Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0193
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG

vnnd ordnung Gottes nit könde des weibs haupt1, das ist bywohnenderb2 vnnd inn
aller elicherrc versehung3, güt vnnd hebthat*1 fürstendere4 vnnd heyland1, sein.
Also, dis »Es ist mt güt alleyn« - das ist on gemahel - »sein« ist auch von frawen zü
verstohn, welchs der Herr mn dem hat bewisen5, das so bald er sie geschaffen, die
er dan auch »darumb auß dem leib des mans® geschaffen, dem mann zugefiert vnnd
zu einem bywohnenden gehülffen" dargestellet vnnd geben hat6. Es ist ie7 ‘das
best', was Gott thüt; der hat nün das weib, dieweil er es manbar8 erschaffen, dem
mann als bald zugestellet vnnd züm ehweib gegebenn.
Nun, diesem will von ethchen geachtet werden, entgegen lauten, das der hfeilige]
Paulus schreibt zun Cormtheren inn der ersten am vij. cap.: »Es ist’ dem menschen
güt, das er keyn weib berüre«9, Item: »ich wolte, das alle menschen weren wie
ich«10, Item, das err sagt: Die mtkinn der eh seind, trachten 'götlichen dingenn naclü,
wie sie got gefallen; die mn der ehe den welthchen dingen, wie sie lren ehgemahelen
gefallen11. Item: der sein junckfraw nit vermehelet, wo erm des anders12 nit bedarffe,
thüt besser, dann der sie vermehelet13, Item von den witfrawen: »Seliger ist sie, wo
sie also bleibet«14.
Zumn verstand15 dieser reden solle ersthch der° Chnst gedencken, so der Apostel
auß dem geist Gottes geschnben, auß dem auch Mose das, so vorgemeldet16 ist, ge-

b) beywoner: Ed. i —3. — c) Erlicher: b. — d) Lieb hat: b.
e) furstendiger: b; fursteher: Ed. 1-3. - f) beystand: Ed. 3.
g)—g) auß dem Leib des Manns darümb: b. — h) gehülffen geschaffen: Ed. 1 —3.
i)—i) gut: Ed. 1 — 3. — j) istja:b. — k) übergeschr. und eingewiesen m b.
1)—/) vom linken Rand eingewiesen m a. — m) sie: Ed. 1 — 3. — n) Zum rechten: Ed. 1 —3.
o) ein: Ed. 1—3.

1. Vgl. I Kor 11,3; Eph 5,23.
2. (lhm) nahe seiendcr, geschlechthch (mit lhm) verkehrender.
3. Versorgung, Fürsorge.
4. Vorsteher, Fürsprecher, Beistand.
5. veranschaulicht.
6. Vgl. Gen 2,18.21—22.
7. lmmer, auf jeden Fall.
8. heiratsfähig.
9. I Kor 7,1.
10. I Kor 7,7.
11. I Kor 7,32—33.
12. sonst.
13. I Kor 7,38.
14. I Kor 7,40.
15. Verständms.
16. vorher angeführt.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften