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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0362
358
CONFESSIO TETRAPOLITANA
Daß disse gemeine Clag hatt uber menschen gedenckhenn geweret
vnd zum theil geäfert« 8 worden ist von Kayser Sigmonden vnd Kayser
Friderich, beyden E. Mt. hochlöblichen vorälterenn, in beyden Concilien
zu Costentz vnd Basel gehaltenn*?, in so vil Reichs versamlungenn vnd
jüngst zu Normberg vff dem Reichstag in hundert Artickell verfasset
23 b vndt Bäpstlicher botschafft uberantwurtet’ 0 , | Aber khein v enderong
oder v besserung gefolget.
Daß die etwan genuß vnd frommenn von myßbrüchenn vnd ärger-
nüsßenn suchen, den die Rein Leer vnd zucht by den Christlichenn
vnderthonen zuerhaltenn ampts vnd nammens halb zustunde, vndt das
also von manighem vil beredt, aber fast wenig noch grund der warheit
von jemandt gebessert warden.
Daß disse offentliche vnd vngestraffte myßbreuch viel gedenckhens
pracht’ 1 vnd gemeinen verstandt, die bestendig warheytt anzunemmen,
getriben habenn, vnd daß so vil geflißener, je mehr das gegentheyl ver-
hör vnd erforschung irer Leer geflohen habenn.
Das der glaub ein häll liecht vsß Gott vnd nitt ein dunckhel ver-
wönung* 2 der menschenn ist vnd syn soll vnd deshalb syn grundt vnd
vrsprung dannenhär entpfahet, daher das hertz der ewigen ding allein
versychert würdt.
Das böse gewohnheiten, myßbreuch vnd menschen gesatz, mitt
welchen die seelen nitt mögen Regiert werdenn, by vnß abgangenn syn
vnd wyr zum theyl haben sy w mitt fürsatz abgestelt, nitt allein von vnser
selbs gewyssenn wegenn, sunder vmb vnser vnderthanenn flehelich
24 a vnndt | dringlich bitt willenn, welche so dütlich für vnß fürgabenn vnd
bezügtenn, das ier gewyssenn widder Gotswort durch vngeschigte
prediger vnd deren sträfflich lebenn verfüret würdenn, mitt höchster
ermanung vnd beger, daß wyr ien prediger, die eins erbarenn wandels
weren vnd die das Rein luter wort Gottes on allen menschlichen zusatz,
on frembde Leer, on disputieren vnd zanckredenn zu ier besserung vnd
der seelen selickheyt fürtrügen, vnd hienoch, das wyr alles, das dem wort
Gottes vnd syner Göttlichen Eer entgegenn, gepürlicher wyß vnd mitt
ordnung abstelltenn vnd den warhaftigenn Gots dienst, so im Götlichem
wort vnd Biblischer schrifft grundt hatt, syn fürgang liessenn vnd durch
vnser verbieten nitt verhinderen wolten.
v)-v) C add. - w) C add.
48. Wiederholt.
49. Über die Reformbemühungen des Konstanzer und Basler Konzils vgl. zu-
sammenfassend Jedin I, S. ioff.
50. RTA 3, S. 645 fr. Zur Zahl 100 ebd. S. 648, Anm. 1.
51. Viel Nachdenken veranlaßt.
52. Wahn.
CONFESSIO TETRAPOLITANA
Daß disse gemeine Clag hatt uber menschen gedenckhenn geweret
vnd zum theil geäfert« 8 worden ist von Kayser Sigmonden vnd Kayser
Friderich, beyden E. Mt. hochlöblichen vorälterenn, in beyden Concilien
zu Costentz vnd Basel gehaltenn*?, in so vil Reichs versamlungenn vnd
jüngst zu Normberg vff dem Reichstag in hundert Artickell verfasset
23 b vndt Bäpstlicher botschafft uberantwurtet’ 0 , | Aber khein v enderong
oder v besserung gefolget.
Daß die etwan genuß vnd frommenn von myßbrüchenn vnd ärger-
nüsßenn suchen, den die Rein Leer vnd zucht by den Christlichenn
vnderthonen zuerhaltenn ampts vnd nammens halb zustunde, vndt das
also von manighem vil beredt, aber fast wenig noch grund der warheit
von jemandt gebessert warden.
Daß disse offentliche vnd vngestraffte myßbreuch viel gedenckhens
pracht’ 1 vnd gemeinen verstandt, die bestendig warheytt anzunemmen,
getriben habenn, vnd daß so vil geflißener, je mehr das gegentheyl ver-
hör vnd erforschung irer Leer geflohen habenn.
Das der glaub ein häll liecht vsß Gott vnd nitt ein dunckhel ver-
wönung* 2 der menschenn ist vnd syn soll vnd deshalb syn grundt vnd
vrsprung dannenhär entpfahet, daher das hertz der ewigen ding allein
versychert würdt.
Das böse gewohnheiten, myßbreuch vnd menschen gesatz, mitt
welchen die seelen nitt mögen Regiert werdenn, by vnß abgangenn syn
vnd wyr zum theyl haben sy w mitt fürsatz abgestelt, nitt allein von vnser
selbs gewyssenn wegenn, sunder vmb vnser vnderthanenn flehelich
24 a vnndt | dringlich bitt willenn, welche so dütlich für vnß fürgabenn vnd
bezügtenn, das ier gewyssenn widder Gotswort durch vngeschigte
prediger vnd deren sträfflich lebenn verfüret würdenn, mitt höchster
ermanung vnd beger, daß wyr ien prediger, die eins erbarenn wandels
weren vnd die das Rein luter wort Gottes on allen menschlichen zusatz,
on frembde Leer, on disputieren vnd zanckredenn zu ier besserung vnd
der seelen selickheyt fürtrügen, vnd hienoch, das wyr alles, das dem wort
Gottes vnd syner Göttlichen Eer entgegenn, gepürlicher wyß vnd mitt
ordnung abstelltenn vnd den warhaftigenn Gots dienst, so im Götlichem
wort vnd Biblischer schrifft grundt hatt, syn fürgang liessenn vnd durch
vnser verbieten nitt verhinderen wolten.
v)-v) C add. - w) C add.
48. Wiederholt.
49. Über die Reformbemühungen des Konstanzer und Basler Konzils vgl. zu-
sammenfassend Jedin I, S. ioff.
50. RTA 3, S. 645 fr. Zur Zahl 100 ebd. S. 648, Anm. 1.
51. Viel Nachdenken veranlaßt.
52. Wahn.