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Wolfgang Raible
Sprachen analysiert und die im Faltblatt angegebenen sechs Relationen
als Interpretationsmöglichkeiten dieses Junktionstyps eruiert. Ausge-
schlossen scheinen Relationen wie ,Ziel/Zweck‘ oder die ,Mitbeteili-
gung4 im Sinne von ,Einschluß/Ausschluß4 zu sein. (Darüber wird be-
sonders in Kapitel II.4.3.1 noch zu reden sein.) Zum Teil werden die
Relationen auch durch zusätzliche Präpositionen ausgedrückt, etwa im
Italienischen durch dopo:
ancora si stava discorrendo a tavola dopo cenati.
(„Nachdem man gegessen hatte, plauderte man noch bei Tisch“'- Alfieri).
dopo partito il principe, fu condotta nel gabinetto della principessa.
(„Nachdem der Fürst gegangen war, führte man sie ins Kabinett der Fürstin“ -
Manzoni)13 * 15.
4. Der „Wendepunkt44
Der Wendepunkt in der bis jetzt vorgeführten Serie von Junktionen
zeigt sich angesichts der Techniken der Ebene VI. Im Altitalienischen -
um die Serie dieser Beispiele fortzusetzen - begegnen wir, im vorliegen-
den Fall in einem florentinischen Testament, Fällen wie dem folgenden:
Beni mobili e immobili, ke si pertengono a me per ragione r/’ereditate o per com-
pera
(„Bewegliche und unbewegliche Güter, die mir aufgrund von Erbschaft oder durch
Kauf gehören.“16)
Wenn man die senkrechte Dimension des Faltblatts mit in die Betrach-
tung einschließt, erscheint die Zeile VI mit den präpositionalen Grup-
pen nun in einem völlig neuen Licht. Sie erweist sich als eine Scharnier-
stelle in dreifacher Hinsicht.
1. Auf den Ebenen I-III stehen gleichwertige Sätze mit jeweils finiten
Verben nebeneinander. Auf Ebene IV wird ein Nebensatz mit finitem
Verb in einen Hauptsatz mit finitem Verb integriert. Auf der Ebene V
13 Vgl. Rohlfs 1969:118: „Al participio usato assolutamente viene spesso preposta la pre-
posizione dopo, a chiarimento del rapporte temporale perfettivo.“ Die beiden Beispiele
stammen aus Rohlfs. - Die Verdeutlichung der Relation durch zusätzliche Präpositio-
nen ist schon aus lateinischen Beispielen zu belegen, sie ist auch im Englischen sehr
häufig. Vgl. dazu unten Kapitel II.4.3.1.
16 Schiaffini 1926:241.
Wolfgang Raible
Sprachen analysiert und die im Faltblatt angegebenen sechs Relationen
als Interpretationsmöglichkeiten dieses Junktionstyps eruiert. Ausge-
schlossen scheinen Relationen wie ,Ziel/Zweck‘ oder die ,Mitbeteili-
gung4 im Sinne von ,Einschluß/Ausschluß4 zu sein. (Darüber wird be-
sonders in Kapitel II.4.3.1 noch zu reden sein.) Zum Teil werden die
Relationen auch durch zusätzliche Präpositionen ausgedrückt, etwa im
Italienischen durch dopo:
ancora si stava discorrendo a tavola dopo cenati.
(„Nachdem man gegessen hatte, plauderte man noch bei Tisch“'- Alfieri).
dopo partito il principe, fu condotta nel gabinetto della principessa.
(„Nachdem der Fürst gegangen war, führte man sie ins Kabinett der Fürstin“ -
Manzoni)13 * 15.
4. Der „Wendepunkt44
Der Wendepunkt in der bis jetzt vorgeführten Serie von Junktionen
zeigt sich angesichts der Techniken der Ebene VI. Im Altitalienischen -
um die Serie dieser Beispiele fortzusetzen - begegnen wir, im vorliegen-
den Fall in einem florentinischen Testament, Fällen wie dem folgenden:
Beni mobili e immobili, ke si pertengono a me per ragione r/’ereditate o per com-
pera
(„Bewegliche und unbewegliche Güter, die mir aufgrund von Erbschaft oder durch
Kauf gehören.“16)
Wenn man die senkrechte Dimension des Faltblatts mit in die Betrach-
tung einschließt, erscheint die Zeile VI mit den präpositionalen Grup-
pen nun in einem völlig neuen Licht. Sie erweist sich als eine Scharnier-
stelle in dreifacher Hinsicht.
1. Auf den Ebenen I-III stehen gleichwertige Sätze mit jeweils finiten
Verben nebeneinander. Auf Ebene IV wird ein Nebensatz mit finitem
Verb in einen Hauptsatz mit finitem Verb integriert. Auf der Ebene V
13 Vgl. Rohlfs 1969:118: „Al participio usato assolutamente viene spesso preposta la pre-
posizione dopo, a chiarimento del rapporte temporale perfettivo.“ Die beiden Beispiele
stammen aus Rohlfs. - Die Verdeutlichung der Relation durch zusätzliche Präpositio-
nen ist schon aus lateinischen Beispielen zu belegen, sie ist auch im Englischen sehr
häufig. Vgl. dazu unten Kapitel II.4.3.1.
16 Schiaffini 1926:241.