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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Bucer, Martin [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,3): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2006

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https://doi.org/10.11588/diglit.30232#0077
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bestendige verantwortung

Schrifft fürgeben ist. Vnd das vnderstohnt sie zu bewären durch zeugniß der
Heyligen Vätter Basilij, Dionysij, Jrenei, Tertulliani, Hieronymi, Augustini ¹
etc.

Das Buch aber der Reformation ² sage nit allein nichts von solchen ohn
Schrifft dargegebnen Lehren vnd Ordnungen, sonder lehre vilfeltig darwider.
Vnd diß zu bewären, setzen sie Erstlich ³ , Daß Buch der Reformation lehre,
Das ausser dem Gottes wort, in der Heyligen Schrifft verfasset, auff welches
die Kirch allein erbauwen vnnd das dem volck allein furzutragen kein gewisse
lehre seye, sonder alles vngewiß vergeblich vnd schedlich. Zum anderen ⁴ : Das
Buch vermelde, das die Schrifft vbergnugsam seye alles gründtlich vnd gentzlich
zu lehren vnd allen jrthumb zu entdecken vnd abzuwenden. Zum Dritten
⁵ : Das in diesem Buch allenthalben vil Catholische ordnungen haltungen
vnd vbungen, von der Apostel zeyt in Allgemeiner Kirchen gelehret vnd gebrauchet,
Deßgleichen sonderliche heilsame ordnungen deß Cölnischen
Stiffts, so die ersten Bisschoff auffgesetzet haben, abgethon werden vnd jederman
freygelassen, darwider zu handlen. Diß ist die Erste vnnd höchste
Klag wider dieses Buch der Reformation. | Ib/Ajb |

Verantwortung des Buchs der Reformation aus dem Wort Gottes gezogen

DArmitt man nun desto klarer vnnd eygentlicher sehen vnnd erkennen möge,
auß was anfechten diese Klag kommen vnnd was grundt sie haben, So soll
erstlich gesetzet werden, was vonn den Lehren vnnd Ordnungen, die ohn
Schrifft inn haltung vnnd brauch der Kirchen kommen, Christlich zu halten
vnnd das sollches im Buch der Reformation nicht vbersehen, sonder (souil
mit Gott vnnd zu verhöfflicher besserung des Glaubens hatt geschehen mö-
gen) getrewlich gesetzet vnnd fürgeben seye. Darnach soll der vngrundt der
Klag, so die Gegengelehrten wider das Buch der Reformation führen, angezeygt
werden.

Vnnd erstlich: das recht vnd Christlich im Buch der Reformation gesetzet
seye, Das wir keinn ander Buch haben, darin vns die Lehr Gottes gewiß vnd
volkommen dargegeben seye dann ⁶ die Heyligen Bücher des Alten vnnd
Neuwen Testaments, vnnd das die Prediger aus den selbigen alle jhre Lehre
nemmen vnnd bestätigen sollen, erfindet sich auß diesem grundt der Schrifft:

Der Heylige Paulus schreybet zu seinem Jünger vnnd recht artigen son im
HERREN Timotheo also: »Die bösen Menschen vnnd betrieger werden auffs
erger fürtfaren vnd zunemen, verfüren vnnd verführet werden. Du aber bleib
in dem, daß du gelehrnet hast, Daß dir vertrawet ist, weyl du weyßest, vonn

1. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. ia–iijb.
2. Bucer, Einfältiges Bedenken, Bl. ia–via (»Von der Lehre«). BDS 11,1, S.170,1–178,27.
3. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. iiija.
4. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. iiija–iiijb.
5. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. iiijb.
6. als.

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