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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0198
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

Die Yorworte des deutschen und lateinischen Erstdrucks der
Tetrapolitana von 1531
A 2 a Allen und jeden Christglaubigen, wess Stands, würden oder wesens die
seyen, Entbietten wir, die Meister, Burgermeister und Rlthe der stätt
Straßburg, Costentz, Memmingen und Lindaw, unser underthenigst, 5
underthenig, gutwillig, früntlich dienst und alles gutts, und do bey
zuvernemen:
Nach dem die Römische Keyserliche Majestat, unser aller gnädigster
herr, uff nähst gehaltenem Reichstage zu Augspurg und in anfang deß
selbigen Churfürsten, Fürsten und gemeinen Stenden deß Heiligen 10
Römischen Reichs under anderem hat fürtragen lassen, Wie ihr Majestat
zu hinlegung der irrthumb und zwyspalt, so sich im heyligen glauben
und Christlicher Religion ein zeit inher in Teutscher Nation erhalten
haben, gnädiglich und mit höchstem fleiß und ernst begere, Churfürsten,
Fürsten und die gemeynen stände wöllen in dem allen, so vil und wie i 5
das eynen yeglichen berürt und ihm zustehet, Deßgleichen sein 1 und zu
fürderung der sach eyn yeglicher nach vermög ihrer Majestat auß-
schreibens sein gutbeduncken, opinion und meynung der berürten irrung
und zwyspalt, auch mißbreuch halb, weß deren die geystlichen gegen den
weltlichen und herwider die weltlichen gegen den geystlichen oder under 20
sich selbs haben mögen, zu Teutsch und Latein in schrifft stellen und
uberantworten, damit dise irrung und zwyspalt desto besser vernommen
A 2 b und erwegen, auch zu besserm Christlicherm wesen dejsto schleüniger
widerbracht und verglichen werden 2 , Uff solichs ihrer Majestet genedigs,
hochfleissigs und ernstlichs begeren haben unsere gesandten durch ett- 25
liche unsere Prediger, die wir zu ihnen verordnet hatten, eyn kurtz
Summari der leren und predigen, so bey unß alß im heiligen Evangelio
und götlicher schrifft gegründet vor der zeit angenommen waren und
noch geübet werden, zu Teutsch und Latein in Bekantnuß weiß, wie das
in eil und der kurtzen zeit, die hiezu geben ward, hat beschehen mögen, 30
vergreiffen lassen und Keyserlicher Majestat, unserm allergn&digsten
herren, damit unsers glaubens und was wir in sachen, unsere heylige
Christliche Religion betreffend, bey den unseren gebessert haben, grund
und ursach zu geben, wie ihre Majestat das selbig von unß erfordert und
ze thun befolhen hat, ihr Majestat zu underthänigster gehorsame uber- 35
antwortet. Wie wol nun auff solche Bekantnuß mit den selbigen unseren
gesandten ettiiche monat lang nichts, alß sye auß dem außschreiben und
ersten fürtrag, zu anfang des Reichstags beschehen?, zu verhoffen hatten,

1. Sich ebenso verhalten. 2. Vgl. zu diesem Abschnitt S. 36, Anm. x und 2.
3. Die Proposition des Reichstags am 20. 6., s. o. S. 36, Anm. 1.
 
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