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7. GUTACHTEN ZUR GESTALT DER KIRCHE
kalt, liederlich, onrein vnd verkeret den kirchen dargegeben! wo treibet mann doch
inn allen päpstlichen kirchen mit rechten trewen vnd warem fleis, das1 vnser heil
gantz vnd gar ann Christo, vnserem einigen2 heiland, staht, vnd das wir das von jm
sallein vnd* anders nicht empfahen mögen, dann so wir jm warlich glauben, welcher
glaub alweg bringet die ware buß vnd alle gute werck? Mit was leichtferigkeit wurt
dann auch der hfeiligen] Tauffe mitgeteilet? Wen 1eret man, das dis Sacrament ein
bad der widergepurt3 ist vnd einleibung inn Christum4? Dazu handelt man da an
etlichen orten alles, an etlichen orten den mehrern5 6 teil zu latin, welches das
Völcklin, das darbei ist, nit verstaht. Dis alles ist nun so klar vnd filfaltig wider die
ausgetruckte ordnung des hfeiligen] geists, wider alle haltung der kirchen, wider
versehung der heiligen Concilien, lere der hfeiligen] Vätter vnd auch die keyserli-
chen gesetze*16.
Also halten sie es auch beim hfeiligen] Abetmal7. Was ist inn dem nicht vffs aller
grewlichest1 vorkeret? Solche priester haltens gemeinlich vnd haben auch die am
liebsten darbei, weil sie am meisten geben, die inn der götlichen schrifft vnd allen
Canonibusi8 9 verbannet, vnd von disem heiligen handel also verstossen sein, das die
133r * 159 I den abgöttischen vnd zauberern verglichen werden, die mit jnen inn sol-
chem götlichen werck gemeinschafft habenk9.
Vnd so sie da solten vnser erlösung durch den tod Christi dem volck mit höhstem
fleis verkunden vnd vff das ernstlichest furtragen, vnd das selbige damit bewegen,
g) —g) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
h) davor am linken Rand: Con. 123: Ad haec iubemus [dieses Incipit kommt nur m der Edition
Gregor Haloanders vor].
i) korr. aus: getrewhchest.
j) davor am linken Rand: das man bei keines Meß sein solle, der in der Simony oder onordenli-
chen leben der wiber halben ligt. Distinct. 32, q. C. Nullus et C. Praeterquam. Item Dist. 81, q. C. Si
qui sunt, et de Cohab[itatione] cleric[ocum] et muh[erum] C. ultimo.
k) davor am linken Rand: Das man bei der Mess niemand dulden solle, der mn lasteren hge. De
Consec[ratione]. Dist. 4, C. Eos qui.
1. was.
2. alleinigen, einzigen.
3- J°h 3,3-7; Tit 3,5.
4. I Kor 12,13.27.
5. größten.
6. Vgl. Nov. 137,6 (ClCiv III, S. 699); dieses Gesetz ist m der Edition Gregor Haloanders ein Be-
standteil von Nov. 123 (vgl. PL 72, Sp. 1026); Bucer zitiert diese Stelle ausdrückhch m >Von Kirchen-
gütern< (vgl. unten S. 341, Anm.4).
7. Vgl. oben S. 224, Anm. 3.
8. Vgl. v. a. Liber Extra, lib. 3, tit. 2 (Friedberg II, Sp.454—457). Die betreffende Marginahe Hu-
berts weist speziell auf folgende Stellen hin: Decr. Grat. I, Dist. 32, c. 5 f. (Friedberg I, Sp. 117L);
Dist. 81, c. 15 (Friedberg I, Sp. 284f.) und Liber Extra, lib. 3, tit. 2, c. 10 (Friedberg II, Sp. 457); dieser
letzte Beleg widerspricht jedoch der von Bucer mtendierten Aussage.
9. Die Marginahe Konrad Huberts verweist auf Decr. Grat. III, De consecratione, Dist. 4, c. 118
(Friedberg I, Sp. 1398); tatsächhch gemeint ist möghcherweise: Decr. Grat. I, Dist. 31, c. 6 (Friedberg
I, Sp. 112), Dist. 81, c. 18 (Friedberg I, Sp.285), Decr. Grat. II, C. 3, qu. 10, c. 2 (Friedberg I, Sp. 534),
C. 27, qu. 1, c. 29 (Friedberg I, Sp. 1057) oder C. 36, qu. 2, c. 1 (Friedberg I, Sp. 1290).
7. GUTACHTEN ZUR GESTALT DER KIRCHE
kalt, liederlich, onrein vnd verkeret den kirchen dargegeben! wo treibet mann doch
inn allen päpstlichen kirchen mit rechten trewen vnd warem fleis, das1 vnser heil
gantz vnd gar ann Christo, vnserem einigen2 heiland, staht, vnd das wir das von jm
sallein vnd* anders nicht empfahen mögen, dann so wir jm warlich glauben, welcher
glaub alweg bringet die ware buß vnd alle gute werck? Mit was leichtferigkeit wurt
dann auch der hfeiligen] Tauffe mitgeteilet? Wen 1eret man, das dis Sacrament ein
bad der widergepurt3 ist vnd einleibung inn Christum4? Dazu handelt man da an
etlichen orten alles, an etlichen orten den mehrern5 6 teil zu latin, welches das
Völcklin, das darbei ist, nit verstaht. Dis alles ist nun so klar vnd filfaltig wider die
ausgetruckte ordnung des hfeiligen] geists, wider alle haltung der kirchen, wider
versehung der heiligen Concilien, lere der hfeiligen] Vätter vnd auch die keyserli-
chen gesetze*16.
Also halten sie es auch beim hfeiligen] Abetmal7. Was ist inn dem nicht vffs aller
grewlichest1 vorkeret? Solche priester haltens gemeinlich vnd haben auch die am
liebsten darbei, weil sie am meisten geben, die inn der götlichen schrifft vnd allen
Canonibusi8 9 verbannet, vnd von disem heiligen handel also verstossen sein, das die
133r * 159 I den abgöttischen vnd zauberern verglichen werden, die mit jnen inn sol-
chem götlichen werck gemeinschafft habenk9.
Vnd so sie da solten vnser erlösung durch den tod Christi dem volck mit höhstem
fleis verkunden vnd vff das ernstlichest furtragen, vnd das selbige damit bewegen,
g) —g) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
h) davor am linken Rand: Con. 123: Ad haec iubemus [dieses Incipit kommt nur m der Edition
Gregor Haloanders vor].
i) korr. aus: getrewhchest.
j) davor am linken Rand: das man bei keines Meß sein solle, der in der Simony oder onordenli-
chen leben der wiber halben ligt. Distinct. 32, q. C. Nullus et C. Praeterquam. Item Dist. 81, q. C. Si
qui sunt, et de Cohab[itatione] cleric[ocum] et muh[erum] C. ultimo.
k) davor am linken Rand: Das man bei der Mess niemand dulden solle, der mn lasteren hge. De
Consec[ratione]. Dist. 4, C. Eos qui.
1. was.
2. alleinigen, einzigen.
3- J°h 3,3-7; Tit 3,5.
4. I Kor 12,13.27.
5. größten.
6. Vgl. Nov. 137,6 (ClCiv III, S. 699); dieses Gesetz ist m der Edition Gregor Haloanders ein Be-
standteil von Nov. 123 (vgl. PL 72, Sp. 1026); Bucer zitiert diese Stelle ausdrückhch m >Von Kirchen-
gütern< (vgl. unten S. 341, Anm.4).
7. Vgl. oben S. 224, Anm. 3.
8. Vgl. v. a. Liber Extra, lib. 3, tit. 2 (Friedberg II, Sp.454—457). Die betreffende Marginahe Hu-
berts weist speziell auf folgende Stellen hin: Decr. Grat. I, Dist. 32, c. 5 f. (Friedberg I, Sp. 117L);
Dist. 81, c. 15 (Friedberg I, Sp. 284f.) und Liber Extra, lib. 3, tit. 2, c. 10 (Friedberg II, Sp. 457); dieser
letzte Beleg widerspricht jedoch der von Bucer mtendierten Aussage.
9. Die Marginahe Konrad Huberts verweist auf Decr. Grat. III, De consecratione, Dist. 4, c. 118
(Friedberg I, Sp. 1398); tatsächhch gemeint ist möghcherweise: Decr. Grat. I, Dist. 31, c. 6 (Friedberg
I, Sp. 112), Dist. 81, c. 18 (Friedberg I, Sp.285), Decr. Grat. II, C. 3, qu. 10, c. 2 (Friedberg I, Sp. 534),
C. 27, qu. 1, c. 29 (Friedberg I, Sp. 1057) oder C. 36, qu. 2, c. 1 (Friedberg I, Sp. 1290).