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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0459
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13. GUTACHTEN FUR AUGSBURG

455

66. Vnd das der herr in disser seyner antwort allein vonn dem vnnötigen“, vnuerur-
sachten vnd muttwilligen scheyden der frommen241 Ehweyber, die Ehweyber sein
vnd bleybenp mogen vnd wollen, geredt habe, qalß er? auch vonn solchem scheyden
allein gefragt ware - wie er auch allein das muttwillig schweren verpieten wolte, da
er doch sagte: »Ich sage euch aber, yr sollt aller ding nit schweren«242 etc. -, ist auch
auss dem zuuernemen, dasr disse seyne antwort vonn den hfeiligen] Euangehsten
Marco vnd Luca on den zusatz »aussgenomen den Eh bruch« beschnben ist243, da-
doch nyman zweyflen mag, das der Eh bruch aussgenomen sein solle, wie der h[ei-
lige] Matheus disses wort 'des herren* beschreibet244. Die zwen Euangehsten aber
Marcus vnnd Lucas“ haben geachtet, gnug sein, des herren antwort so weyt zumel-
den, so weit sie auf die furgeworfen245 frag bescheidt gabe, nemlich das der des Eh
bruchs schuldig were, der sein weyb, das seinv weib ware, auch sein vnd bleyben
mochte vnd wolte vnd vonn eynem erbarn man zum Ehweib konde gehalten wer-
den, vonn ettwas onlusts oder beschwernus willen, so ein biderman246 wol ertulden
mochte, vonn sich scheidete. wDann die frage, wie gesagt, auch davon allein gesche-
hen ware“'. I 144 r I
67. Derohalben ist Summa summarum die: Wer sein gmahel hatt, vnd dasselbig kann
vnnd will mitt ym ein fleisch sein vnd bleyben, haltet sichx auch, das es vonn gmey-
ner erbarkeit vnd rechts wegen wol behalten werden mage, so ist vberall kein vrsach,
derohalb der man das weib vonn sich scheyden mochte, sie hette dann den Ehbruch
begangen; vnnd wa die Ehleüt anderer zenck vnd vnwillens halben vonn eynander
khommen, sollen sie sich wider mitteynander versünen, j. Cor- 7f3—5-IQ—n]-
68. Dabey würt aber allweg ewig war vnd recht bleybenv: Wer an dem, das sein gma-
hel ware oder noch geheissen würt, das nit hatt noch seinet halb nach gmeyner ord-
fenbar versehentlich, ein Tintenstrich, der sich m den folgenden fünf hs. Zeilen dcs neuen Textstük-
kes fortsetzt; er dient mcht zur Streichung der betroffenen Ausführungen.
o) danach gestr.: vnd.
p) danach gestr.: »w-«.
q—q) von Bucer übergeschr. und eingewiesen für gestr.: wie er.
r) danach gestr.: seyne.
s) danach gestr.: seyne.
t—t) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen.
u) von Bucer am linken Rand: Mar. X, Luce XVI.
v) danach gestr. Dittographie: »s-«.
w—w) von Bucer m Fortsetzung der Zeilen ergänzt.
x) übergeschr. und eingewiesen.
y) korr. aus: »v-«.
241. braven, ordentlichen, rechtschaffenen.
242. Mt 5,34.
243. Vgl. Mk 10,11 und Lk 16,18.
244. Vgl. Mt 19,9.
245. vorgelegte, vorgebrachte.
246. Ehrenmann.
 
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