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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Heger, Klaus [Gefeierte Pers.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1992, 2. Abhandlung): Junktion: eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration ; vorgetragen am 4. Juli 1987 ; Klaus Heger zum 22.6.1992 — Heidelberg: Winter, 1992

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https://doi.org/10.11588/diglit.48166#0033
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II. Die außereinzelsprachliche Perspektive

31

geringere Kohäsion höhere Kohäsion
offener für Pragmatik weniger offen für Pragmatik
pragmatisch komplexer pragmatisch einfacher
wird in der Ontogenese früher erwor- wird in der Ontogenese später erwor-
ben ben11
stärker analog stärker digital
Es ist klar, daß sich vor dem Hintergrund dieser Dimension bisherige
Ansätze, die in der Regel zwei, manchmal drei oder sogar vier Stufen
unterscheiden (etwa: reine Parataxe, Subordination durch Modus, Sub-
ordination durch Konjunktionen), als Ausschnitte und Vereinfachun-
gen erweisen. Darüber wird nochmals grundsätzlicher in Kapitel VI zu
reden sein.
3. Die Techniken der Dimension ,Junktion‘ aus universalistischer Sicht
Es gibt in jüngerer Zeit Ansätze, die in dieselbe Richtung zu weisen
scheinen. Dabei ist insbesondere an John Haiman und Sandra A.
Thompson zu denken, die 1984 vorgeschlagen haben, den Begriff Sub-
ordination4 nicht nur als skalar zu begreifen, sondern sogar als eine „viel-
dimensionale“ Skala mit sieben Parametern. In einer späteren Arbeit,
die 1988 in einem von den beiden genannten Autoren herausgegebenen
Band erschien, hat Christian Lehmann sechs z.T ähnliche Skalen vor-
geschlagen, um eine Typologie der Satzverknüpfung zu ermöglichen12.
Der Unterschied beider Arbeiten zu dem vorliegenden Ansatz liegt zum
einen darin, daß hier die Junktion, verstanden als das Herstellen inhalt-
licher Relationen, im Zentrum steht, während z.B. Lehmann gerade
diesen Aspekt als irrelevant ausklammert13. Er wird dagegen, wenn
auch nur in Teilbereichen, berücksichtigt in jüngeren Arbeiten von
11 Dies gilt selbstverständlich nicht für den Pol der Integration im Sinne eines einfachen
Satzes, sondern nur für den Pol der Integration als Ergebnis eines Integrationsprozesses.
12 John Haiman/Sandra A. Thompson (1984); Christian Lehmann (1988); vgl. Lehmann
(1989).
13 „The reader will notice that the semantic structure of the relation between the two clau-
ses does not figure in this list [gemeint sind die sechs Parameter], While this has always
played a prominent role in the classification of subordinate clauses, it does not appear to
be constitutive of cross-linguistically valid types of clause linkage. That is, there is no
cross-linguistic notion of, say, the concessive clause which would possess any constant
structural correlates. It rather appears that the grammatical types that will emerge on the
basis of the above six parameters eut across the semantically different clause linkage
relations“ (Lehmann 1988, S. 183). Vgl. dazu auch unten Kap. VI.2.
 
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