ABENDM AHLS GUTACHTEN
431
4. An Johann Ritter Landschad von Steinach
22. Oktober 1525
A. Straßburg, Thomas-Archiv, Cart. 21,1-2 (Nr. 40), Bucer ä Jean Land-
schad,f° ir-jv. AbschriftKonradHuberts. Randvermerk: »1426, 22. Octobris.
Bucerj Epistola ad Joh. Landschadium de Eucharistia«. Bucer nennt sich am
Ende des Briefes.
B. TB II, f° 240 r-294 v. Abschrift von A 1 .
C. J. Schneider: Ein Brief M. But^ers an den Ritter Hans Landschad von
Steinach iiber das h. Abendmahl 1426, in: Beiträge ^ur Hessischen Kirchen-
geschichte III, 2 (.Archiv für Hessische Geschichte und Altertumskunde, Neue
Folge, Ergän^ungsband3,2), 1906, S. 108-116. Abdruck von A unter Verwen-
dung von B.
Hans Landschad von Steinach 2 3 4 5 , der Sproß eines alten, angesehenen
Rittergeschlechts und selbst 1486 vom Kaiser Maximilian zum Ritter
geschlagen, hatte verschiedenen Herren erfolgreichen Kriegsdienst ge-
leistet und hohe Ämter bekleidet. Im Jahre 1518 war er dann - wohl
durch die Heidelberger Disputation - für Luther gewonnen worden und
hatte in seiner nahen Herrschaft Neckarsteinach die Reformation einzu-
führen begonnen. Sein Prediger war auf Straßburgs Empfehlungen hin
seit 15 24 Jakob Otter?. Im Gegensatz zu ihm aber bheb der Ritter Luthers
Abendmahlslehre treu und verdächtigte die Straßburger der Schwärme-
rei KarlstadtsL Offensichtlich hatte er diese Ansicht einem Brief
Bucers an Hartmut von Kronenburg^ entnommen, der auf unerklärliche
Art in seine Hände gekommen war. Bucer weist in seinem Brief vom
22. Oktober 15 25 6 diesen Vorwurf zurück, verteidigt aber Zwinglis
1. Daß es sich trotz der starken orthographischen Abweichungen um eine Abschrift
unserer Handschrift handeln muß, beweisen deren mitübertragene Randglossen; als
Herkunftsvermerk gibt Baum nur an: »mss. Thom.« Vgl. auch Schneider: Landschad,
S. 108.
2. Über ihn vgl. Schneider, ADB 35, S. 670-675; zum vorliegenden Brief ders.:
Landschad, S. 105-108.
3. Vgl. oben S. 409.
4. Vgl. f° ir, S. 432.
5. Vgl. f° ir und 2v, S. 432 und 438. Hier wie auch sonst scheint B.s vermittelnde
Haltung den Anlaß zur Mißdeutung gegeben zu haben.
6. Der Randvermerk der Handschrift nennt das Jahr 1526, dem sich Scbneider:
Landschad, S. 106, und ADB 35, S. 673, anschließt. Für unsere Datierung spricht
der zeitliche Zusammenhang mit dem beginnenden Abendmahlsstreit in Süddeutsch-
land, die sachliche Nähe zu B.s Brief an Otter (vgl. Gutachten Nr. 2) und schließlich
im Brief selbst die Erwähnung der Mission Casels ohne deren Mißerfolg (f° 2v,
S. 438; Casel kam erst im November zurück, vgl. Stupperich: Straßb. Stellg., S. 269).
Das Jahr 1525 setzt auch Rott: Debuts, S. 236, Anm. 12, voraus.
431
4. An Johann Ritter Landschad von Steinach
22. Oktober 1525
A. Straßburg, Thomas-Archiv, Cart. 21,1-2 (Nr. 40), Bucer ä Jean Land-
schad,f° ir-jv. AbschriftKonradHuberts. Randvermerk: »1426, 22. Octobris.
Bucerj Epistola ad Joh. Landschadium de Eucharistia«. Bucer nennt sich am
Ende des Briefes.
B. TB II, f° 240 r-294 v. Abschrift von A 1 .
C. J. Schneider: Ein Brief M. But^ers an den Ritter Hans Landschad von
Steinach iiber das h. Abendmahl 1426, in: Beiträge ^ur Hessischen Kirchen-
geschichte III, 2 (.Archiv für Hessische Geschichte und Altertumskunde, Neue
Folge, Ergän^ungsband3,2), 1906, S. 108-116. Abdruck von A unter Verwen-
dung von B.
Hans Landschad von Steinach 2 3 4 5 , der Sproß eines alten, angesehenen
Rittergeschlechts und selbst 1486 vom Kaiser Maximilian zum Ritter
geschlagen, hatte verschiedenen Herren erfolgreichen Kriegsdienst ge-
leistet und hohe Ämter bekleidet. Im Jahre 1518 war er dann - wohl
durch die Heidelberger Disputation - für Luther gewonnen worden und
hatte in seiner nahen Herrschaft Neckarsteinach die Reformation einzu-
führen begonnen. Sein Prediger war auf Straßburgs Empfehlungen hin
seit 15 24 Jakob Otter?. Im Gegensatz zu ihm aber bheb der Ritter Luthers
Abendmahlslehre treu und verdächtigte die Straßburger der Schwärme-
rei KarlstadtsL Offensichtlich hatte er diese Ansicht einem Brief
Bucers an Hartmut von Kronenburg^ entnommen, der auf unerklärliche
Art in seine Hände gekommen war. Bucer weist in seinem Brief vom
22. Oktober 15 25 6 diesen Vorwurf zurück, verteidigt aber Zwinglis
1. Daß es sich trotz der starken orthographischen Abweichungen um eine Abschrift
unserer Handschrift handeln muß, beweisen deren mitübertragene Randglossen; als
Herkunftsvermerk gibt Baum nur an: »mss. Thom.« Vgl. auch Schneider: Landschad,
S. 108.
2. Über ihn vgl. Schneider, ADB 35, S. 670-675; zum vorliegenden Brief ders.:
Landschad, S. 105-108.
3. Vgl. oben S. 409.
4. Vgl. f° ir, S. 432.
5. Vgl. f° ir und 2v, S. 432 und 438. Hier wie auch sonst scheint B.s vermittelnde
Haltung den Anlaß zur Mißdeutung gegeben zu haben.
6. Der Randvermerk der Handschrift nennt das Jahr 1526, dem sich Scbneider:
Landschad, S. 106, und ADB 35, S. 673, anschließt. Für unsere Datierung spricht
der zeitliche Zusammenhang mit dem beginnenden Abendmahlsstreit in Süddeutsch-
land, die sachliche Nähe zu B.s Brief an Otter (vgl. Gutachten Nr. 2) und schließlich
im Brief selbst die Erwähnung der Mission Casels ohne deren Mißerfolg (f° 2v,
S. 438; Casel kam erst im November zurück, vgl. Stupperich: Straßb. Stellg., S. 269).
Das Jahr 1525 setzt auch Rott: Debuts, S. 236, Anm. 12, voraus.