3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER I544
162
^Wie man sich der
besteller vnnd ein-
setzer des dinsts
der Seelsorgem
vergleichen
mochte/
uDas weltliche Re-
giment der Stiften,
wiev den jtzigen
Bischouen vnd
Capitular Cano-
mcen zulassenn.^
creftung des Metropolitani1 diß werck verrichtennk, Cano.42, Niceni
Concilii, Dist. 64 c. Episcopi3.
Nun aber die, so jtzund Bischoue heißen vnnd Bischoflichen gewalt, wie jn
andern, also auch jnn dießem Bischouelichem werck haben wollenn vnd doch
dasselbige recht zuuerrichten weder I zyf I verstanndt, willen noch eiffer ha-
ben, wie leider die kirchenn das mit jrem so ganntz erschrocklichem verder-
ben nun etliche hundert" jar erfaren, so wolte das die notturft vor allem an-
dern erforderen, das man sich von der whal, bewerung vnd einsetzung der
kirchen diener vnnd auch alles vfsehens vnnd gewalts vber die, so den Kirchen
schon vor sein, ver°gleiche° vnnd vertrage.
Nun das geistliche an dem weltlichenp nit hanget vnnd one das dauon muß
gesondert werdenn, solle den kirchen geholffen werden. Die Christen auch
des Zeitlichen halben leicht ein jeden vertrage, derq allein mit Got sthon
moge, gernne annemen, als die lieber1 alles zeitlich farenn lassenn, dan dass
sie die liebe vnnd frieden mit dem nechsten vnnd beuorab gemeinem friden
vnd rhue betrieben wolten. So wurden1 der wege, wie es vnnsere fursten
vnnd Stende erachten konden, der fuglichst sein, sich mit den jtzgenanten Bi-
schouen vmb bestelung der seelsorge jn den kirchen zuuertragen.
Erstlich, das man dieße Bischoue mit jren Cathedralen Capitulen gleich
jn der weltlichen administration aller dinge liesse, wie sie jtzunden sind, weil
sie dochw one dasx dem Weltlichem regiment allein obligen. Mochten alsoy
whalz fursten bleiben, I 29f I lannd vnd leut regiren vnnd gemeinem reich
wie jtzund dienen vnd jre Capitulares zu solchem thun allen gebrauchen,
souiel sie jren hie zu bedorften. Die jungeren Canonicen hielte man zum stu-
5
IO
20
k) zuuerrichten: f.
l) -/) fehlt in: c und f.
m) Schrf.: wäl sorge: a; walhsorge: b; wal sorge: c.
n) Schrf.: hunder: a.
o) -°) über der Zeile korr. aus: -gleihe: f.
p) weltlichem: b.
q) über der Zeile korr. aus: den: b.
r) liebe: f.
s) über der Zeile erg.: a.
t) wurde: b und e.
u) -u) fehlt in: c und f.
v) were: b und e.
w) über der Zeile erg.: e.
x) fehlt in: f.
y) alle: b.
z) korr. aus: wehl: e.
1. Vorstehers einer Kirchenprovinz, Erzbischofs. LThK3 7, Sp. 206.
2. Konzil von Nizäa, Kanon 4 (COD I, S. 7).
3. Decr. Grat. I, Dist. 64, c. 1 (Friedberg I, Sp. 247-248).
162
^Wie man sich der
besteller vnnd ein-
setzer des dinsts
der Seelsorgem
vergleichen
mochte/
uDas weltliche Re-
giment der Stiften,
wiev den jtzigen
Bischouen vnd
Capitular Cano-
mcen zulassenn.^
creftung des Metropolitani1 diß werck verrichtennk, Cano.42, Niceni
Concilii, Dist. 64 c. Episcopi3.
Nun aber die, so jtzund Bischoue heißen vnnd Bischoflichen gewalt, wie jn
andern, also auch jnn dießem Bischouelichem werck haben wollenn vnd doch
dasselbige recht zuuerrichten weder I zyf I verstanndt, willen noch eiffer ha-
ben, wie leider die kirchenn das mit jrem so ganntz erschrocklichem verder-
ben nun etliche hundert" jar erfaren, so wolte das die notturft vor allem an-
dern erforderen, das man sich von der whal, bewerung vnd einsetzung der
kirchen diener vnnd auch alles vfsehens vnnd gewalts vber die, so den Kirchen
schon vor sein, ver°gleiche° vnnd vertrage.
Nun das geistliche an dem weltlichenp nit hanget vnnd one das dauon muß
gesondert werdenn, solle den kirchen geholffen werden. Die Christen auch
des Zeitlichen halben leicht ein jeden vertrage, derq allein mit Got sthon
moge, gernne annemen, als die lieber1 alles zeitlich farenn lassenn, dan dass
sie die liebe vnnd frieden mit dem nechsten vnnd beuorab gemeinem friden
vnd rhue betrieben wolten. So wurden1 der wege, wie es vnnsere fursten
vnnd Stende erachten konden, der fuglichst sein, sich mit den jtzgenanten Bi-
schouen vmb bestelung der seelsorge jn den kirchen zuuertragen.
Erstlich, das man dieße Bischoue mit jren Cathedralen Capitulen gleich
jn der weltlichen administration aller dinge liesse, wie sie jtzunden sind, weil
sie dochw one dasx dem Weltlichem regiment allein obligen. Mochten alsoy
whalz fursten bleiben, I 29f I lannd vnd leut regiren vnnd gemeinem reich
wie jtzund dienen vnd jre Capitulares zu solchem thun allen gebrauchen,
souiel sie jren hie zu bedorften. Die jungeren Canonicen hielte man zum stu-
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IO
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k) zuuerrichten: f.
l) -/) fehlt in: c und f.
m) Schrf.: wäl sorge: a; walhsorge: b; wal sorge: c.
n) Schrf.: hunder: a.
o) -°) über der Zeile korr. aus: -gleihe: f.
p) weltlichem: b.
q) über der Zeile korr. aus: den: b.
r) liebe: f.
s) über der Zeile erg.: a.
t) wurde: b und e.
u) -u) fehlt in: c und f.
v) were: b und e.
w) über der Zeile erg.: e.
x) fehlt in: f.
y) alle: b.
z) korr. aus: wehl: e.
1. Vorstehers einer Kirchenprovinz, Erzbischofs. LThK3 7, Sp. 206.
2. Konzil von Nizäa, Kanon 4 (COD I, S. 7).
3. Decr. Grat. I, Dist. 64, c. 1 (Friedberg I, Sp. 247-248).