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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Haaf, Susanne [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0546
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19. PAPST PAULI III. BREVE

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nossen geworben hatte. Dieser hatte den Nuntius Girolamo Franco1 zur eidgenös-
sischen Tagsatzung Anfang Juli 1546 nach Baden im Aargau entsandt, um dort für
das kaiserlich-päpstliche Bündnis zu werben. Die Eidgenossen, um deren Unter-
stützung in Baden auch kaiserliche Vertreter und besonders Gesandte des Schmal-
kaldischen Bundes warben,2 verschoben die Entscheidung über eine Parteinahme
ihrerseits auf die folgende Tagsatzung in Baden Anfang August 1546.3 Angesichts
dessen ließ der Papst am 25. Juli durch seinen Nuntius ein Breve vom 3. Juli an Lu-
zern, Basel und Zürich senden,4 das neben der Werbung um die Eidgenossen auch
ein eigenes Begleitschreiben enthielt.5 Diese Dokumente gelangten mit einem Brief
der Basler Dreizehn vom 31. Juli an die Dreizehn der Stadt Straßburg,6 die diese
Texte wiederum am 2. August an den hessischen Landgrafen weitersandten mit dem
Hinweis, daß man sie unter den Konfessionsverwandten m Umlauf bringen sollte.7
Im Rahmen der eidgenössischen Tagsatzung Anfang August 1546 wurde den Eidge-
nossen von päpstlicher Seite erneut - wenngleich m leicht abgewandelter Form - das
Breve ausgehändigt und daneben eme Kopie des kaiserlich-päpstlichen Bündnisver-
trags übergeben.8 Wiederum verständigten die Basler Dreizehn am 13. August ihre
Straßburger Kollegen über die Entwicklungen, und diese leiteten tags darauf die In-
formationen weiter an den Landgrafen.9 Auf dessen Anregung hm gaben die Basler
die Besorgung zuverlässiger Abschriften von Breve, Begleitschreiben und Bündnis-
vertrag m der jeweiligen Originalsprache in Auftrag.10 Diese Kopien sandten sie am
28. August nach Straßburg mit der Bitte um Geheimhaltung.11 Die Eidgenossen
1. Zur Person vgl. Wirz, Akten, S. XXVIII-XXXI.
2. Vgl. PC 4,1, Nr. 199, S. 226 mit Anm. 7; Kannengiesser, Kapitulation, S. 233 f. Zu den Werbun-
gen des Schmalkaldischen Bundes vgl. auch den Bnef der Straßburger an die Basler Dreizehn vom
29. Juni 1546 (PC 4,1, Nr. 151, S. 178).
3. Die Basler Dreizehn informierten am 20. Juli die Straßburger über diesen Beschluß der Eidge-
nossen; vgl. PC 4,1, Nr.229, S. 252. Innerhalb des Schmalkaldischen Bundes eimgte man sich da-
raufhin, im August erneut einen Vertreter nach Baden zu schicken, für den Fall, daß Kaiser und
Papst ebenfalls Vertreter entsenden würden; vgl. ebd.Nr. 250, S. 269
4. Franco selbst muß dieses Breve am 22. Juli erhalten haben, wie aus seinem Begleitbnef hervor-
geht; s. unten S. 564,23-565,6.
5. Vgl. PC 4,1, Nr. 249, S. 268 f.; das Begleitschreiben des Nuntius in der nach Luzern und Basel
gesandten Fassung ist ediert bei Kannengiesser, Kapitulation, S. 235 f.
6. Vgl. PC 4,1, Nr. 249, S. 268 f.; vgl. auch Waldeck, Publizistik, S. 22.
7. Vgl. PC 4,1, Nr. 256, S. 273. An demselben Tag warben die Straßburger nochmals briefhch bei
den Baslern für ihre Seite; vgl. ebd. Nr. 254, S. 271 f.
8. Auch kaiserliche Gesandte nchteten erneut das Wort an die Eidgenossen. Von protestanti-
scher Seite waren Vertreter nach Baden entsandt worden, die ein Schreiben des Straßburger Stett-
meisters Jakob Sturm überreichten, m welchem u. a. den Schweizern der ewige Frieden zugesichert
wurde; Konzept im StA Straßburg, AA 555, fol.25-31; ed. PC 4,1, Nr.280, S.299-303. Vgl.
ebd. Nr. 284, S. 305 f. und Nr. 280 Anm. 8, S. 302.
9. Vgl. PC 4,1, Nr. 284, S. 305 f. und Nr. 293, S. 314; Waldeck, Publizistik, S. 22f.; Kannengiesser,
Kapitulation, S.238.
10. Der Landgraf hatte am 18. August auf die Sendung aus Straßburg reagiert und um entspre-
chende Kopien gebeten. Am 22. August hatten die Dreizehn die landgräfliche Antwort nach Basel
weitergeschickt. Vgl. PC 4,1, Nr. 293 Anm.4, S. 314 und Nr. 328, S. 346.
11. Vgl. PC 4,1, Nr. 334, S. 352; vgl. auch ebd.Nr. 336, S.353. Am 29. August sandten die Straß-
burger die Kopien weiter an Philipp von Hessen; vgl. ebd. Nr. 336, S. 3 5 3 und Nr. 337, S. 3 54.
 
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