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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0150
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

Von gemeinem gsang vnnd gebett der geystlichen.
Auß gleycher vrsach, das nicht durch stillschweygen in die verachtung
gottes bewilliget wurde, haben vnsere prediger auch an dem kirchen
gsang allerley durch göttlich schrifft verworffen. Welchs gsang dann gar
groblich von dem ersten brauch der h. vätter abkhommen ist, wie das
nyeman leugnen rnag. Dann Auß der vätter schrifft vnd Hvstorien
gnuegsam bewvsst", das die allten in solcher Christlichen v kirchen
vebunng ettlich wenig psalmen mit höchster andacht gesungen haben
vnnd darauff ein Capitl vß der schrifft verlesen vnd Außgelegt vnd dem-
nach in gemein gebettet, vnd diß alles dermassen, das nicht allein, die
solichs furnemlich yebten, in der schrifft verstendiger vnd in allweg
gepessert wurden, sonder auch das ander gemein volckh. Nun singet
man wol vyl psalmen, aber on verstand vnd Andacht, Liset ettwan zwo
oder drey zeylen Auß der schrifft, das mueß das Capitl heyssen, welches
doch mit kheinem w'örtlin Außgelegt wurt. Daneben aber hatt man vyl
nit allein vngegrundts, sonder das auch der schrifft entgegen ist, J eyn-
gemischet, welches nichts dann aberglauben leeret. Also haben vnser
prediger Erstlich solchen züesatz verworffen, in w T elchem den lieben
heiligen wurt zuegeben, das allein gottes ist, Als von sunden reinigen,
u) beweißt a. - v) Christlicher a.
76. Vgl. Leiturgia III, 1956, S. 250!.
77. Vgl. F. Hubert: Die Straßburger liturgischen Ordnungen im Zeitalter der
Reformation, 1900, S. LXVff.
 
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