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Roland Hampe
innere Schicht, als sie noch weich war, etwas verkrumpelt und so
später hart gebrannt (Taf. 22,1).
Die Überarbeitung der in der Matrize hergestellten Löwenköpfe
erfolgte aus freier Hand, was zu kleinen Abweichungen voneinander
führte. Die Zungen im Maul wurden offenbar frei geformt und
dann in feuchtem Zustand eingelegt und hinten im Rachen festge-
drückt; an der Hinterseite des Heidelberger Exemplars sieht man
noch die Schwellung vom Andrücken der Zunge (Taf. 22,i), im Ra-
chen selbst noch einzelne Werkspuren eines Instruments. Die Zunge
des Heidelberger Löwen verläuft - vom Beschauer aus - von links
hinten nach rechts vorne, liegt also schräg im Maul. Das Maul ist
beim Arkades-Löwen (Taf. 10,2) etwas weiter geöffnet als bei den
Köpfen in Basel und Heidelberg (Taf. 11). Es ist denkbar, daß der
Unterkiefer - wegen der Untergriffigkeit - eigens geformt und an-
gesetzt wurde; die Ansatzstellen wären dann verstrichen.
Beim Löwen von Arkades und beim Basler Kopf sind die Zähne
sowohl durch Ritzlinien als durch Bemalung voneinander abgesetzt,
beim Heidelberger jedoch nur durch Bemalung. Beim Arkades-
Löwen sind die Querfurchen über dem Maul nur gemalt, bei den
beiden anderen jedoch eingetieft; beim Basler Kopf sind zwischen
diesen Furchen und dem Maul noch Punkte gemalt, die das Fell (oder
die Ansatzstellen der Schnurrhaare) andeuten sollen. Das Ohr des
Heidelberger Löwen zeigt eine Binnenlinie, die sowohl geritzt als
gemalt ist, während diese Linie beim Arkadeslöwen nicht geritzt
sondern leicht eingetieft ist; im Ohr des Basler Löwen dagegen ist
sie nur gemalt. Die Nasenlöcher sind frei eingetieft, beim Arkades-
Löwen noch mit Firnis umfahren, bei den beiden anderen nicht. Der
Brauenbogen ist beim Heidelberger Löwen schräg gekerbt, bei den
anderen glatt gelassen. In dieser Art gibt es eine Reihe kleiner Ab-
weichungen.
Entsprechendes gilt für die Bemalung, die frei ausgeführt wurde.
Der Basler und der Heidelberger Kopf wurden zunächst von einem
weißlichgelben Überzug bedeckt, dem gleichen, der auch den Löwen
von Arkades ganz überzieht. Darauf wurde an den Stellen, die dun-
kel erscheinen sollten, der Firnis aufgetragen, der bei den Köpfen
in Heidelberg und Basel beim Brand rotbraun ausgefallen ist. Wäh-
rend beim Arkades-Löwen die Locken der Mähne in einzelnen
,Flammen‘ aufgemalt sind, beschränkte man sich bei den beiden Ein-
zelköpfen auf einheitliche Tönung. Am Rand dieser rotbraun ge-
firnißten Zone kommt bei beiden Köpfen wieder die weißlichgelbe
Roland Hampe
innere Schicht, als sie noch weich war, etwas verkrumpelt und so
später hart gebrannt (Taf. 22,1).
Die Überarbeitung der in der Matrize hergestellten Löwenköpfe
erfolgte aus freier Hand, was zu kleinen Abweichungen voneinander
führte. Die Zungen im Maul wurden offenbar frei geformt und
dann in feuchtem Zustand eingelegt und hinten im Rachen festge-
drückt; an der Hinterseite des Heidelberger Exemplars sieht man
noch die Schwellung vom Andrücken der Zunge (Taf. 22,i), im Ra-
chen selbst noch einzelne Werkspuren eines Instruments. Die Zunge
des Heidelberger Löwen verläuft - vom Beschauer aus - von links
hinten nach rechts vorne, liegt also schräg im Maul. Das Maul ist
beim Arkades-Löwen (Taf. 10,2) etwas weiter geöffnet als bei den
Köpfen in Basel und Heidelberg (Taf. 11). Es ist denkbar, daß der
Unterkiefer - wegen der Untergriffigkeit - eigens geformt und an-
gesetzt wurde; die Ansatzstellen wären dann verstrichen.
Beim Löwen von Arkades und beim Basler Kopf sind die Zähne
sowohl durch Ritzlinien als durch Bemalung voneinander abgesetzt,
beim Heidelberger jedoch nur durch Bemalung. Beim Arkades-
Löwen sind die Querfurchen über dem Maul nur gemalt, bei den
beiden anderen jedoch eingetieft; beim Basler Kopf sind zwischen
diesen Furchen und dem Maul noch Punkte gemalt, die das Fell (oder
die Ansatzstellen der Schnurrhaare) andeuten sollen. Das Ohr des
Heidelberger Löwen zeigt eine Binnenlinie, die sowohl geritzt als
gemalt ist, während diese Linie beim Arkadeslöwen nicht geritzt
sondern leicht eingetieft ist; im Ohr des Basler Löwen dagegen ist
sie nur gemalt. Die Nasenlöcher sind frei eingetieft, beim Arkades-
Löwen noch mit Firnis umfahren, bei den beiden anderen nicht. Der
Brauenbogen ist beim Heidelberger Löwen schräg gekerbt, bei den
anderen glatt gelassen. In dieser Art gibt es eine Reihe kleiner Ab-
weichungen.
Entsprechendes gilt für die Bemalung, die frei ausgeführt wurde.
Der Basler und der Heidelberger Kopf wurden zunächst von einem
weißlichgelben Überzug bedeckt, dem gleichen, der auch den Löwen
von Arkades ganz überzieht. Darauf wurde an den Stellen, die dun-
kel erscheinen sollten, der Firnis aufgetragen, der bei den Köpfen
in Heidelberg und Basel beim Brand rotbraun ausgefallen ist. Wäh-
rend beim Arkades-Löwen die Locken der Mähne in einzelnen
,Flammen‘ aufgemalt sind, beschränkte man sich bei den beiden Ein-
zelköpfen auf einheitliche Tönung. Am Rand dieser rotbraun ge-
firnißten Zone kommt bei beiden Köpfen wieder die weißlichgelbe