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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0555
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II. BRIEF BUCERS AN JAKOB MEYER

551
6. Bei Generalversammlungen der Universität brauchen die Pfarrhelfer
nicht anwesend zu sein, wenn die Pfarrer dies nicht für nötig erachten
U'l-
C. Auf diese Weise sind die Voraussetzungen für ein fruchtbares, gedeihliches
Nebeneinander von Pfarrerschaft und Universität geschaffen. Die theologi-
sche Fakultät soll als Sauerteig im Universitätskorpus fungieren und dieses
zu einem christlichen Bekenntnis hinführen [5v-6r].
IV. Bucer widerlegt scheinbare Widersprüche zwischen den obigen Richtlinien
und den ihm übermittelten Artikeln der Kirchendiener und versucht, letztere
für eine Verbindung mit der Universität zu gewinnen [6r—9r].
A. Der Kirchendienst gewinnt durch ihre Verbindung mit der Hochschule ge-
radezu an Größe [6r-/v].
B. Das politische Verhältnis von Herrscher und Untertan steht einer morali-
schen Zurechtweisung des ersteren durch letzteren nicht im Wege. Ähnlich
könne es in der Universität zugehen [7^—8r].
C. Pfarrer sollen durchaus bereit sein, sich Kritik vom Rat der theologischen
Fakultät oder sogar von »frommen gelehrten Männern der anderen Fakultä-
ten« gefallen zu lassen [8r].
D. Die Pfarrhelfer schulden der Universität nur insoweit Gehorsam, wie die
theologische Fakultät und die Pfarrer dies für nützlich erachten [8V].
E. Man kann die obligatorische Beteiligung der Pfarrhelfer an Universitätsver-
anstaltungen so gestalten, daß sie in ihrer eigentlichen Arbeit unterstützt
und nicht gehindert werden [8V].
F. Eine theologische Fakultät ist durchaus besser geeignet als die Kirche, die
Eignung eines Kandidaten für den theologischen Doktortitel zu überprüfen
h/l-
V. Zusammenfassung [cir-ior]:
A. Die Pfarrer befürchten eine aus der Assoziierung mit der Universität resul-
tierende Unterordnung unter der Autorität derselben sowie eine zu enge
Verflechtung mit ihr [9*].
B. Die Universität sieht in der Haltung der Pfarrer einen unangemessenen
Drang nach Freiheit und eine Verachtung der Universitätsordnung [9*].
C. Bucer drückt die Hoffnung aus, daß die Pfarrer diese Gelegenheit, die Aus-
breitung des Reiches Christi zu fördern, ergreifen werden und somit »das
grosse kleinod irer kirchen, die vniuersitet« für Christus erhalten [9^].
D. Bucer ist überzeugt, daß die Universitätsvertreter in gutem Glauben agieren
und keine Knechtschaft der Kirche suchen, kritisiert aber erneut das Verhal-
ten Karlstadts, Wissenburgs und Artulfs [9v-ior].
VI. Abschließende Mahnung an Jakob Meyer, einen Kanzelkrieg zu unterbinden
und keine Parteibildungen zuzulassen [ior]
 
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