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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Haaf, Susanne [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0528
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Nr. 18
Ein warhaffter berichte vom Colloquio zu Regenspurg
[Mai/Juni] 1546

Einleitung
1. Entstehung
Am 30. April 1546 verfaßte Eberhard Billick eine >Epistola<, mit welcher er sich an
seine Anhänger in Köln wandte und den Gesprächsverlauf in Regensburg sowie die
Abreise der evangelischen Delegierten aus seiner Sicht darstellte.1 Dieser Brief zir-
kulierte zunächst in handschriftlicher Form2 und erreichte auch Bucer, der sich
dazu bereits am 12. Mai gegenüber dem Landgrafen äußerte.3 Am 29. Mai sandte
der Straßburger Reformator eine Kopie der »böse[n] epistel« an den Landgrafen mit
der Bitte um deren Weiterleitung an Melanchthon nach Wittenberg sowie um die
Anfertigung einer Übersetzung und deren Weitergabe an den Kurfürsten.4 In dem-
selben Schreiben erwähnte Bucer, daß er mit der Zusammenstellung der Akten des
Kolloquiums befaßt sei, »von welchen der carmelit von cöllen grewlich gelogen und
Latomus schon ein Buch gemacht«.5 Es wäre möglich, daß Bucer hier bereits die
Arbeit an der 1548 erschienenen Zusammenstellung der >Disputata Ratisbonae< be-
gonnen hatte.6 Sein Hinweis auf Billicks >Epistola< macht es jedoch wahrscheinli-
cher, daß Bucer an seiner Gegendarstellung zu Billicks Schrift arbeitete, die in der
hier edierten Druckschrift >Ein warhaffter berichte vom Colloquio zü Regenspurg<

1. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.275; Caemmerery Religionsgespräch, S.7 Anm. 1.
2. Die Epistola wurde offenbar vom Autor selbst mcht m den Druck gegeben, sondern erschien
noch 1m selben Jahr m Rom im Druck und erneut 1559 in dem Sammelband >De dissidiis ecclesiae
componendis atqve svbmovendis opuscula duo<, Köln: Maternus Cholinus, unter dem Titel »Epi-
stola R.P. Magistri Everardi Billik [...] continens progressionem colloquii Ratisponensis anm 1546
et fugam Lutheranorum, ad cives Colomenses«; vgl. Vogel, Religionsgespräch, S. 275—277, 586. Vgl.
auch Caemmerer, Rehgionsgespräch, S.7 mit Anm. 1; Postina, Eberhard Billick, S. 86 Anm.2.
3. »Wir haben auch einen bnev bekomen, den die gegencolloquenten gon Cöllen gesandt, darin
sie unß grewhch schenden und under anderem schreiben, der keiser hette unß allein wollen nach
einmal gutlich weisen zur kirchen, und seie seine meinung nie gewiesen (sic!), sich 1m germgsten mit
unß zu vergleichen«, Lenz II, S.434.
4. Vgl. Lenz II, S.456. Die deutsche Übersetzung ist erhalten im StA Marburg, Best. 3, Pol.
Arch., Nr. 864, fol. i82r-i85r und wurde ediert von Neudecker, Urkunden, Nr. 195, S. 787-798; vgl.
auch Vogely Religionsgespräch, S. 275 mit Anm. 3 8 und S. 276 mit Anm. 43 f. Zu der Sendung an Me-
lanchthon vgl. auch MBW 4, Nr.4273.
5. Vgl. Lenz II, S.455.
6. Diese Interpretation verfolgen Lenz II, S. 45 5 Anm.9, und Vogel, Religionsgespräch, S. 278.
 
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