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https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0451
AIN SCHÖNER DIALOGUS
447
ich hie imq teütschlandr von dens bey uns wonendt auch nit vil guts,
dann das sy mit grosser herschafft und fylliu6 der pfründen vil unnutzw v
prachts haltentx, mit grossem gebreng der klayder von allerlay sorty,
seyden röck und überigemz gwandta undb klaynat von gold und andermc
5 gezyerdt, wie die weltlichen fürstend und grauffene thundf, das sollentg
unser prelatten, seltrager7 und fürbitter sein! sy bekümmert nit, wie
Paulus zu den Römerh | am xii. [17] spricht: fierenti gut wandel vor got j 9
und vor dem menschenk etc.8. Und das ichsl baß bestätm9,so bin ich yetz
am Ostertag10 zu Straßburg gewesen, dan sach ich ain prengko und
10 hoffartP unnder den pfaffen in der kirchen und auff der straß und wenigq
andacht darbeyr, das mich erbarmet, das sy so vil rendt und gülts so
übel verzerentt. Sy habenu vil knecht, schreyber und buben, das in dient v
und nachgatw, on dasx sy in iren höffen nörenty11 von liederlichen
weyberz, kuppler und schalckßnarrena, deßgleychbc vil überigerd roße,
15 vil der hundf, federspyl12: dasg ist ir liberey13 und bücher, darinh
studierni sy, fürwar, spotlich’14 ist es zu sagen, und zu dem allem so
fleyssent15 sy sich so groß täglichsk16 gen Rom umb preleturenl, Pfarren
und dergleych, als wellensm ewigklichn leben, auch begabt man yetz
kündero in der wyegen und rotzig? buben mit grossen pfründen. Die-
20 selbigen nympt man in der jugent, so kain vernunfft daq ist, entzucktr |
sy got dem herrns und schenckt sy dem teüffel. warumb geschichts A 2 b
q) in I. - r) teutschen land M (E). - s) von den die I. - t) wonent CFHL;
wonet EM. - u) menge EM; vile HL. - v) am Rande: Vill pfründen und lehen.
EM. - w) unnütz BDFHL;unnutz C. - x) haltn BCDEFGHIKLM. - y) arht
EM. - z) übrigen EM. - a) gewant K (HILM). - b) fehlt I. - c) anderem
BCDEFGHIKLM. - d) fürsten CIM. - e) graffen CDEKLM. - f) thun L. -
g) sollen CKL. - h) Römern BCDEFGHILM; Romern K. - i) furent CEKM;
Fürent L. - j) am Rande: Ro. 12. EM. - k) den menschen GIL. - 1) ich M. -
m) beste E; besten M. - n) do L. - o) gebrengk BCDGH (EFIKLM). - p) haf-
fart D. - q) wienig I. - r) darby I. - s) golt EM. - t) verzeren L. - u) habent
M. - v) am Rande: Der geystlichen gesint. EM. - w) nochgat D; nachgät EL. -
x) an das C. - y) nerent CDGHIKLM. - z) weyben CK. - a) schalknarren H. -
b) und desgleych EM. - c) deßgeleych B. - d) übriger L; übriger M. - e) röß
EM. — f) vil hund I; hünd D. - g) fehlt in EM. - h) dorin D. - i) studieren
CK. - j) spötlich L. - k) tagleysten EM; taglichs GIK; tagleistens: conj. Goetze. -
1) prelaturen BDEFGIKLM; prelaturn H. - m) wöllens BCFL; wollens Gl; wollen
sie K. - n) ewigk EM. - o) kinder CEFGHIKLM. - p) rötzig EM. - q) do L. -
r) entzückt L. - s) herren BCDEFGHIKLM.
6. Elsässische Form: Menge. 7. Seelsorger.
8. Vgl. Götze, ARG 4, 46; Luther, WA 6, 415-416 (An den christlichen Adel).
9. Versichern. 10. 31. März 1521. n. Ernähren.
12. Der zur Jagd abgerichtete Falke.
13. Bibliothek. 14. Schmachvoll. 15. Befleißigen.
16. Den Gerichtstag leisten, auf ihm erscheinen. Hier sind die vom Papst aus-
geschriebenen Tage gemeint, auf denen vakante geistliche Ämter vergeben wurden.
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ich hie imq teütschlandr von dens bey uns wonendt auch nit vil guts,
dann das sy mit grosser herschafft und fylliu6 der pfründen vil unnutzw v
prachts haltentx, mit grossem gebreng der klayder von allerlay sorty,
seyden röck und überigemz gwandta undb klaynat von gold und andermc
5 gezyerdt, wie die weltlichen fürstend und grauffene thundf, das sollentg
unser prelatten, seltrager7 und fürbitter sein! sy bekümmert nit, wie
Paulus zu den Römerh | am xii. [17] spricht: fierenti gut wandel vor got j 9
und vor dem menschenk etc.8. Und das ichsl baß bestätm9,so bin ich yetz
am Ostertag10 zu Straßburg gewesen, dan sach ich ain prengko und
10 hoffartP unnder den pfaffen in der kirchen und auff der straß und wenigq
andacht darbeyr, das mich erbarmet, das sy so vil rendt und gülts so
übel verzerentt. Sy habenu vil knecht, schreyber und buben, das in dient v
und nachgatw, on dasx sy in iren höffen nörenty11 von liederlichen
weyberz, kuppler und schalckßnarrena, deßgleychbc vil überigerd roße,
15 vil der hundf, federspyl12: dasg ist ir liberey13 und bücher, darinh
studierni sy, fürwar, spotlich’14 ist es zu sagen, und zu dem allem so
fleyssent15 sy sich so groß täglichsk16 gen Rom umb preleturenl, Pfarren
und dergleych, als wellensm ewigklichn leben, auch begabt man yetz
kündero in der wyegen und rotzig? buben mit grossen pfründen. Die-
20 selbigen nympt man in der jugent, so kain vernunfft daq ist, entzucktr |
sy got dem herrns und schenckt sy dem teüffel. warumb geschichts A 2 b
q) in I. - r) teutschen land M (E). - s) von den die I. - t) wonent CFHL;
wonet EM. - u) menge EM; vile HL. - v) am Rande: Vill pfründen und lehen.
EM. - w) unnütz BDFHL;unnutz C. - x) haltn BCDEFGHIKLM. - y) arht
EM. - z) übrigen EM. - a) gewant K (HILM). - b) fehlt I. - c) anderem
BCDEFGHIKLM. - d) fürsten CIM. - e) graffen CDEKLM. - f) thun L. -
g) sollen CKL. - h) Römern BCDEFGHILM; Romern K. - i) furent CEKM;
Fürent L. - j) am Rande: Ro. 12. EM. - k) den menschen GIL. - 1) ich M. -
m) beste E; besten M. - n) do L. - o) gebrengk BCDGH (EFIKLM). - p) haf-
fart D. - q) wienig I. - r) darby I. - s) golt EM. - t) verzeren L. - u) habent
M. - v) am Rande: Der geystlichen gesint. EM. - w) nochgat D; nachgät EL. -
x) an das C. - y) nerent CDGHIKLM. - z) weyben CK. - a) schalknarren H. -
b) und desgleych EM. - c) deßgeleych B. - d) übriger L; übriger M. - e) röß
EM. — f) vil hund I; hünd D. - g) fehlt in EM. - h) dorin D. - i) studieren
CK. - j) spötlich L. - k) tagleysten EM; taglichs GIK; tagleistens: conj. Goetze. -
1) prelaturen BDEFGIKLM; prelaturn H. - m) wöllens BCFL; wollens Gl; wollen
sie K. - n) ewigk EM. - o) kinder CEFGHIKLM. - p) rötzig EM. - q) do L. -
r) entzückt L. - s) herren BCDEFGHIKLM.
6. Elsässische Form: Menge. 7. Seelsorger.
8. Vgl. Götze, ARG 4, 46; Luther, WA 6, 415-416 (An den christlichen Adel).
9. Versichern. 10. 31. März 1521. n. Ernähren.
12. Der zur Jagd abgerichtete Falke.
13. Bibliothek. 14. Schmachvoll. 15. Befleißigen.
16. Den Gerichtstag leisten, auf ihm erscheinen. Hier sind die vom Papst aus-
geschriebenen Tage gemeint, auf denen vakante geistliche Ämter vergeben wurden.