Nr.i6
Brief Bucers an Landgraf Philipp von Hessen
5. April 1546
Einleitung
1. Entstehung
Noch am Tag seiner Abreise aus Regensburg, am 21. März, sandte Bucer ein kurzes
Schreiben an Philipp von Hessen, in welchem er seine Entscheidung zur Abreise
rechtfertigte, die ohne Genehmigung des Landgrafen erfolgt war.1 Wolrad und Pi-
storius fertigten am 2. April ein ähnliches Schreiben aus.2 Doch die Nachricht vom
Aufbruch der hessischen Delegierten und Bucers aus Regensburg erreichte den
Landgrafen wahrscheinlich nicht mehr, bevor dieser sich zu Gesprächen am 28. und
29. März mit Karl V. in Speyer einfand.3 Am 29. März überbrachte der Kanzler Jo-
hann von Naves diese Neuigkeiten, woraufhin Philipp dem verärgerten Kaiser ver-
sicherte, keine Abreise seiner Delegation veranlaßt zu haben.4 Wahrscheinlich
noch am 30. März traf Bucer den Landgrafen in Heidelberg,5 der ihn aufforderte,
die ohne seinen Befehl erfolgte Abreise schriftlich zu rechtfertigen. Bucer verfaßte
daraufhin gleich nach seiner Rückkehr in Straßburg den im folgenden edierten
Brief.6
2. Inhalt
Bucer möchte in seinem Schreiben, wie es der Landgraf gewünscht hatte, die Ursa-
chen schildern, die zur Abreise der protestantischen Delegierten aus Regensburg
führten (fol. 79r).
1. Ed. Lenz II, Nr.230, S.414!.; vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.476.
2. Ed. Neudecker, Merkwürdige Aktenstücke, Nr. 144, S. 729-731; zur Datierung vgl. ebd.
S. 731. Vogel datiert den Bnef auf den 4. Aprd; vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.475.
3. Die Verhandlungen m Speyer verhefen ergebnislos. Philipp schlug ein Konzept (einge-
schränkter) rehgiöser Toleranz m den Terntonen, eine Nationalversammlung sowie einen dauer-
haften Fnedstand vor, worauf der Kaiser jedoch mcht einging; vgl. Vogel, Rehgionsgespräch,
S.485 f., 489. Darüber hinaus verhandelte man über das Kolloquium, msbesondere die Protokoll-
frage und Möghchkeiten einer Fortführung; vgl. ebd. S. 487 f. Zu den Speyerer Verhandlungen vgl.
DRTA.JR 17, S. 47-49 und Nr. 5, S. 64-78; Hasenclever, Die Politik Kaiser Karls V., S. 16-43; Togel,
Rehgionsgespräch, S.484 mit Anm. 20.
4. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.475 f., 487f.
5. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.47if. mit Anrn. 925 f.; PC 4,1, Nr.42 Anm.12, S. 46; Nr. 57,
S. 77.
6. Vgl. Vogel, Rehgionsgespräch, S. 476.
Brief Bucers an Landgraf Philipp von Hessen
5. April 1546
Einleitung
1. Entstehung
Noch am Tag seiner Abreise aus Regensburg, am 21. März, sandte Bucer ein kurzes
Schreiben an Philipp von Hessen, in welchem er seine Entscheidung zur Abreise
rechtfertigte, die ohne Genehmigung des Landgrafen erfolgt war.1 Wolrad und Pi-
storius fertigten am 2. April ein ähnliches Schreiben aus.2 Doch die Nachricht vom
Aufbruch der hessischen Delegierten und Bucers aus Regensburg erreichte den
Landgrafen wahrscheinlich nicht mehr, bevor dieser sich zu Gesprächen am 28. und
29. März mit Karl V. in Speyer einfand.3 Am 29. März überbrachte der Kanzler Jo-
hann von Naves diese Neuigkeiten, woraufhin Philipp dem verärgerten Kaiser ver-
sicherte, keine Abreise seiner Delegation veranlaßt zu haben.4 Wahrscheinlich
noch am 30. März traf Bucer den Landgrafen in Heidelberg,5 der ihn aufforderte,
die ohne seinen Befehl erfolgte Abreise schriftlich zu rechtfertigen. Bucer verfaßte
daraufhin gleich nach seiner Rückkehr in Straßburg den im folgenden edierten
Brief.6
2. Inhalt
Bucer möchte in seinem Schreiben, wie es der Landgraf gewünscht hatte, die Ursa-
chen schildern, die zur Abreise der protestantischen Delegierten aus Regensburg
führten (fol. 79r).
1. Ed. Lenz II, Nr.230, S.414!.; vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.476.
2. Ed. Neudecker, Merkwürdige Aktenstücke, Nr. 144, S. 729-731; zur Datierung vgl. ebd.
S. 731. Vogel datiert den Bnef auf den 4. Aprd; vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.475.
3. Die Verhandlungen m Speyer verhefen ergebnislos. Philipp schlug ein Konzept (einge-
schränkter) rehgiöser Toleranz m den Terntonen, eine Nationalversammlung sowie einen dauer-
haften Fnedstand vor, worauf der Kaiser jedoch mcht einging; vgl. Vogel, Rehgionsgespräch,
S.485 f., 489. Darüber hinaus verhandelte man über das Kolloquium, msbesondere die Protokoll-
frage und Möghchkeiten einer Fortführung; vgl. ebd. S. 487 f. Zu den Speyerer Verhandlungen vgl.
DRTA.JR 17, S. 47-49 und Nr. 5, S. 64-78; Hasenclever, Die Politik Kaiser Karls V., S. 16-43; Togel,
Rehgionsgespräch, S.484 mit Anm. 20.
4. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.475 f., 487f.
5. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.47if. mit Anrn. 925 f.; PC 4,1, Nr.42 Anm.12, S. 46; Nr. 57,
S. 77.
6. Vgl. Vogel, Rehgionsgespräch, S. 476.