Metadaten

Burkert, Walter; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1984, 1. Abhandlung): Die orientalisierende Epoche in der griechischen Religion und Literatur: vorgetragen am 8. Mai 1982 — Heidelberg: Winter, 1984

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47812#0094
Lizenz: In Copyright
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
84

Walter Burkert

In der Praxis freilich ist auch Herakles der apotropäische Αλεξίκακος, den man
durch Amulette bannen kann27. Im Mythos aber ist die Dämonenangst aus-
geblendet. Durchaus optimistisch und auf die eigene Kraft vertrauend steht
der griechische Held da, vom Dämonischen scheint nur der überwundene
Schrecken übriggeblieben zu sein. Auch dies ist wohl ein Charakteristicum der
Griechen in der orientalisierenden Epoche28.

sehen Heldensage I (1971) 149-55; Vasenlisten zur griechischen Heldensage (19733)
189f. Zu anderen orientalischen Verbindungen der Herakles-Ikonographie Burkert (1979)
80-3.
27 Daß ägyptische Bes-Amulette als Bilder von 'Herakles dem Daktylen’ umgedeutet wur-
den, zeigt C. Grottanelli, Eracle dattilo dell’ Ida, Aspetti Orientali’, Oriens antiquus 11
(1972) 201-8. Beziehungen von Bes zur Herakles-Ikonographie hat schon A. Furtwängler
behandelt, RML I 2143-5, ARW 10 (1907) 325 = Kleine Schriften II (1924) 420;
vgl. A. Μ. Biri, Da Bes a Herakles, Riv. Stud. Fen. 8 (1980) 15-42.
28 J. Boardman, Pre-Classical: From Crete to Archaic Greece (1967) 106: “In the art of
the 'orientalizing’ period we look in vain for anything which we might call religious art”
ist übertrieben - es gibt nicht nur Weihgeschenke aller Art, sondern auch Götterdar-
stellungen -, hat aber seine Berechtigung in diesem Zusammenhang.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften