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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0153
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4. DIE FURSTLICHE SCHRIFT

I49

Dasw der furst dann Numero 2ix wider von der Kirchen einzeuhet, ist auch vor1
gnug verantwortet. Alle Christen seindt jm Herren ein Kirch, dann sie seindt alle jnn
seim leib2. Diser Kirchen gemainschafft vnd ainigkeit ystoht in gemeinschafft vnd
einigkeyt-1' der gesunden lere, der Hfeiligen] Sacramenten vnd Christlicher zucht3,
nit jn gemainschafft derz mißbreuch oder auch deren gepreuchen, I 267* I die an jnen
selb frey seindt, wie alle die seindt, die zur Gotseligkeit vnd erbawen des nechsten
nit von nodten oder besonders dienstlich4 5 sein.
Nun, jnn diser waren gemainschafft Christi bestodt ein Kirch zu Braunfschweig],
darumb ist sie eins mit allen lateinischen vnd Griechischen Kirchen. Sie kann auch
dasa durch die reine lere, den rechten prauch der Sacramenten vnd ein Christlich le-
benb5 beweysen Vnd sich sehen lassen, das sie nit Vtopiensis, sonder Celestis et
Vera Ecclesia ist, ob sie gleich wol auch nit allein vil schwacher und bloder6 scheff-
lin, sonder auch vil boser Bock7 vnd vnder jrem weissen8 vil vnkrauts hatt9, Wie
alle Kirchen auch bey den alten gehept haben.
Aus diesem vnd was hernaherc geschrieben kan ein jederd das, so jnn der furstlichen
Schrifft folget, leichtlich verantworten10. Derhalben jche hiemid diesen gegenbe-
richt beschliessen I 2 6yY I wille», vnd zwar ein jeder, der sich ettwas vmb vnsere Reli-
gion vnd das recht der Kirchen verstadt, hett lei[c]ht mogen11 vil besser vnd grundt-
licher alle einzuge12 des fursten verantworten. Doch weil ich begerten dienst billich

w) davor am linken Rand: Nu[me]ro 21.
x) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
y) —y) von Bucer am Zeilenende, vor dem Zeilenanfang und über der Zeile nachgetragen und ein-
gewiesen.
z) von Bucer am Zeilenende nacbgetragen.
a) von Bucer über der Zeile nacbgetragen und eingewiesen.
b) danach von Bucer gestr.: das.
c) von Bucer korr. aus unleserhchem Wort.
d) danach von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen: auß.
e) korr. aus: jchs.
f) danach von Bucer gestrichen: wille.
g) von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen.

1. vorher, zuvor.
2. Vgl. oben S. 118,6-10.
3. Zu Bucers Auffassung der Disziphn als drittes Wesensmerkmal der Kirche neben der schrift-
gemäßen Predigt des Evangeliums und der richtigen Verwaltung der Sakramente vgl. oben S. 46,
Anm. 1.
4. dienlich, förderlich.
5. Vgl. oben Anm. 3.
6. schwacher.
7. Vgl. Mt 25,32-33.
8. Weizen.
9. Vgl. Mt 13,24-30.
10. beantworten.
11. können.
12. Argumente.
 
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