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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0436
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

Lehre; im übrigen klingen auch hier - zu Beginn des auch in Süd-
deutschland aufbrechenden Abendmahlsstreites - die gleichen zur Ver-
söhnlichkeit mahnenden Gedanken wie in den früheren Gutachten an.

fo i r Gnad vnd frid von vnserm herrn. Strenger Her a vnd Christlicher
brüder, Ewer schriben, mir durch Johannem b Rempis CI vberschickt,
hab ich verlesen vnd dank üch d im herren der sorg, so ir für vnß vnd
vnser gemein tragen. Wolt gott, das die, so im wort dienen, denen sollich
sorg weitt mer zustet, ynen solliche flyssiger liesen anligen, vnd ließ sich
nicht e ein yeder düncken, er hette gnug thon, so er den sinen prediget
hat, solt frylich £ die sach besser ston. Paulus 2 hatt gar ernstlich sorg
tragen, wen das rich gottes allenthalb, auch da er leyblich nie gesehen
war, vffgienge vnd zuneme. Das ir nun schriben, ir haben üch im herren
gefreuwet mit vnß bitz her von wegen des worts fürgang?, nun hören ir
aber erschröcklichs, das wir der vnsinnigen disputacion* 1 4 Doctor Karoll-
stat' anhangend etc.
Strenger her, Christenlicheri bruder, gott ist vnser zug^, das wir
nichts dan k sein wort zü predigen begeren, vnd ich bitt min gott, den
vatter vnsers herren Jesü Christi, das er mich gehenlich 5 sterben laß
oder vor aller welt zü schanden werden, welchen aügenblick ich wolt
menschen gedicht fur sein wortt glauben oder 1 predigen, dan mir ye m
sollicher todt oder schand vil n weger 6 were, dan der eere gottes abprechen 0
oder yemandp ergeren von denen, die an Christum glauben; mich ver-
wundert auch, wie ir vnß möcht^ zumessen Carollstatts r meinung oder
disputacion s , so ir doch, als ihr schriben, gelesen habt, das ich hartmut
von Kronenburg 7 geschriben hab disen handel belangen 1 . Wie ir schri-
ben, also predigen wir, vnd flyssen vnß, das wir nicht u allein den synn

a) herr B. Im folgenden werden nur die ausgeprägtesten Abweichungen Baums
von seiner Vorlage aufgeführt. Wechsel in der Groß- und Kleinschreibung, von i für
y, u für v u. ä., Doppelkonsonanz und stärker fiektierte Endungen werden nicht be-
rücksichtigt. Schneider ist von Baum abhängig; seine Varianten werden nur ange-
führt, wo er auch von ihm abweicht. - b) Joh. B. - c) Kempis B. - d) euch B. -
e) nit B. - f) freylich B. — g) fehlt C. - h) disputation B. - i) D. Karollstadt nit B. -
j) christlicher B. - k) denn B. - 1) oders B. - m) [e]yn C. - n) fil B, schandfel C. -
o) abbrechen B. - p) yemandt B. - q) mögt B. - r) Carollstadt B. - s) disputation
B. -1) belangend B. - u) nit B.
1. Über diesen Boten des Ritters erfahren wir nichts Genaueres.
2. Ro 1,8-13.
3. Fortschritt.
4. Zeuge.
5. Plötzlich, sofort.
6. Besser.
7. B.s Brief an ihn ist verloren, vgl. Rott: Debuts, S. 236, Anm. 12.
 
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