308
CONFESSIO TETRAPOLITANA
Einred der Confutanten.
S a
Einrede der Confutantcn
wider den heyligen Epi-
phanium.
dieweil aber leider das nit ist und dorumb allenthalb grosse nott und
armut uberhand genommen hat und das ubertretten göttlicher gepott,
daher aller solicher unradt entspringet, von den geistlichen, wie der
Bapst Adrian das von ir aller wegen bekennet hat’ 68 , alß vom haupt
herfleusset: worumb laßt man dann nit yetz der zeit der bilder kosten 5
auff die armen gekeret werden, so doch die alten heiligen alle kostliche
gefeß der kirchen ye zerbrochen und auff noturfft der armen gewendet
haben? Gott gebe aber auch, wie reichlichen er wölle, so werden den-
nocht alweg so vil armer sein; wil man dieselbigen alß Christlich ver-
sehen, würdt warlich den götzen nit vil uberbleiben, dann leider nit 10
gewonlich, das die reichen diser welt auch in guten wercken wöllen
reich sein. Das sie dann vom Salomon melden, der sovil goldes an
tempel und seine gefeß gehencket habe 56 ?, thut nichts für die götzen,
die wider das wort Gottes seindt, Dieweil Salamon in seinem thun auß |
dem befelch und nach dem wort Gottes gehandlet hat. So solten die i 5
Confutanten auch wol wissen, was Hieronymus uff solich argument
antwurtet in der epistel ad Nepotianum: »Wil unß das gola der Juden
gefallen, so müssen unß die Juden und alle ire geprauch auch gefal-
len 57 °.«
Zum sechsten wöllen sie unß, das wir mit der that Epiphanii und der 20
verantwortung der selbigen beweren, das man zu der zeit desselben
H. Bischofs die bilder in der kirchen ze haben für unchristlich gehalten
hat 57I ,verwerffen. Und erstlich mit dem, das sie fürgeben, wir seyen unß
selbs zuwider, das wir hie eynen Lerer anziehen für H. schrifft, dowider
wir doch im ersten artickel eyn gebott gemeldet haben 5 72 . Zum andern, 25
Das sie disen lerer understohn zu verkleynen 57 ?. Zum dritten, Das sie
sagen, zu der zeit Epiphanii hab man bilder zu verwerffen eyn ander
ursach gehabt denn yetz der zeit; Dann zur selbigen zeit, sprechen sie,
sey die Ketzerey Anthropomorphitarum entsprungen 57 *.
Uffs erst antworten wir, das von unß keyn gebott gemeldet ist, die h. 30
lerer nit anzuziehen; dann wir sie in der Bekantnuß selb anziehen; aber
sie und ihre lere der Schrifft fürzesetzen, davon bey unß Mandaten
gemacht sind, wöllen wir noch nit thun. Darumb haben wir unsren
glauben der Bilder halb mit der schrifft erstlich bevestiget, nemlich mit
dem ersten gebott der zehen, die allen glaubigen gegeben sind, In 35
welchem dann aller ding bilder, im himmel, erd und deren, so under der
568. Siehe oben S. 202h
569. Paet^old, S. 63, 17#.
570. CSEL 54, S. 433 (Ep. 52).
571. Siehe oben S. 151, 38ff.
572. Paetpold, S. 63, 30fr.
573. Ebd. S. 64, 7ff.
574. Ebd. S. 64, i8ff.
CONFESSIO TETRAPOLITANA
Einred der Confutanten.
S a
Einrede der Confutantcn
wider den heyligen Epi-
phanium.
dieweil aber leider das nit ist und dorumb allenthalb grosse nott und
armut uberhand genommen hat und das ubertretten göttlicher gepott,
daher aller solicher unradt entspringet, von den geistlichen, wie der
Bapst Adrian das von ir aller wegen bekennet hat’ 68 , alß vom haupt
herfleusset: worumb laßt man dann nit yetz der zeit der bilder kosten 5
auff die armen gekeret werden, so doch die alten heiligen alle kostliche
gefeß der kirchen ye zerbrochen und auff noturfft der armen gewendet
haben? Gott gebe aber auch, wie reichlichen er wölle, so werden den-
nocht alweg so vil armer sein; wil man dieselbigen alß Christlich ver-
sehen, würdt warlich den götzen nit vil uberbleiben, dann leider nit 10
gewonlich, das die reichen diser welt auch in guten wercken wöllen
reich sein. Das sie dann vom Salomon melden, der sovil goldes an
tempel und seine gefeß gehencket habe 56 ?, thut nichts für die götzen,
die wider das wort Gottes seindt, Dieweil Salamon in seinem thun auß |
dem befelch und nach dem wort Gottes gehandlet hat. So solten die i 5
Confutanten auch wol wissen, was Hieronymus uff solich argument
antwurtet in der epistel ad Nepotianum: »Wil unß das gola der Juden
gefallen, so müssen unß die Juden und alle ire geprauch auch gefal-
len 57 °.«
Zum sechsten wöllen sie unß, das wir mit der that Epiphanii und der 20
verantwortung der selbigen beweren, das man zu der zeit desselben
H. Bischofs die bilder in der kirchen ze haben für unchristlich gehalten
hat 57I ,verwerffen. Und erstlich mit dem, das sie fürgeben, wir seyen unß
selbs zuwider, das wir hie eynen Lerer anziehen für H. schrifft, dowider
wir doch im ersten artickel eyn gebott gemeldet haben 5 72 . Zum andern, 25
Das sie disen lerer understohn zu verkleynen 57 ?. Zum dritten, Das sie
sagen, zu der zeit Epiphanii hab man bilder zu verwerffen eyn ander
ursach gehabt denn yetz der zeit; Dann zur selbigen zeit, sprechen sie,
sey die Ketzerey Anthropomorphitarum entsprungen 57 *.
Uffs erst antworten wir, das von unß keyn gebott gemeldet ist, die h. 30
lerer nit anzuziehen; dann wir sie in der Bekantnuß selb anziehen; aber
sie und ihre lere der Schrifft fürzesetzen, davon bey unß Mandaten
gemacht sind, wöllen wir noch nit thun. Darumb haben wir unsren
glauben der Bilder halb mit der schrifft erstlich bevestiget, nemlich mit
dem ersten gebott der zehen, die allen glaubigen gegeben sind, In 35
welchem dann aller ding bilder, im himmel, erd und deren, so under der
568. Siehe oben S. 202h
569. Paet^old, S. 63, 17#.
570. CSEL 54, S. 433 (Ep. 52).
571. Siehe oben S. 151, 38ff.
572. Paetpold, S. 63, 30fr.
573. Ebd. S. 64, 7ff.
574. Ebd. S. 64, i8ff.