Vnehr Gottes etwas
als nottwendig
zu oder fur
seinn Wort wöllen
brauchen.
74
bestendige verantwortung
wem du gelehrnet hast, Vnnd kanst die Heyligen Schrifften vonn kindt auff,
die dich können weyß machen zumHeyl durch den Glauben in Christo Jesu.
Alle Schrifft ist vonn Gott eingegeben vnnd nutz zur Lehre, zur widerlegung,
zur verbesserung, zur vnderweisung in der Gerechtigkeit, auff das der
Mensch Gottes gantz auß gemacht vnnd zu allem guten werck geschickt vnnd 5
außbereytet seye«, ij. Timot. iij[13–17]. Diß ist die Göttliche zeugnüß, durch
den H. Paulum be- | IIa/Aija | schriben von der Heyligen Schrifft, auch wie
die Timotheus von kindtheit her gelehrnet hatt ¹ , das ist, Wie sie noch verfasset
war allein im Gesatz Mose, den Propheten vnd den anderen Heyligen Bücheren
deß Alten Testaments, die man Hagiographa ² nennet. Dan die Schriff- 10
ten des Neuwen Testaments zu der zeyt noch nicht waren. Diese zeügnüß
wöllen nun alle ᵃ fromme Christen in aller Gottes forcht recht ansehen, erwegen
vnnd wol betrachten, Daß der Heylige Geyst Gottes den Timotheum
heisset, sich wider die einreyssenden falschen Lehrer vnnd betrieger rüsten
vnnd versehen mitt lesen der Heyligen Göttlichenn Schrifft ³ ; Ermanet jhn, 15
das er sich fleissig darbey halte; Zeuget auch, sie möge jhn weyß machen zum
heyl, Seie nutz, also reychlich vnnd krefftig zu lehren, was war vnnd gut ist,
zu widerlegen, was falsch vnnd arg ist, auch also zu besseren, was arg ist, vnnd
zu vnderweisen die vnwissenden; Das der mensch Gottes α� ρτιος ⁴ seye, gantz
gerad, wie er seinn soll, zu allem guten werck außbereytet, gerüstet vnd ge- 20
schickt.
Was Lehre kan nun einn Mensch Gottes mehr begeren, dann die jhn weiß
mache zumHeyl? Vnnd so der Mensch Gottes durch die Heylige Schrifft kan
alles, das war vnd gut ist, also gelehret vnnd vonn allem, das falsch vnnd böß
ist, also abgewandt vnnd verhütet werden, das er gantz geschickt vnnd ge- 25
recht vnnd zu allem guten werck gefertiget würdt, Was darff man dann nach
weyter Lehr vnnd vnderweysung fragen? Vnnd so man also zu aller Gerechtigkeyt
vnnd ewigem Heyl durch die Heylige Schrifft, die Gott selb darzu gegeben
hatt, gelehret, weiß gemachet, gerüstet vnd geschickt werden kan, Warumb
wolte man Gott die vnehr anthun, das man hiezu nicht dieselbige seine 30
H. Schrifft, die er vns darzu gegeben, gebrauchen wolte, vor allem, das alle
Menschen jmmer mehr habenn guts schreiben oder fürgeben mögen? Warumb
solten wir nicht dem Gebott des Heyligen Geysts gehorsam sein vnnd
gentzlich inn vnnd bey der Heyligen Schrifft bleiben ⁵ ,Wie doch vnser HERR
Christus selbs gethan hatt vnnd alle Apostolen, die alle jhre Lehre allein durch 35
die Heylige Schrifft vnnd kein vnschrifftli- | IIb/Aijb | ches dargeben bestetia)
Drf. aller.
1. II Tim 3,15.
2. Vgl. dazu LThK ³ 4, Sp.1143–1147.
3. Vgl. II Tim 3,13–17.
4. vollkommen.
5. Vgl. Mt 5,18.
als nottwendig
zu oder fur
seinn Wort wöllen
brauchen.
74
bestendige verantwortung
wem du gelehrnet hast, Vnnd kanst die Heyligen Schrifften vonn kindt auff,
die dich können weyß machen zumHeyl durch den Glauben in Christo Jesu.
Alle Schrifft ist vonn Gott eingegeben vnnd nutz zur Lehre, zur widerlegung,
zur verbesserung, zur vnderweisung in der Gerechtigkeit, auff das der
Mensch Gottes gantz auß gemacht vnnd zu allem guten werck geschickt vnnd 5
außbereytet seye«, ij. Timot. iij[13–17]. Diß ist die Göttliche zeugnüß, durch
den H. Paulum be- | IIa/Aija | schriben von der Heyligen Schrifft, auch wie
die Timotheus von kindtheit her gelehrnet hatt ¹ , das ist, Wie sie noch verfasset
war allein im Gesatz Mose, den Propheten vnd den anderen Heyligen Bücheren
deß Alten Testaments, die man Hagiographa ² nennet. Dan die Schriff- 10
ten des Neuwen Testaments zu der zeyt noch nicht waren. Diese zeügnüß
wöllen nun alle ᵃ fromme Christen in aller Gottes forcht recht ansehen, erwegen
vnnd wol betrachten, Daß der Heylige Geyst Gottes den Timotheum
heisset, sich wider die einreyssenden falschen Lehrer vnnd betrieger rüsten
vnnd versehen mitt lesen der Heyligen Göttlichenn Schrifft ³ ; Ermanet jhn, 15
das er sich fleissig darbey halte; Zeuget auch, sie möge jhn weyß machen zum
heyl, Seie nutz, also reychlich vnnd krefftig zu lehren, was war vnnd gut ist,
zu widerlegen, was falsch vnnd arg ist, auch also zu besseren, was arg ist, vnnd
zu vnderweisen die vnwissenden; Das der mensch Gottes α� ρτιος ⁴ seye, gantz
gerad, wie er seinn soll, zu allem guten werck außbereytet, gerüstet vnd ge- 20
schickt.
Was Lehre kan nun einn Mensch Gottes mehr begeren, dann die jhn weiß
mache zumHeyl? Vnnd so der Mensch Gottes durch die Heylige Schrifft kan
alles, das war vnd gut ist, also gelehret vnnd vonn allem, das falsch vnnd böß
ist, also abgewandt vnnd verhütet werden, das er gantz geschickt vnnd ge- 25
recht vnnd zu allem guten werck gefertiget würdt, Was darff man dann nach
weyter Lehr vnnd vnderweysung fragen? Vnnd so man also zu aller Gerechtigkeyt
vnnd ewigem Heyl durch die Heylige Schrifft, die Gott selb darzu gegeben
hatt, gelehret, weiß gemachet, gerüstet vnd geschickt werden kan, Warumb
wolte man Gott die vnehr anthun, das man hiezu nicht dieselbige seine 30
H. Schrifft, die er vns darzu gegeben, gebrauchen wolte, vor allem, das alle
Menschen jmmer mehr habenn guts schreiben oder fürgeben mögen? Warumb
solten wir nicht dem Gebott des Heyligen Geysts gehorsam sein vnnd
gentzlich inn vnnd bey der Heyligen Schrifft bleiben ⁵ ,Wie doch vnser HERR
Christus selbs gethan hatt vnnd alle Apostolen, die alle jhre Lehre allein durch 35
die Heylige Schrifft vnnd kein vnschrifftli- | IIb/Aijb | ches dargeben bestetia)
Drf. aller.
1. II Tim 3,15.
2. Vgl. dazu LThK ³ 4, Sp.1143–1147.
3. Vgl. II Tim 3,13–17.
4. vollkommen.
5. Vgl. Mt 5,18.