Zur Entwicklung von Alphabetschrift-Systemen
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χωόμενος, ώ δ ή που άδελφεδν έκτανεν "Εκτωρ
ή πατέρ’, ήέ καί υιόν, έπεί μάλα πολλοί ’Λχαιέόν
"Εκτορος έν παλάμησιν όδάξ έλον άσπετον ούδας.
ού γάρ μείλιχος έσκε πατήρ τεδς έν δαΐ λυγρή*
τώ καί μιν λαοί μέν οδύρονται κατά άστυ, 74°
άρρητον δέ τοκεΰσι γόον καί πένθος έίΐηκας,
"Εκτορ· έμοί δέ μάλιστα λελείψεται άλγεα λυγρά’
ού γάρ μοι 0-νήσκων λεχέων έκ χεϊρας δρεξας,
ούδέ τί μοι είπες πυκινδν έπος, ού τέ κεν αΐεί
μεμνήμην νύκτας τε καί ήματα δάκρυ χέουσα.“ 74 5
ώς εφατο κλαίουσ’, έπί δέ στενάχοντο γυναίκες.
τήσιν δ’ αύί>’ 'Εκάβη άδινου έξήρχε γόοιο'
,,"Εκτορ, έμω θυμω πάντων πολύ φίλτατε παίδων,
ή μέν μοι ζωός περ έών φίλος ήσΐΐα θεοΐσιν,
In Byzanz wurden die Unzial-Texte in die Minuskel-Texte umge-
schrieben, auf die in aller Regel die heutige Überlieferung griechi-
scher Texte zurückgeht.21
3. Die griechische Epigraphik - Entwicklung von einer besseren zu einer
schlechteren Lesbarkeit?
Einem weiteren Beispiel dafür, daß die Entwicklung von Schreib-
systemen vom Leser abhängt, soll eine Vorüberlegung vorangestellt
werden.
Ein mündlich vorgetragenes Epos richtet sich an eine große Öffent-
lichkeit. Literarische Texte, die geschrieben werden, zielen auf eine Re-
zeptionssituation, in der allenfalls noch in kleinem Kreise vorgelesen
wird. Später richten sie sich an individuelle Rezipienten. Man kauft
Schriftrollen oder Bücher vorzugsweise als Privatmann. Es kommt
hinzu, daß das Material, auf das man schreibt - anfangs nur Papyros -,
unter den klimatischen Bedingungen Ägyptens sehr lange hält, daß die
Lebensdauer von Papyros-Texten jedoch schon im Norden des Mittel-
meers recht gering ist.
der arabischen Schrift werden Wortgrenzen nicht durch Spatia markiert, sondern durch
das Mittel, das in der griechischen Minuskelschrift bei den beiden Arten von Sigma
realisiert ist: Es gibt zu fast allen Buchstaben eine Form für den Wortanfang, eine Form
für das Wortende und eine Form für die Wortmitte. - Vgl. zur byzantinischen Minuskel
auch Flusin (1988:123ff.).
21 Vgl. Hunger (1978:6).
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χωόμενος, ώ δ ή που άδελφεδν έκτανεν "Εκτωρ
ή πατέρ’, ήέ καί υιόν, έπεί μάλα πολλοί ’Λχαιέόν
"Εκτορος έν παλάμησιν όδάξ έλον άσπετον ούδας.
ού γάρ μείλιχος έσκε πατήρ τεδς έν δαΐ λυγρή*
τώ καί μιν λαοί μέν οδύρονται κατά άστυ, 74°
άρρητον δέ τοκεΰσι γόον καί πένθος έίΐηκας,
"Εκτορ· έμοί δέ μάλιστα λελείψεται άλγεα λυγρά’
ού γάρ μοι 0-νήσκων λεχέων έκ χεϊρας δρεξας,
ούδέ τί μοι είπες πυκινδν έπος, ού τέ κεν αΐεί
μεμνήμην νύκτας τε καί ήματα δάκρυ χέουσα.“ 74 5
ώς εφατο κλαίουσ’, έπί δέ στενάχοντο γυναίκες.
τήσιν δ’ αύί>’ 'Εκάβη άδινου έξήρχε γόοιο'
,,"Εκτορ, έμω θυμω πάντων πολύ φίλτατε παίδων,
ή μέν μοι ζωός περ έών φίλος ήσΐΐα θεοΐσιν,
In Byzanz wurden die Unzial-Texte in die Minuskel-Texte umge-
schrieben, auf die in aller Regel die heutige Überlieferung griechi-
scher Texte zurückgeht.21
3. Die griechische Epigraphik - Entwicklung von einer besseren zu einer
schlechteren Lesbarkeit?
Einem weiteren Beispiel dafür, daß die Entwicklung von Schreib-
systemen vom Leser abhängt, soll eine Vorüberlegung vorangestellt
werden.
Ein mündlich vorgetragenes Epos richtet sich an eine große Öffent-
lichkeit. Literarische Texte, die geschrieben werden, zielen auf eine Re-
zeptionssituation, in der allenfalls noch in kleinem Kreise vorgelesen
wird. Später richten sie sich an individuelle Rezipienten. Man kauft
Schriftrollen oder Bücher vorzugsweise als Privatmann. Es kommt
hinzu, daß das Material, auf das man schreibt - anfangs nur Papyros -,
unter den klimatischen Bedingungen Ägyptens sehr lange hält, daß die
Lebensdauer von Papyros-Texten jedoch schon im Norden des Mittel-
meers recht gering ist.
der arabischen Schrift werden Wortgrenzen nicht durch Spatia markiert, sondern durch
das Mittel, das in der griechischen Minuskelschrift bei den beiden Arten von Sigma
realisiert ist: Es gibt zu fast allen Buchstaben eine Form für den Wortanfang, eine Form
für das Wortende und eine Form für die Wortmitte. - Vgl. zur byzantinischen Minuskel
auch Flusin (1988:123ff.).
21 Vgl. Hunger (1978:6).