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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0313
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APOLOGIE

3°9

erden sind, die man verehre, zu machen oder haben verbotten sind 5 ?*.
Demnach haben wir die zeugnuß der älteren Kirchen auch anzogen, bey
welcher glaubt w r orden ist, bilder in kirchen haben sey wider die Schrifft
und unser Religion, und dasselbig zu beweisen, haben wir Epiphanium
5 einbracht, der zum Bischoff zu Jerusalem, dem er doch etwas zuwider
war, von im selb geschrieben hat, wie er den fürhang, daran eyn bild
Christi oder eyns heiligen gemalet was, abgerissen habe. Welche that er
domit verantwurtet, das es wider die schrifft und den glauben sey, eyns
menschen bild in der kirchen hangen, begert darumb, das der selbig
io Bischoff zu Jerusalem, zu dem er schreibet, verschaffen wölle, das die
Priester desselbigen orts, do er denselbigen fürhang gesehen und zerissen
hat, hinfürt leren und gepieten, das keyne sölche fürhenge uffgehenckt
werden, die wider unser religion sind 5 ? 6 .
Auß disem sihet eyn yeder, seitenmal diser H. Vatter seine that, dorab
i 5 ettlich gemurret hatten (und doch nit deß bilds halb, alß ob es wer zu
gedulden gewesen, sonder das er solte eynen andern fürhang geben, do
er wolte den gemaleten zerreissen, welchs er dann auch verheyssen hat),
domit vertedigt, das wider die Schrifft und Religion sey, eins menschen
bild in der Kirchen hangen, das man solichs gemeynlich also zu der zeit
20 glaubet und gehalten hat, und das weder diser Bischoff noch Hieronymus,
der die epistel verdolmetschet und sust disen Epiphanium an lere und
glauben hoch geprisen hat, eyner anderen meynung gewesen sind. Also
haben wir in disem nit alleyn den Epiphanium, sonder mehr den glauben
der gemeynen Kirchen, so zun zeiten Epiphanii, der dann also eyn alter,
25 bewerter Bischoff ware, das in Hieronymus contra Ruffinum nennet ein
vatter der Bischöff 5 77 , und auch vor gewesen ist, anzogen, wider welchen
billich weder Damascenus noch der tichter 5 78 deß buchs de visitatione
infirmorum, das Augustino falschlich ist zugeschriben 5 7 9, gelten solle.
Eusebium und Augustinum verwerffen wir nit, alß die Confutanten unß
50 hie mit der unwarheyt zeihen, dann sie der bilder halb mit der alten
glauben stimmen. |
Uff das ander, das die Confutanten disen Epiphanium understohn zu
verkleynen: Erstlich, das er nit sey von yederman angenommen 5 ® 0 ,
Darnach, das er hab helffen den H. Chrysostomum verdammen 581 ,
35 Sagen wir erstlich: keyn lerer ist von meniglich angenommen, wie das
auch keyn rechter lerer ye begeret hat; mehr ansehens hat er aber, diser

Was die kirch
Epiphanii von
halten hat.

S b

575. Siehe oben S. 151,8#.
576. Siehe oben S. i5 5,Anm. 81.
577. Vielmehr in der Epistola contra Joannem: MSL 23, Sp. 381 C.
578. Verfasser.
579. Siehe oben S. 301, Anm. 520.
580. Anerkannt.
581. Paetppld, S. 64, 3.7#.

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