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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1991, 1. Abhandlung): Zur Entwicklung von Alphabetschrift-Systemen: is fecit cui prodest; vorgetragen am 21. April 1990 — Heidelberg: Winter, 1991

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48161#0027
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Zur Entwicklung von Alphabetschrift-Systemen

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Es gibt jedoch eine schon im 7. Jahrhundert in lakonischen Inschriften
dokumentierte Lesehilfe in Form einer Worttrennung durch bestimmte
Zeichen, hier in Form eines länglichen großen C, das, verglichen mit
unserem C, in der Längsachse um 180 Grad nach links gedreht ist. Auch
in der griechisch-mykenischen Silbenschrift Linear B waren die Wörter
schon voneinander getrennt, was Ventris und Chadwick - als einer be-
sonderen Art von Lesern - die Entschlüsselung dieser Texte sehr er-
leichtert hat. Die andere Art der Trennung sind zwei, drei oder vier
übereinander gestellte Punkte. In manchen Inschriften werden dadurch
Verse, die ansonsten fortlaufend geschrieben sind, abgetrennt. In ande-
ren handelt es sich um Syntagmen oder Wörter.

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- Attika, Teil eines Marmoraltars (?), ca. 500-480 boustrophedon geschrieben


- Euböa, marmorne Grabstele, ca. 525-500 ?
 
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