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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 1): Frühschriften 1520 - 1524 — Gütersloh, 1960

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https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0148
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MARTIN BUCERS FRÜHSCHRIFTEN

Matth, x. [9-10]
i. Cor. xvi.k [ 15-16]
i. Tim. v. [ 17-18]
Ro. xiii. [7]
Matth, v. [40]
i. Tim. vi. [ 6-10]
Matth, vi. [19-21]
Matt. vii. [12]
Phil. ii. [3-4]
i. Cor. xiii. [1-7]
Ro. xiii. [ 12-14]
ii. Cor. vi. [4-10]
Gal. v. [ 16-18]
i. Cor. ix. [27]
Rom. iiii. [23-25]
Gal. iiii. [ 9-11 ]
Matthaei. xxiiii. [26]
Luc. xvii. [23]
Ioan. iiii. [ 23-24]
Matthaei. xxviii. [18]
i. Cor. iiii. [1-2]
i. Petri, v. [ 1-4]
Ro. xiii. [ 1-7]
Titum. iii. [ 1]
Act. v. [29]
M 2 a
i. Petri, ii. [ 13-14]
i. Io. iii. [23]

keim göttlichen gebott uffkummen, von den mit recht entpfangen
würt, die darumb denen, so yn geben, treülich dyenen eintweder in
geistlichem dienst göttlichs worts oder in weltlicher oberkeit zu frid
und underhaltung des rechtens. Den anderen, wo er mit fug nit mag
vorgehalten werden, soll man yn geben uß dem gebott: So yemant mit
dir rechten will und deinen rock nemen, dem lasß auch den mantel.
Item von Zynsen301, das sich vor den hyeten soll, wer do mag, die
dann, wo sye nit uff besonder ermant güter geschlagen, das der keüffer
mit dem verkeüffer zu gleicher gefar und verlust stande erkauffter uff
denselbigen nutzung, auch das nach gebott der lieb der keüffer halte
den verkäuffer wie er wolt gehalten sein, eygennützig seind und deßhalb
unchristlich.
Item von Fasten302, das dises ist ein kestigung303 des fleischs und soll
zu solcher zeit und mit solcher maß geschehen, domit uffs bequemst
das fleisch dem geist gehorsam werd, darzu dann der geist treiben musß
und kein gebott helffen mag, ja gebott von underscheid der speisen und
besonder zeit zu fasten seind der schrifft und geist gottes zu wider.
Item von Walfarten304, wo die der hoffnung fürgenommen wurden,
an einem ort mer hilflf von gott zu erlangen dann an dem andern, das
sye wider gott seind, und gelübd darüber gethon nit sollen gehalten
werden.
Item von der oberkeit305, das in Geistlichen ym Christus die selbs
vorbehalten hatt, der dann allein über die geist gewalt hatt. Und alle
geistlichen seind seine diener, seinem volck in aller dienstbarkeit
pflichtig, das göttlich wort fürzutragen und mit nicht über sye zu
herschen. Aber in weltlichen und leiblichen soll yederman gesetzten
oberkeiten, so ferr sye nichtz wider gott gebyeten, als verordneten
gottes | vicarien gehorsam leysten, bereit auch, aller creatur umb gotz
willen underthenig zu sein.
In summa: All mein predig nach bericht göttlicher geschrifft stond
daruff und werden daruff ston, das wir von gott durch den glauben on
verdienst alle ding begeren und entpfahen sollen und durch die liebe
gleicherweiß dem nechsten mit allem von gott entpfangem gut on
hoffnung, vergeltung oder dancks dyenen; des fleischs aber, das ist

k) i. Cor. v.
301. Vgl. Luther, WA 6,466,13-467,6, und Ernst Ramp: Das Zinsproblem.
Zürich 1949 (= Quellen und Abhandlungen zur Geschichte des schweizerischen
Protestantismus). S. 21-53.
302. Vgl. oben, Abschnitt 20-22.
303. Kasteiung.
304. Vgl. oben, Abschnitt 34.
305. Vgl. B.s »Das ym selbs ...«, S. 55 ff.; Anlage 6, Kap. XI; und Holl I, 326-350.
 
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