410 ii. [dubiosum:] zweiter bericht der evangelischen delegierten
weiter mandaten zukomen, solcher maßen gesprech halten, dan das wyr sol-
ten mußig gahn vnd den leuten damit vrsach geben zugedencken, es seie auch
mit diesem gesprech schon auß vnd alles vergeblich furgenomen.
Vff diese vnsre antwort haben die praesidenten vnß wieder sagen laßen, Sie
vermerckten auß vnser antwort durchauß, das wyr vff vnsren vor vermelten 5
4 articulen entlich1 bestunden.
Darumb sie vermöge jhres habende beuelchs musten die sachen laßen an
die keyfserliche] M[ajestä]t gelangen,2 Wölches sie vff das gelimpfflichst al-
len teylen thaun wollten. Verhofften auch, wie sie schrifften entpfangenk, das
die keyfserliche] M[ajestä]t in wenig tagen der sachen gute Resolution geben 10
wurde, es were durch schrifft ader I J2VT1’ I jhrerpersonlich gegenwerdigkeit,
welche sie zu ende dis monats erwarteten.3
So fil aber belangete die angebotne form vnd maß, das gesprech mitler weyl
zuhalten, daruff wölten sie sich weyter bedencken vnd vnß zu ihrer gelegen-
heit antwort nit verhalten. Also sind wyr aber einmahl1 gescheiden. i5
[io. März] mVff den io. Martii4 haben wyr vnser vier5 zu den praesidenten geschickt
vmb clare antwort, ob sie wolten einem solchen gesprech", dar zu wyr vnß
erpotten, praesidieren, bis die keyserliche vnd vnserer fursten vnd Obren Re-
solutiones ankomend, Dan sie sich des vorigen tags bey etligen den vnsren6
(die der Bischoff zu Eichstett zu gast gehabt) hatten vernemen laßen, das sie 20
solchem gesprech, das nit solte allerding den keyserlichen articulen gemeß ge-
halten werden, nit wusten von wegen irer habenden keyserlichen befelch vor-
zusein, ehr dan ihnen die key[serliche] M[ajestä]t solches durch Newe man-
daten befelen thete.
Do haben sie, die praesidenten, den vnsren geantwortet, das sie vnsre be- 25
schwärden der keyserlichen Articul halben der key[serlichen] M[ajestä]t
schon vbersand hetten7 vnd mit bestem fug vnd gelimpff an sie gekundt vnd
furgenomnem Colloquio möchten furderlich erachten. I jjVV’ I Vnd weren
k) korr. aus: entt.
l) Schrf.: eimahl.
m) Von hier an unterscheiden sich die Fassungen c, d und e von a und b 1m Wortlaut; in-
haltlich werden dieselben Punkte behandelt.
n) danach gestr.: erpotten.
1. definitiv; abschließend. Vgl. Grimm 3, Sp.463.
2. Am 9. März schneben die Präsidenten in dieser Sache an den Kaiser; vgl. Roth, Der of-
fizielle Bericht, S. 395; Vogel, Religionsgespräch, S.444 mit Anm. 798.
3. Man erwartete, daß der Kaiser zwischen dem 20. und 26. März nach Regensburg kom-
men würde. Tatsächlich traf er erst am 10. April dort ein. Vgl. Wolrad, Tagebuch, S. 306, 326;
Roth, Der offizielle Bencht, S. 30 Anm. 1.
4. Zu den Ereigmssen des 10. März vgl. auch Vogel, Rehgionsgespräch, S.445.
5. Diese waren Bucer, Gültlingen, Zoch und Volckamer; vgl. Wolrad, Tagebuch, S. 330.
6. Gegenüber Veit Dietnch, Volckamer, Zoch, Major, Pistonus und Brenz; vgl. Wolrad,
Tagebuch, S. 329.
7. Die Präsidenten hatten dem Kaiser am 9. März m dieser Sache geschrieben; s. oben
Anm. 2.
weiter mandaten zukomen, solcher maßen gesprech halten, dan das wyr sol-
ten mußig gahn vnd den leuten damit vrsach geben zugedencken, es seie auch
mit diesem gesprech schon auß vnd alles vergeblich furgenomen.
Vff diese vnsre antwort haben die praesidenten vnß wieder sagen laßen, Sie
vermerckten auß vnser antwort durchauß, das wyr vff vnsren vor vermelten 5
4 articulen entlich1 bestunden.
Darumb sie vermöge jhres habende beuelchs musten die sachen laßen an
die keyfserliche] M[ajestä]t gelangen,2 Wölches sie vff das gelimpfflichst al-
len teylen thaun wollten. Verhofften auch, wie sie schrifften entpfangenk, das
die keyfserliche] M[ajestä]t in wenig tagen der sachen gute Resolution geben 10
wurde, es were durch schrifft ader I J2VT1’ I jhrerpersonlich gegenwerdigkeit,
welche sie zu ende dis monats erwarteten.3
So fil aber belangete die angebotne form vnd maß, das gesprech mitler weyl
zuhalten, daruff wölten sie sich weyter bedencken vnd vnß zu ihrer gelegen-
heit antwort nit verhalten. Also sind wyr aber einmahl1 gescheiden. i5
[io. März] mVff den io. Martii4 haben wyr vnser vier5 zu den praesidenten geschickt
vmb clare antwort, ob sie wolten einem solchen gesprech", dar zu wyr vnß
erpotten, praesidieren, bis die keyserliche vnd vnserer fursten vnd Obren Re-
solutiones ankomend, Dan sie sich des vorigen tags bey etligen den vnsren6
(die der Bischoff zu Eichstett zu gast gehabt) hatten vernemen laßen, das sie 20
solchem gesprech, das nit solte allerding den keyserlichen articulen gemeß ge-
halten werden, nit wusten von wegen irer habenden keyserlichen befelch vor-
zusein, ehr dan ihnen die key[serliche] M[ajestä]t solches durch Newe man-
daten befelen thete.
Do haben sie, die praesidenten, den vnsren geantwortet, das sie vnsre be- 25
schwärden der keyserlichen Articul halben der key[serlichen] M[ajestä]t
schon vbersand hetten7 vnd mit bestem fug vnd gelimpff an sie gekundt vnd
furgenomnem Colloquio möchten furderlich erachten. I jjVV’ I Vnd weren
k) korr. aus: entt.
l) Schrf.: eimahl.
m) Von hier an unterscheiden sich die Fassungen c, d und e von a und b 1m Wortlaut; in-
haltlich werden dieselben Punkte behandelt.
n) danach gestr.: erpotten.
1. definitiv; abschließend. Vgl. Grimm 3, Sp.463.
2. Am 9. März schneben die Präsidenten in dieser Sache an den Kaiser; vgl. Roth, Der of-
fizielle Bericht, S. 395; Vogel, Religionsgespräch, S.444 mit Anm. 798.
3. Man erwartete, daß der Kaiser zwischen dem 20. und 26. März nach Regensburg kom-
men würde. Tatsächlich traf er erst am 10. April dort ein. Vgl. Wolrad, Tagebuch, S. 306, 326;
Roth, Der offizielle Bencht, S. 30 Anm. 1.
4. Zu den Ereigmssen des 10. März vgl. auch Vogel, Rehgionsgespräch, S.445.
5. Diese waren Bucer, Gültlingen, Zoch und Volckamer; vgl. Wolrad, Tagebuch, S. 330.
6. Gegenüber Veit Dietnch, Volckamer, Zoch, Major, Pistonus und Brenz; vgl. Wolrad,
Tagebuch, S. 329.
7. Die Präsidenten hatten dem Kaiser am 9. März m dieser Sache geschrieben; s. oben
Anm. 2.