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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0059
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

55

(IIII) Was glaubens der Recht-
uertigung werd zugeben.
Das aber vnnsere Prediger dem
glauben souil zugeben, ist gar nicht
ir mainung, alls stüendt das hayl
vnnd Frombkait in miessigen ge-
danncken vnnd in ainem glauben,
der on lieb sey, wellchen man ainen
vngestalltenglaubennennet 8 ,Sonn-
der geschicht darumb, das wir be-
kennen muessen, das niemandt
annders Recht fromb vnnd selig
werden [337a] mög, Er heb dann
Gott zum höchsten vnnd hallte sich
im Enlich vff das aller geflyssnest.
Dann wellche Gott fürsehen hat,
schreybt Sannt Paulus, Dieselben
hat er auch verordnet, dem Billd seins
Suns gleichförmig^uwerden [Ro 8,29],
Vnnd des on zweyffel wie in Eern?
des sehgen lebens, Allso auch in
fleyssiger yebung des vnschulldigen
vnndganntzFromenLebenns. Wir
seind jye sein gemächt, geschaffen %u
guten wercken, Ephesiern ijdo [10].
Nun ists aber nit müghch, das
Yemanndt Gott ob allen dingen
Lieb vnnd sich Rechts fleyß seiner
guete Änlich mach, Er erkenn in
dann vnnd versehe sich zu im alles
gueten. Derhalben könnden wir
kains anndern wegs immermer wie
gerecht vnd fromb allso selig wer-
den, Nach dem vnnser hayl eben
war fromkait ist, Dann das wir vor
allem mit dem glauben von Gott
begabet werden, Durch den wir
das Euangelion annemen, vnnd
dann, aus demselbigen 0 vergwyset,
das vnns Gott zu kindern hat ange-
c) denselbigen A.

6 De bonis operibus ex fide x proue-
nientibus per dilectionem x .
^Non quody salutem ac Iusticiam
in ignauis animi cogitationibus
fideue charitate destituta, quam in-
formem vocant, 2 nostri ponant, sed
quod agnoscamus 2 , neminem aut
iustum aut saluum fieri posse, nisi
amet summe Deum et imitetur
studiosissime.

Nam quos presciuerat a , eosdem et
prefiniuit conformes fieri imagini filij
sui, sane sicut in gloria vitae be-
atae, ita et in cultu innocentiae
consummataeque Iusticiae figmen-
tum ipsius sumus, conditi ad bona
opera. b Iam autem b amare ante
omnia dignoque studio aemulari
Deum, c quem ignoret, et de quo
sibi nondum optima qu^que 0 polli-
ceatur, potest nemo. Iustificari
ergo, hoc est, ut iusti, ita salui fieri d ,
iusticia enim ipsa salus nostra est,
aliter prorsus nequimus, quam ut c
inprimis fide diuinitus £ donemur,
quaEuangelio credentes eoqueper-
suasi Deum nos in filios adoptasse
Paternamque beneuolentiam in
sempiternum exhibiturums, toti ab
ipsius nutu pendeamus.
x)-x) per dilectionem prouenienti-
bus a. - y)—y) Nolumus autem haec sic
intelligi, quasi a. - z)-z) ponamus,
quandoquidem certi sumus a. - a) prae-
sciuit a. - b)-b) Atqui a. - c)-c) nisi
qui eum plane nouerit, et de quo sibi
quaeque optima a. - d) euadere a. - e) si
a. - f) fehlt a. - g) nobis exhibiturum
esse a.
 
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