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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0200
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

gehandelt worden, ist doch zu ende deß Reichstags ihnen vor Keyser-
licher Majestat, unserm allergnädigsten herren, und gemeynen ständen
deß heyligen Reichs, Churfürsten, Fürsten, Graven, Herren und anderen
geystlichen und weltlichen, in namen eyner antwort von wegen der
selbigen Keyserlichen Majestat eyn Confutation, so ettliche Doctores 5
deß gegenteyls gestellet haben, vorgelesen worden«. Nach dem aber
unser Bekantnuß offentlich nicht gehört oder gelesen ist und die gelerten
deß gegenteyls in ihrer Confutation schrifft eben vil, das doch inn unserer
Confession nie erlautet, auch sunst nie von unß gedacht ist, on bestand
der warheyt unß zu schwerer verunglimpfung zugelegt, dazu nit wenig, xo
das wir auß heyliger biblischer schrifft gelert sind, halten und bekennen,
A 3 a verkerlich anzogen und alles on grund der | schrifft, mit unbestendigen,
nichtigen ursachen, verleget haben, hat unnß die hohe notdurfft ge-
drungen, unsere Confession sampt eyner verantwortung und bevestigung
derselben, die wir unsere Prediger haben stellen lassen, in truck ze geben i 5
und also die Christliche warheit, so unß der allmächtig Gott auß seiner
grundtlosen barmhertzigkeit on allen unsern verdienst mitgeteylet hat,
so vil unß zustaht, zu vertedigen, auch unß bey gemeynen Christen deß
erschrecklichen und doch falschen dargebens, alß ob wir unns von
gemeyner Christelichen Kirchen abgesundert, von warem glauben in die 20
aller drgsten Ketzereyen gefallen und auß eygenem frevel uns der gehor-
same Keyserlicher Majestat, unsers allergnädigsten Herrens, entzogen
hetten, welchs die bemeldten gelerten in ihrer Confutation durchauß,
doch on allen schein der warheyt, treiben, zu verantworten. Bitten also
umb der warheyt willen alle, die Christum, unsern Herren, anrüffen, sye * 5
wöllen sölch unser fürhaben anders nicht von uns verstehen noch uff-
nemmen, dann alß das auß gantz Christlichem gemüt alleyn zu fürderung
der Eer Gottes und recht gotseliger leer, und niemandt uberall hie mit
zu verletzen oder zu verungelimpfen, fürgenommen ist, und dann, hin-
dan gesetzt alles ansehen der person, nach dem sye unsere Bekantnuß 3 o
gelesen und des gegentheyls einreden, welche hie gantz getrewlich ein-
gefürt sein, gegen unser verantwortung gehalten haben, alles erwegen
und erörteren, sind wir ungezweyfelt, es sollen uns alle, die sich etwas
umb Christliche leer und leben verstohn, nimmer anders, dann die vor
allem unserm herren und heyland Jesu Christo gern geleben und dem 55
nach Keyserlicher Majestat, unserem allergenedigsten Herren, allen
Churfürsten, Fürsten und ständen des heyligen Reichs, unseren gnedig-
sten, gnedigen herren und guten fründen, ja allen christglaubigen schul-
A 3 b dige, underthänigste, underthä nige, gutwillige gehorsam, dienst und
gfallen beweisen wolten, erkennen und halten, wie uns auch nichts 40
anders zu sinn oder gemüt ist, das Gott mit der zeit meniglich wol er-

4. Alles Nähere bei Paet^old.
 
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