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Gärtner, Hans Armin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1974, 5. Abhandlung): Cicero und Panaitios: Beobachtungen zu Ciceros "De officiis" ; vorgel. am 12. Jan. 1974 v. Viktor Pöschl — Heidelberg: Winter, 1974

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https://doi.org/10.11588/diglit.45448#0075
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Cicero und Panaitios

hat er keine inhaltliche Begründung. Wir werden zeigen (bes. S. 56,), daß
der Bereich der 4. Kardinaltugend (temperantia, modestia, decorum) bei
Panaitios gegenüber den drei anderen Kardinaltugenden eine Besonderheit
hat, die es rechtfertigt, daß Panaitios allein diesem Bereich ein ganzes
Buch - das zweite - widmete.
Die Frage der Büchereinteilung behandelt auch F.A. Steinmetz in seinem
Buch: Die Freundschaftslehre des Panaitios. Nach einer Analyse von Ciceros
Laelius de amicitia. (Palingenesia 3) 1967, S. 192/3. Er liest aus dem Satz
des Gellius N.A. XIII, 28,2 <Panaetii philosophi über de officiis secundus ...
multa ... ad bonam frugem ducentia>, daß dieses Buch schon das Thema
des Nutzens aufgegriffen hätte. So wäre dann das erste Buch des Panaitios
dem <Kalon>, das zweite dem <Chresimon>, bes. der <Philia>, das dritte auch
dem <Chresimon>, bes. der <Eudoxia> gewidmet gewesen. Die Gelliusstelle
ist oben schon besprochen worden. Hier soll nur gesagt sein, daß die Formel
<ad bonam frugem ducentia> zu allgemein ist, als daß man daraus auf das
Thema des zweiten Buches schließen könnte. F. Weiss übersetzt die Worte:
«Hinweise auf Rechtschaffenheit und Tugend». Gellius 11,23,8 heißt ein
Sklave, der einem in Nöten befindlichen Mädchen hilft, <servus bonae
frugis>; Weiss übersetzt «gutmütig, treuherzig». An der korrupten Stelle
VI, 11, 7 wird man <hominem nihili rei neque frugis bonae> «ein Mensch,
der nicht wert ist und nichts taugt» übersetzen.
 
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