Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Bucer, Martin [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,3): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2006

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30232#0668
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Von der Lere
Buceri

Vnbillige klag der
Cölnischen

664
bestendige verantwortung

anderen, vnd darzu bei der vorigen leben, das richten alle frommen Christen.
Die H. Ehe machet für sich selb niemand zum Kirchen dienst vntauglich, weil
der Heilig Geyst die selbe an den obersten Kirchen dieneren als Bisschoffen
nitt verwürffet, sonder mehr fordert, j. Timot. iij[1–7], Tit. j[5–9]. So lassen
auch die nit eltesten Canones die jhenigen, so im Kirchen dienst zur Ehe 5
greiffen, noch dennoch Christliche Leyen sein. So haben die Bisschoff macht,
auch Leyen, die darzu tauglich, zu lehren in den Kirchen auffzustellen, wie
man zu lesen hat lib. vi. Eccl. Hist. Euse. cap. xv. ¹

Zum ᵃ dritten werffen die Gegengelehrten ² Bucero für, er seie einer verdampten
als ³ der Lutherischen Lehre anhengig, auch andrer verdampten Lehr 10
als ⁴ vom H. Sacrament, Bildstürmen vnd andern ᵇ von Luther selb vnd Pomeran
⁵ als hochsträfflich angefochten worden. Darauff antwortet Bucerus, Das
er sich haltet vnnd von dem an, jm ⁶ der HERR seines H. Euangelij erkantnüs
mit getheilet hat, gehalten hat in ermelten vnd anderen Articulen Christlicher
Lehr der Lehren, so dem wort Gottes, der Apostolischer vnd itziger warer 15
Christlicher Kirchen Lehr gemäß, wie dan in seinen ausgangen Büchern zu
sehen ist. Wer dieselbige weiß als vnchristlich anzufechten oder Bucerum anderer
vnchristlichen Articulen zubezüchtigen, dem erbeut sich Bucerus zu
gepürender verantwortung. Das die Gegengelehrten hie Keiserliche vnd
Päpstliche verdammung vnd Reichs abscheid gegen D. Luthers Lehr anzie- 20
hen ⁷ , ist die antwort hierauff, Die Kei. Maie. vnd Reychsstende haben diß
theils ⁸ Christlich appellation an ein Christlich Concilium deferiert vnd die
sach selb auff Christlich erörterung auffgeschoben. Darumb haben die Gegengel.
dieses verdammen mit nichten fürzuwerffen, Wiewol, so die Gegengelehrten
Christlich in dem wolten handlen, solten sie allein die verdamnüß 25
Göt- | CCXCIa/Ccciiija | lichs Worts hierein anziehen, wa ⁹ sie die hetten, nit
der Reichs Abscheidt oder anderer menschlichen vrtheil.
AVffs vierdte bringen sie ¹⁰ auch herfür deß Thumcapittels der Clerisey der

a) Druckabweichungen hier (und im folgenden) zwischen dem Exemplar der BNU

Straßburg und dem Exemplar der UB Tübingen.
b) Drf. ardern.

1. Die von Bucer angegebene Stelle ist nicht zutreffend. Richtig: Eusebius von Caesarea,
Historia ecclesiastica VI,19,17–18. PG20, Sp.570–572; GCS 9/2, S.564,12–19.

2. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. CLIa-CLIb (lat. Text); Bl.
clvb-clvia (deutscher Text).
3. wie.
4. [anhängig] wie.
5. Johannes Bugenhagen (1485–1558), Reformator. RGG ⁴ 1, Sp.1852–1853.
6. [da] ihm...
7. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. CLIa (lat. Text); Bl. clvb

(deutscher Text).
8. sc. der protestantischen Stände.
9. wenn.
10. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. CLIb (lat. Text); Bl. clvia

(deutscher Text).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften