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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0238
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7. GUTACHTEN ZUR GESTALT DER KIRCHE

rung suchen8, dazu dann auch nach gelegenheit der sachen die obren jren dienst lei-
sten sollen1.
Wa dann ann den Metropoliten oder Patriarchen fehl vnd mangel erfunden, so hat
man grossere Concili versamlet. Es haben sich auch die funff grösseren patriarchen,
wenn ieder I jyr / 167 I vonn seiner kirchen erwehlet, den anderen seinen glauben
vnd vnderwerffung vnder das gemein kirchen recht zugeschriben, welches schrei-
ben sie Synodicas Epistolas*1 genennet haben, als durch die sie sich zusamen ergeben
vnd den erkantnüssen der Synoden, das ist: ordenlicher versamlung der Bischoffen
vnderworfen haben. Dises hat mann in den Epistolen Gregorii clarlich zu sehen,
lib. 1. Epistol. 4 et 142 'vnd anderen meer'3.
Nun aus disem allem haben wir, wie von altem her alle kirchen inn der welt jre
christliche gemeinschafft mit einander gehebt vnd noch haben sollen, Wie auch die
obren vnd andere bischöffe vff einander vnd die, so iedem in sonderheit befolhen,
sorg tragen, Vnd wie ieder Bischoff inn seiner kirchen alles mit raht seiner eltisten,
diacon vnd anderer kirchen diener, auch der gotsforchtigen vnd verstendigen vom
volck verrichten solle inn wahl, zucht, regierung der kirchendiener vnd des gantzen
volcks, auch des kirchenguts, Vnd das die obren bischöffe nichs gegen den vnderen,
dann allein mit raht der anderen mitbischöffen handlen sollen.
Vnd ob wol der Romisch patriarch dise gemeinschafft vnd ordnung durch eigen
vermessenheit geprochen vnd alles, so weit er gemocht, zu jm gezogen vnd seinem
gericht zwang vnderworffen hat, so mage doch solichs keine krafft haben, Dann er
den alten kirchenregulen solle vnderworffen sein, die halten vnd nit zerstören, >25.
q. 1. c. confidimus4, C. sunt quidam5 Et. C. Conftra]/6. Zu dem, weil gemelte ord-
nung nutzlich vnd heilsam sind, so sind sie aus dem hfeiligen] geist vnd hat kein
mensch macht, sie zu zerstören, wie auch kein macht noch gewalt inn der kirchen
ist, etwas guts abzuthün noch zu zerstören, sonder allein vffzurichten vnd zu erhal-
ten, 2. Corinthi. io[8] et i3[io].
g) davor am linken Rand: XI. q. 1. C. Si quae causae. Constit. Novel. 83 et XI. q. 1. C. Si quis.
h) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
1 )—i) von Bucer am Zeilenende nachgetragen.
|) —j) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
1. Die Marginalie Konrad Huberts verweist auf Decr. Grat. II, C. 11, qu. 1, c. 10 und 26 (Fried-
berg I, Sp. 629 und 633 f.) sowie auf Nov. 83 (ClCiv III, S. 409-411).
2. Gregor der Große, Epistolarum Registri Liber 1, Epistolae 4 et 14; PL 77, Sp. 447k und 459k;
CChr.SL 140, S.4L und 14k; MGH Ep. 1, S.4f. und 14.
3. Vgl. etwa Gregor der Große, Epistolarum Registn Liber 1, Epistola 26; PL 77, Sp.479f.;
CChr.SL 140 (hier Liber 1, Epistola 25), S. 33 f.; MGH Ep. 1 (hier Liber 1, Epistola 25), S. 38 f.; ders.,
Liber 7, Epistolae 27, 33 et 34; PL 77, Sp. 883 und 891 f.; CChr.SL 140 (hier Liber 7, Epistolae 25, 30
et 31), S.48of. und 490-492; MGH Ep. 1 (hier Liber 7, Epistolae 25, 30 et 31), S.470 und 477-479;
ders., Liber 9, Epistola 52; PL 77, Sp.985; CChr.SL 140A (hier Libei'9, Epistola 148), S. 700 k; MGH
Ep. 2 (hier Liber 9, Epistola 147), S. 144k
4. Decr. Grat. II, C. 12, qu. 1, c. 1 (Friedberg I, Sp. 1007).
5. Decr. Grat. II, C. 25, qu. 1, c. 6 (Friedberg I, Sp. 1008).
6. Decr. Grat. II, C. 12, qu. 1, c. 1 (Friedberg I, Sp. 1007).

S
10
J5
20
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