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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Bucer, Martin [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,3): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2006

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https://doi.org/10.11588/diglit.30232#0097
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bestendige verantwortung

die Gemeinden Christi, solche zeichen vnd deutende vbungen zu endern vnd
zu verbessern, macht haben, wie alles eusserlich thun, dauon jnen vom HER-
REN kein Gebott gegeben ist. Nu: von solchen zeichen vnd deutenden vbungen
der Kirchen hat Basilius das nitt geschrieben, das sie gleyche krafft zur
Gottseligkeit haben als die ding, die vns inn Göttlicher Schrifft außtruklich
gepotten sind. Nemen nun die Gegengelehrten ¹ diese antwort auff den
spruch Basilij ² an, wie sie kein verstendiger Christi würdt mögen ³ verwerffen,
so haben wir das, darumb wir streiten, das nemlich dem Buch der Reformation
die eingefurten sprüch der Vätter nit entgegen seind. Wöllen aber die
Gegengelehrten diß antwort nit annemen, so ⁴ haben sie jnen die, Das vns kein
Vätter spruch on Gottes wort binden mag; vnd wer solte den für ein Lehrer
der Kirchen halten, der das bezeichnen | XIb/Bvb | mit den zeichen des
Creützes, das drey mal eintuncken im Tauff, etliche wort, die der Herr nicht
befolhen, bey dem Nachtmal sprechen, Stehn oder knieen im Gebett, Welches
alles außer ⁵ der Schrifft fürgeben ist, wolte als ⁶ vil gelten ⁷ als die Predig vnd
der Glauben des gecreützigten, die Tauff, das Nachtmal vnd Gebett selb, welche
ding vns in der H. Schrifft fürgeben seint? Aber der H. Basilius hat es
nicht also gemeint, auch nicht Dionysius, sonder gewißlich wie wir vnderscheiden.
Das seie auff den spruch Basilij besonders geantwort.

Der spruch Dionysij ⁸ hat nicht mehr, dan das die ersten Fürsteher der Kirchen
auch mundtlich Lehren vnd Ordnungen gegeben haben, das ist nicht wider
das Buch der Reformation, wie erkläret.

Die sprüch Jrenei, Tertulliani vnd zum theil Augustini, so die Gegengelehrten
einbringen ⁹ , seindt wider die Marcioniter ¹⁰ , Manicheer ¹¹ vnd andere Ketzer
geschrieben, welche etliche Bücher der H. Schrifft verworffen ¹² vnd wider
sprochen der gantzen hauptsummen vnsers Christlichen Glaubens. So hat
auch der spruch Epiphanij ¹³ , den sie einfüren ¹⁴ , mehr nicht, dan das die Apostolen
auch etlich Lehren der Kirchen on Schrifft verlassen ¹⁵ haben. Das geste-

1. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. ib.
2. Basilius von Caesarea,Despiritu sancto 27 und 29.PG32, Sp.185–196 und 199–210.
3. können.
4. so ... die: so erhalten sie für sich die folgende.
5. außerhalb.
6. als ... als: soviel ... wie.
7. gelten lassen; oder: daß es so viel gelte.
8. (Pseudo-)Dionysius Areopagita, De ecclesiastica hierarchia 1, (cap. 1) § 5. PG 3,

Sp. 390.
9. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. ib–iiija.
10. Vgl. dazu oben S.88, Anm. 7.
11. Vgl. dazu oben S.88, Anm. 8.
12. Marcion erkannte lediglich zehn Paulusbriefe und das Lukasevangelium als echt an.

LThK ³ 6, Sp.1392–1393; Harnack, Marcion.
13. Epiphanius, Adversus LXXX haereses XXX,29,1. PG 41, Sp. 456 C; GCS 25,

S. 372,22.
14. Gropper, Christliche und catholische Gegenberichtung, Bl. ija–ijb.
15. hinterlassen.

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Was die sprüch
Jrenei, Tertulliani
vnd Augustini vermo
ᵉ gen.
 
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