Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Haaf, Susanne [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0417
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. i2
Schreiben der evangelischen Delegierten an Kurfürst
Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen
[n. März] 1546

Einleitung
1. Entstehung
Das im folgenden edierte Schreiben der evangelischen Delegierten für die beiden
Häupter des Schmalkaldischen Bundes, den Kurfürsten Johann Friedrich von Sach-
sen und den Landgrafen Philipp von Hessen, wurde am 11. März 1546 fertigge-
stellt.1
Vorangegangen war die Verlesung der zweiten kaiserlichen Resolution am 26. Fe-
bruar und die damit verbundene Einstellung der theologischen Verhandlungen.2
In ihrer Responsio vom 2. März3 lehnten die Protestanten die Bestimmungen der
kaiserlichen Resolution weitgehend ab und blieben in den anschließenden separa-
ten Verhandlungen mit den Präsidenten bei diesem Standpunkt. Am 9. März teilten
die Präsidenten diesen Stand der Dinge dem Kaiser mit und baten um weitere In-
struktionen. Die Unterhandlungen stellten sie am 10. März bis auf weiteres ganz
ein.4 Obgleich ein kaiserlicher Bote tags darauf die Eröffnung des Reichstags am
15. März ankündigte,5 reiste der Präsident Bischof Moritz von Hutten an diesem
Tag ab, versprach jedoch seine unverzügliche Rückkehr, sobald eine erneute kaiser-
liche Weisung eingetroffen sei.6
Die evangelischen Delegierten sahen sich angesichts dieser Entwicklungen genö-
tigt, ihr Vorgehen seit dem Eintreffen der zweiten kaiserlichen Resolution gegen-
über den beiden Schmalkaldischen Bundeshäuptern, dem Kurfürsten Johann Fried-
rich von Sachsen und dem Landgrafen Philipp von Hessen, zu rechtfertigen und um
weitere Instruktionen zu bitten.7 Am 10. und 11. März erarbeiteten sie gemeinsam
1. So gibt das hier edierte Straßburger Exemplar des Schreibens den 11. März als Ausstellungsda-
tum an; s. unten S. 434 Anm.z; vgl. auch Wolrad, Tagebuch, S.331.
2. S. dazu oben S. 362, 395 £.
3. Ed. oben S. 362-380.
4. Zu den Verhandlungen über die Geschäftsordnung nach dem Eintreffen der zweiten kaiserli-
chen Resolution vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.437-445; s. auch oben S. 362-365, 383, 395-411.
An diesem Tag erhielten die protestantischen Teilnehmer darüber hinaus Kenntnis von Truppen-
sammlungen des Kaisers; vgl. Wolrad, Tagebuch, S.331.
5. Vgl. Wolrad, Tagebuch, S. 331. Der Kaiser traf allerdings erst am 10. April m Regensburg ein.
Am 5. Juni wurde der Reichstag eröffnet. S. oben S. 401 Anm. 1; vgl. auch Hollerbach, Rehgionsge-
spräch, S. iSy,Jedin II, S. 170.
6. Vgl. Vogel, Rehgionsgespräch, S.445; Wolrad, Tagebuch, S.33if.; Hollerbach, Rehgionsge-
spräch, S. 183.
7. S. oben S.412.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften