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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0392
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I. Schulgutachten und Schuleingaben der Jahre 1524—1531
Einleitung 1

In das Jahr 1524, in dem Martin Luther seine für die Neuordnung des
deutschen Schulwesens während der Reformationszeit bahnbrechende
Schrift »An die Ratsherren ...« erscheinen ließ 2, fallen auch die ersten
beiden Eingaben der Straßburger Prediger an den Rat der Stadt, in
denen sie die Frage des Straßburger Schulwesens anschneiden 3. Diese
beiden Eingaben wurden durch eine ausführliche »Erleuterung« er-
gänzt, die am 8. Februar 1525 dem Rat durch die Predikanten über-
geben wurde.

1. Über die Einzelheiten hinaus, die sich zur Straßburger Schulgeschichte während
der Reformationszeit in den Werken von J Adam, G. Anrich, A. und J. W. Baum,
A. Jung und T. W. Röhrich finden, sei auf folgende Spezialuntersuchungen verwiesen:
Ch. Schmidt: Histoire litteraire de l’Alsace, 2 vol., Paris 1879; P. Albrecht: Beiträge
zur Straßburger Schulgeschichte, Straßburg 1873; Ch. Engel: Das Schulwesen in
Straßburg vor der Gründung des protestantischen Gynmasiums 1538, Straßburg
1886/87; J. Ficker: Die Anfänge der akademischen Studien in Straßburg, Straßburg
1912; J. Knepper: Das Schul- und Unterrichtswesen im Elsaß von den Anfängen bis
gegen das Jahr 1530, Straßburg 1905; G. Mertz: Das Schulwesen der deutschen
Reformation im 16. Jahrhundert, Heidelberg 1902. Als Ersatz der verloren
gegangenen Ratsprotokolle (bis zum Jahre 1538) bieten die uns erhaltenen und in
den »Mitteilungen der Gesellschaft für Erhaltung der geschichtlichen Denkmäler im
Elsaß«, 2. Folge, Bd. 19 (Straßburg 1899) abgedruckten Auszüge aus diesen Proto-
kollen wertvolle Hilfe zur Ermittlung des weiteren Bearbeitungsverlaufs auch der
Schuleingaben. Einen guten Überblick über die Straßburger Schulgeschichte von der
Reformationszeit an liefern vor allem die Quellenabdrucke bei M. Fournier et
Charles Engel: Gymnase, Academie, Universite de Strasbourg 1525-1621, Paris et
Strasbourg 1894. Um die Erarbeitung der großen Zusammenhänge der Straßburger
Schulgeschichte während der Reformationszeit bemüht sich W. Sohm: Die Schule
Johann Sturms und die Kirche Straßburgs, München und Berlin 1912. Einige Einzel-
heiten schließlich enthalten auch die Werke von Ch. Schmidt: La vie et les travaux
de Jean Sturm, Straßburg 1855, und A. Ernst und J. Adam: Katechetische Geschichte
des Elsasses bis zur Revolution, Straßburg 1897. Speziell zu B.s Anteil an der Straß-
burger Schulreformation vgl. E. W. Kohls: Martin Bucer und die Neuordnung des
Straßburger Schulwesens. In: Theologische Zeitschrift, Jg. 16 (Basel 1960), S. 379-406.
Vgl. dort auch S. 380, Anm. 7 die aufgeführten Aufsätze von Henri Strohl, die
ebenfalls B.s Anteil an der Straßburger Schulreformation berühren.

2. »An die Radherren aller stedte deutsches Lands: das sie Christliche schulen auff-
richten vnd hallten sollen.« Zuerst gedruckt von Lukas Cranach in Wittenberg.
Erschienen Januar/Februar 1524. Abgedruckt: WA 15, S. 27ff.; O. Clemen II, S. 442ff.
Der Einfluß dieser Schrift Luthers, von der noch im Erscheinungsjahr auch in Straß-
burg ein Nachdruck erfolgte (vgl. WA 15, S. 17), läßt sich in allen Schuleingaben der
Straßburger Prediger an den Rat feststellen.

3. Die erste Eingabe stammt vom 31. August 1524 und behandelt unter anderem
am Schluß auch die Schulfrage, vgl. unten, Nr. 1. Die zweite Eingabe läßt sich auf
den 3. September 1524 datieren, vgl. unten, Nr. 2.
 
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