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Riedl, Peter Anselm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1979, 6. Abhandlung): Das Fondi-Grabmal in S[an] Agostino zu Siena: Vorgelegt am 1. Dezember 1979 — Heidelberg: Winter, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45477#0035
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Das Fondi-Grabmal in S. Agostino zu Siena

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1569 existiert ein Heiratsvertrag zwischen Emilio Fondi und einer
Laura di Ventura della Ciaia56; daß dieser Vertrag offenbar wieder
gelöst wurde, geht aus einem schon ein Jahr später geschlossenen Kon-
trakt zwischen Emilio und einer Claudia Forteguerri hervor Qdote f.
2500“)57.
Interessant ist die durch die Ehe der Virginia di Angelo Fondi mit
Alessandro Guglielmi zustande gekommene Familienverbindung58.
Romagnoli berichtet in der Riccio-Vita: „Nel 1548: fü inalzato da Ales-
sandro Guglielmi il prospetto del Palazzo riguardante la piazza di S.
Agostino, palazzo ehe appresso fu degli Azzoni ora de Pannellini, da
alcuni erroneamente apposto al Peruzzi, e dal dottor Mancini notato
come opera del Riccio. La denunzia de’beni scritta dal Guglielmi nel
Tomo 114: delle denunzie dice ehe mess. Alessandro Guglielmi termi-
navanel 1548. la meta ehe gli restava a compire della facciata accennata
nel trapassato anno nuovamente fondata, p ehe ruinava, ehe aveva due
figli ai quali teneva maestro di musica e di umanitä... Questo prospetto
s’inalza su d’una piazza pensile; ha loggie a due ordini nelle tre parti
d’un quadrato, e i due avancorpi, la parte della strada riguardanti sono
gravemente bugnati“59.
Der ehemalige Guglielmi-Palast ist ein architektonisches Haupt-
werk Neronis60. Das Gebäude ging offenkundig erst spät in den Besitz
der Azzoni über, wird es doch noch von Mancini in der Riccio-Vita als
Haus der Guglielmi genannt („... di suo sono le case de’Guglielmi nel
Casato“)61. Freilich können zwischen den Guglielmi-Fondi und den
Azzoni bereits im Cinquecento freundschaftliche oder verwandtschaft-
liche Bindungen bestanden haben, zumal alle Familien benachbart
wohnten.
Was ergibt sich nun aus allen diesen Fakten und Überlegungen für
unsere Ausgangsfragestellung? Am nächsten liegt natürlich die
Annahme, daß das gemalte Grabmal den 1555 nachweislich in der
Cappella Azzoni bestatteten Ottaviano Fondi kommemoriert. Aber
wer war dieser Ottaviano Fondi, und was gab Anlaß, gerade ihm ein

56 ASS, Particolari, wie in Anm. 37 zitiert, Nr. 52.
57 Ebenda, Nr. 57.
58 Vgl. S. 30 und Anm. 37.
59 E. Romagnoli, wie in Anm. 24 zitiert, S. 722.
60 Fassade gegen den Casato di sopra reproduziert in: A. Venturi, Storia dell’Arte
Italiana, XI/2, Mailand 1939, Abb. 622.
61 G. Mancini, wie in Anm. 25 zitiert, I, S. 194; II, S. 78 (Anm. 675).
 
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