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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0415
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5-BUCER an gremp

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sich - wohl im Hinblick auf den Juristen Gremp - ausdrücklich auf den Codex Justi-
niani.
Dem Protokollteil fügt Bucer zwei postscripta hinzu. Hier ist der Ton viel persönli-
cher. Im zweiten postscriptum (Haec interea. inciderunt) bringt er Papst und Bischöfen
gegenüber sein Mißtrauen zum Ausdruck. Ist es nicht, so fragt er enttäuscht, die einzige
Absicht des Kaisers, durch das Interim seinem Beichtvater und dem Papst die Frucht
seines Sieges zurückzuzahlen5?
Handschrift
Der Brief an Gremp ist uns nur im Entwurf Bucers erhalten geblieben: AST 40,3,
Nr. 32, S. 605-614. Die Schrift, die Bucer mehrfach korrigiert und ergänzt hat, ist an
einigen Stellen schwer zu entziffern. Als einzige Datumangabe hat eine andere Hand
oben am Rand (S. 605) den Vermerk »(1548)« eingetragen. Daß der Brief an den Straß-
burger Syndikus gerichtet ist, erfahren wir aus einem Vermerk Bucers, den er als
Adresse auf einem Zettel auf der Leerseite (S. 614) angebracht hat: »Clarissfimo] iuris
consulto doctori legum Grempio, plurimam salutem.«
Die Frage der Datierung dieses Briefes ist auch deshalb so schwierig, weil der Proto-
kollteil und das erste Postskript deutlich früheren Datums sind als das zweite Post-
skript. Doch dürfte sich aus diesem ein Anhaltspunkt für die Datierung ergeben. Es ist
etwas geschehen, das Bucer mißtrauisch gemacht hat: die Bischöfe haben das Buch
abgelehnt6. Diese Feststellung bezieht sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf den 9.
April, den Tag, an dem die Nürnberger Gesandten berichten, daß »die geistlichen
fürsten verschiner tage ir bedencken des interims halb der kei. Mt. anzeigt«7. Wenn
dieses zutrifft, würde das bedeuten, daß der Protokollteil unseres Briefes sowie das erste
Postskript schon vor dem 9. April abgefaßt sind. Die Enttäuschung, die aus dem zwei-
ten »postscriptum« spricht, kann nur aus Bucers wachsender Beunruhigung verstanden
werden. Es könnte schon unmittelbar nach dem 9. April zu Papier gebracht worden
sein. Dieses zweite Postskript ist in Pol. Cor. 4,2, S. 916, Anm. 4, abgedruckt.
| 605 | Legisse nos librum ac in eo deprehendisse praecipua religionis nostrae capita tra-
dita per articulos doctrinae, quemadmodum ea et apud nos secundum confessionem no-
stram Augfustanam] traduntur. aDe hominis conditione prima, lapsu et reparatione per
Christum Dominuma, deb nostri iustificatione ex sola Dei gratia et iustitia Christi serua-
5 toris, quam fide euangelij certac amplecti nos oporteat. De ipsa fide, spe et charitate deque
a)-a) add. am Rand. — b) korr. aus: Ac. - c) gestr.: amp.
5. »Imperator vult fructum victoriae reddere Hispfano] suo confessori et papae ...«; s. unten,
S. 415.
6. B. erwähnt das als eine Tatsache, die ihn beunruhigt: »Verum dum illi praesentem librum pro
se noluerunt recipere nec quicquam reformare in doctrina nec in ritibus, verendum omnino esse ...«
(s. unten, S. 415).
7. Vgl. Pol. Cor. 4,2, Nr. 749, S. 911.
 
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