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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0415
ii. [dubiosum:] zweiter bericht der evangelischen delegierten 411
also guter hoffnung, die keyfserliche] M[ajestä]t wurde sich furderlich dar-
auff beantworten.
So hetten sie auch hieuor an keyfserliche] M[ajestä]t allerley sachen halber,
die das Colloquium betreffen, geschriben, daruff sie teglich antwort erwarte-
ten Vnd solcher antwort, das sie auch auß der selbigen villeicht vnß vnsren be-
schwerden zum theil möchten abhelffen. Vnd also baldt Jhnen antwort zu-
keme vff ier erstes oder anders schreiben, wolten sie die selbigen vnß als bald
eröffnen.
So fil aber das gesprech mitler weyl zuuben mit suspension der keyserli-
chen articulen, darzu wyr vnß erpotten, belanget, konten sie vermog der key-
serlichen Commißion vnd beuehlch nit vor sein, versehen1 sie auch nicht zu
vnß, das wyr von inen begeren solten, das jhnen bey key[serlicher] M[ajestä]t
möchte zu ongnad reichen. Wolten doch aber gern sehen, das wyr, die Collo-
quenten baider teyls, vnß mitler weil vertrawt mit ein ander in mundliche
oder schriffliche handlung ein liesend vnd versuchten, ob wyr doch etliche
Articul also2 miteinander möchten vergleichen.
Darauff wyr inen geantwortet, das wyr mit dem, das sie der key[serli-
chen] M[ajestä]t vnsre antwort vnd beschwerden hett zugesandt vnd mit
bestem fug beglympfet, wol zufrieden weren vnd iren gnaden darumb dan-
cketen.0 I yj W’ I Wolten auch inen ongern einige vrsach geben, der key[ser-
lichen] M[ajestä]t ongnaden vff sichp zuladen. Bättend sie aber dargegen, sie
wolten von vnß auch zum besten teuden vnd vffnemen, das wyr vnß mit den
gegen Colloquenten von wegen vnsrer habenden befelch vnd der sachen an ir
selb nit könten in eyn priuat handlung in abwesen ihrer, der praesidenten vnd
Auditoren ienes teyls, einlaßen, Dieweil wyr nit sehen, was frucht darauß
möchte erlangt werden Darzu, das vff kunfftigem Reichstag alle sachen des
Colloquii wurden referiert vnd folgendts ein Christliche vergleichung der
streitigen Religion getroffen.
Vff dis haben sie vnß zu antwort geben, sie wusten vnß gar nicht zuuerar-
gen, das wyr vns vnsrer fursten vnd Obren befelch hielten, wie dan auch sie
sich der keyserlichen befelch halten musten. Verhofften aber doch, es solte
jhnen noch in wenigen tagen von der key[serlichen] M[ajestä]t ferner befelch
vnd Resolution zukhomen; dieselbigen wolten sie vnß zu ietlicher3 zeit, so
sie die bekomen, alßbaldt eroffnen. Domit sind wyr des Colloquiumbs halb
vff dis mahl zu ruhe gestellet. I I
Wie auch der von Aichstett vnd Graff Fridrich sich des vorigem tags bey
o) In der Vorlage folgt ein Absatz.
p) danach gestr.: zunemen.
1. versehen ... zu: erwarten ... von; vermuten ... von. Vgl. Grimm 25 (= XII, 1), Sp. 1237.
2. so; auf diese Weise.
3. jeder. Lexer 1, Sp. 1416; Grimm 10 (= IV,2), Sp.2043.
also guter hoffnung, die keyfserliche] M[ajestä]t wurde sich furderlich dar-
auff beantworten.
So hetten sie auch hieuor an keyfserliche] M[ajestä]t allerley sachen halber,
die das Colloquium betreffen, geschriben, daruff sie teglich antwort erwarte-
ten Vnd solcher antwort, das sie auch auß der selbigen villeicht vnß vnsren be-
schwerden zum theil möchten abhelffen. Vnd also baldt Jhnen antwort zu-
keme vff ier erstes oder anders schreiben, wolten sie die selbigen vnß als bald
eröffnen.
So fil aber das gesprech mitler weyl zuuben mit suspension der keyserli-
chen articulen, darzu wyr vnß erpotten, belanget, konten sie vermog der key-
serlichen Commißion vnd beuehlch nit vor sein, versehen1 sie auch nicht zu
vnß, das wyr von inen begeren solten, das jhnen bey key[serlicher] M[ajestä]t
möchte zu ongnad reichen. Wolten doch aber gern sehen, das wyr, die Collo-
quenten baider teyls, vnß mitler weil vertrawt mit ein ander in mundliche
oder schriffliche handlung ein liesend vnd versuchten, ob wyr doch etliche
Articul also2 miteinander möchten vergleichen.
Darauff wyr inen geantwortet, das wyr mit dem, das sie der key[serli-
chen] M[ajestä]t vnsre antwort vnd beschwerden hett zugesandt vnd mit
bestem fug beglympfet, wol zufrieden weren vnd iren gnaden darumb dan-
cketen.0 I yj W’ I Wolten auch inen ongern einige vrsach geben, der key[ser-
lichen] M[ajestä]t ongnaden vff sichp zuladen. Bättend sie aber dargegen, sie
wolten von vnß auch zum besten teuden vnd vffnemen, das wyr vnß mit den
gegen Colloquenten von wegen vnsrer habenden befelch vnd der sachen an ir
selb nit könten in eyn priuat handlung in abwesen ihrer, der praesidenten vnd
Auditoren ienes teyls, einlaßen, Dieweil wyr nit sehen, was frucht darauß
möchte erlangt werden Darzu, das vff kunfftigem Reichstag alle sachen des
Colloquii wurden referiert vnd folgendts ein Christliche vergleichung der
streitigen Religion getroffen.
Vff dis haben sie vnß zu antwort geben, sie wusten vnß gar nicht zuuerar-
gen, das wyr vns vnsrer fursten vnd Obren befelch hielten, wie dan auch sie
sich der keyserlichen befelch halten musten. Verhofften aber doch, es solte
jhnen noch in wenigen tagen von der key[serlichen] M[ajestä]t ferner befelch
vnd Resolution zukhomen; dieselbigen wolten sie vnß zu ietlicher3 zeit, so
sie die bekomen, alßbaldt eroffnen. Domit sind wyr des Colloquiumbs halb
vff dis mahl zu ruhe gestellet. I I
Wie auch der von Aichstett vnd Graff Fridrich sich des vorigem tags bey
o) In der Vorlage folgt ein Absatz.
p) danach gestr.: zunemen.
1. versehen ... zu: erwarten ... von; vermuten ... von. Vgl. Grimm 25 (= XII, 1), Sp. 1237.
2. so; auf diese Weise.
3. jeder. Lexer 1, Sp. 1416; Grimm 10 (= IV,2), Sp.2043.