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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0475
13- GUTACHTEN FUR AUGSBURG
4 71
dauon durch die oberkeit nit wolte° lassen ab wenden oder aber das weib desshalb
gar verlassen wolte; Alsso auch, wa das weib den man vonn des glaubens wegen ver-
liesse.
Vrsachen disser ordnung tst anzaygettp vom 95. biss ms 99. bladt.
105. Doch wa em Ehgncht m disen fellen allen der besserung vom schuldigen ted
verhoffen vnnd am vnschuldigen so vd getüldt, das es auf besserung vonnq beger der
Eh scheydung abstunde, erlangen möchte vnd were sich auch zuuersehen, so solche
leüt bey einander behalten würden, das es zur Erbarkeyt vnnd wolfart solcher leüt
für sich selb vnnd dann auch der yren vnd gmeyner Statt meer dienen solte, dann wa
sie gescheyden würden, Als dann mochte ein Ehgericht getrewlich395, doch mitt der
frundtlicheit vnd on zwang das onschuldigr teyl I /j/r I anhalten, das es sich noch
weyter in hoffnung der besserung mitt dem schuldigen leyden wolte.
106. Wa aber das an dem onschuldigen teyl nit erlangt werden mag oder aber nichts
‘kan von dem ehgericht' für besserhcher396 ynen selb, solchen leüten oder den yren
oder auch gmeyner Statt erkennet werden, als dann solle das Ehgricht dem vnschul-
digen allweg die scheydung, sampt der freyheit, sich nach seyner gelegenheit397 an-
ders zuuerheyradten, zugeben vnnd das schuldig der Statt verweysen.
107. Dise moderation vnnd lmderung hatt zwey ding m sich: udas ein“, das ein Eh-
gricht m fellen, dauon rechts wegen die scheydung zu zugeben lst, dennoch vnder-
stande39S, doch allem rmtt gütev vnnd freundtlicher vermanung gegen dem on-
schuldigen teyl, bey eynander zubehalten, was ein mal der Eh halben bey einander
gewessen, wo das anders solchen leüten selb, den yren vnnd gmeyner Statt besser-
licher dann yr scheyden erkennt werden mag; Das ander, das allweg das schuldig
teyl, wenn die Eh ye gescheyden werden muss, der Statt verwyssen werde.
108. Vrsach des ersten ist, das die Ehliche hebe vnnd bündtnuss werfordret, das ein
o) von Bucer übergeschr. und eingewiesen für gestr. gleiches Wort.
p) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
q) fälschlich: vonm.
r) korr.
s) danach gestr.: kann.
t—t) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
u—u) vor den linken Rand geschneben und eingewiesen.
v) korr. aus: guter.
w—w) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
394. Diese Angaben entsprechen m der unserer Edition zugrunde hegenden Handschnft (vgl.
oben S. 170) fol. 561 — 58V; vgl. oben S. 318,8-323,7.
395- tüchtig, gehörig.
396. nützlicher.
397. seinen Verhältnissen, Umständen.
398. auf sich nähme, sich anschickte, dafür Sorge trüge.
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dauon durch die oberkeit nit wolte° lassen ab wenden oder aber das weib desshalb
gar verlassen wolte; Alsso auch, wa das weib den man vonn des glaubens wegen ver-
liesse.
Vrsachen disser ordnung tst anzaygettp vom 95. biss ms 99. bladt.
105. Doch wa em Ehgncht m disen fellen allen der besserung vom schuldigen ted
verhoffen vnnd am vnschuldigen so vd getüldt, das es auf besserung vonnq beger der
Eh scheydung abstunde, erlangen möchte vnd were sich auch zuuersehen, so solche
leüt bey einander behalten würden, das es zur Erbarkeyt vnnd wolfart solcher leüt
für sich selb vnnd dann auch der yren vnd gmeyner Statt meer dienen solte, dann wa
sie gescheyden würden, Als dann mochte ein Ehgericht getrewlich395, doch mitt der
frundtlicheit vnd on zwang das onschuldigr teyl I /j/r I anhalten, das es sich noch
weyter in hoffnung der besserung mitt dem schuldigen leyden wolte.
106. Wa aber das an dem onschuldigen teyl nit erlangt werden mag oder aber nichts
‘kan von dem ehgericht' für besserhcher396 ynen selb, solchen leüten oder den yren
oder auch gmeyner Statt erkennet werden, als dann solle das Ehgricht dem vnschul-
digen allweg die scheydung, sampt der freyheit, sich nach seyner gelegenheit397 an-
ders zuuerheyradten, zugeben vnnd das schuldig der Statt verweysen.
107. Dise moderation vnnd lmderung hatt zwey ding m sich: udas ein“, das ein Eh-
gricht m fellen, dauon rechts wegen die scheydung zu zugeben lst, dennoch vnder-
stande39S, doch allem rmtt gütev vnnd freundtlicher vermanung gegen dem on-
schuldigen teyl, bey eynander zubehalten, was ein mal der Eh halben bey einander
gewessen, wo das anders solchen leüten selb, den yren vnnd gmeyner Statt besser-
licher dann yr scheyden erkennt werden mag; Das ander, das allweg das schuldig
teyl, wenn die Eh ye gescheyden werden muss, der Statt verwyssen werde.
108. Vrsach des ersten ist, das die Ehliche hebe vnnd bündtnuss werfordret, das ein
o) von Bucer übergeschr. und eingewiesen für gestr. gleiches Wort.
p) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
q) fälschlich: vonm.
r) korr.
s) danach gestr.: kann.
t—t) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
u—u) vor den linken Rand geschneben und eingewiesen.
v) korr. aus: guter.
w—w) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
394. Diese Angaben entsprechen m der unserer Edition zugrunde hegenden Handschnft (vgl.
oben S. 170) fol. 561 — 58V; vgl. oben S. 318,8-323,7.
395- tüchtig, gehörig.
396. nützlicher.
397. seinen Verhältnissen, Umständen.
398. auf sich nähme, sich anschickte, dafür Sorge trüge.