis)
Beweis für die gemeinsame Abstammung sind vor allem die mehrfachen Auslas-
sungen wegen Homoioteleuton: 76, 13 (sed—iustificari). 77, 23f. (et—gentium).
118, 28f. (quae—mandatis). Außerdem findet sidi aber noch eine lange Reihe
gemeinsamer Fehler, vgl. zu S. 53, 9f. 54, 3. 6f. 66, 5. 70, 11. 76, 27. 77, 5. 78, 15.
80, 28. 81, 4. 87, 7. 91, 28. 94, 12. 103, 17. 117, 28. 124, 10. 128, 1. 129, 10 (R
senciendum). 129, 16. 131, 38f. (außer S). 134, 22. 31. 137, 1.
Vgl. oben S. 10.
Heinrich Bornkamm
gegen hat sich der lateinfestere Schreiber der Hünfelder Handschrift eine
Reihe von kleinen willkürlichen Varianten erlaubt37, abgesehen natürlich
von einem Quantum an Fehlern, wie sie alle Augustana-Handschriften in
unerschöpflicher Abwechslung bieten.
Ebenso unabhängig wie voneinander sind beide Handschriften auch
von den bisher schon bekannten Texten, die sich aus dem übergebenen
Originalexemplar herleiten. Es ist die Gruppe von Handschriften aus
bischöflichem Besitz: Karlsruhe (aus dem Besitz des Bischofs von Straß-
burg), Regensburg, Salzburg, Würzburg (KRSW). Diese vier Handschrif-
ten stammen aber nicht von dem Urexemplar selbst, sondern von einer
gemeinsamen Vorlage ab. Das beweist eine Reihe charakteristischer ge-
meinsamer Fehler, neben denen jede noch eine Anzahl individueller Ab-
weichungen enthält38. Die Mängel der Vorlage und die Eile bei der
Herstellung mindern den Wert dieser noch in Augsburg entstandenen
Handschriften gegenüber den später entstandenen Kopien.
Wiederum von dieser Gruppe unabhängig ist der von Fabricius mit-
geteilte Text39. Die charakteristischen Fehler der anderen genannten
Handschriften begegnen bei ihm nicht, während er ihre Abweichungen von
der Masse der übrigen Augustana-Texte teilt. Ebenso differiert der Fabri-
cius-Text von den Besonderheiten der Handschriften V und Hü, wie um-
Ich stelle sie zur Charakteristik der Handsdrrift hier zusammen, obwohl sie in
meiner Ausgabe zumeist aufgeführt sind:
53,4 nascuntur (st. nascantur)
54.9 et
71.17 Actorum (st. Actuum 5)
73,2 voluntas humana (st. h. v.)
75.12 operibus bonis (st. b. o.)
78.10 ullo (statt illo)
79.6 Admoneantur (st. Admonen-
tur)
79.18 ei
84.13 fidem habeat (st. h. f.)
85.6 populo (st. poculo)
87.14 homines (st. hominem)
90.14 ornaverint (st. ornaverunt)
92,31 ecclesia (st. ecclesiam; vgl.
130,34)
100,16 sunt (st. sint)
101,14 et super et supra omnes cultus
alios
102,3 praeferebantur longe (st. 1. pr.)
104.9 possumus (st. possimus)
106.2 aut (st. et)
106.3 peccatum (st. peccandum)
106.23 eiusmodi (st. istiusmodi)
115,30 29 (st. 27)
118.16 omnes + etiam
120,11 onerarunt (st. oneraverunt)
122,32 constituendae (st. constituenda)
123,7 etc.
123.16 ex mandato (st. mandato)
125,6 etc. + et
128.23 doctrinam (st. doctrinas)
130,34 ecclesia (st. ecclesiam vgl.
92,31)
131.16 etc.
132,1 nostri (st. ecclesia nostrae)
134.9 sepulchris (st. sepulturis)
Beweis für die gemeinsame Abstammung sind vor allem die mehrfachen Auslas-
sungen wegen Homoioteleuton: 76, 13 (sed—iustificari). 77, 23f. (et—gentium).
118, 28f. (quae—mandatis). Außerdem findet sidi aber noch eine lange Reihe
gemeinsamer Fehler, vgl. zu S. 53, 9f. 54, 3. 6f. 66, 5. 70, 11. 76, 27. 77, 5. 78, 15.
80, 28. 81, 4. 87, 7. 91, 28. 94, 12. 103, 17. 117, 28. 124, 10. 128, 1. 129, 10 (R
senciendum). 129, 16. 131, 38f. (außer S). 134, 22. 31. 137, 1.
Vgl. oben S. 10.