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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0363
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»RATSCHLAG D«

359

Das sollche von vnderthonen begerte vnd von vnß angenommen
prediger nitt zu vffrür vnd vneinigkheit gereytzet, sunder gelert habenn
erkhentnüß vnd myßfallenn der syndt, besserung des lebens, Glaub an
Gott durch Christum, warhafftige lieb zum nechsten, vnd was x zu friden 1
5 vnd christlicheny einigkheyt dienet. Gott gebe gnadt, das wyr vnd die
vnderthonen solchem wort des heils je gemesser leben. |
Das noch der predig des Euangeliumbs by vnß vnd vnseren vnder- 24 b
thonenn etwas besserung gespürt wiirdt, welches wyr dem Almechtigen
zu Eeren meldenn, aber on nott, weyter 2 zuerzelen; dann disses wol ab-
IO nemmen mögen alle, so fiir zehen jaren Straßburg bekhant vnndt jetzund
vnser gelegenheyt on vorurtheil erkhiindigenn. Wyr haben, Gott lob,
ein eintrechtig, fridsam gemein in dissen geferlichen zytten erhaltenn
mögenn, da zu die predig des fridrychen Euangeliums nitt wenig gefür-
dert hatt.
, 5 Das wyr der geystlichenn nicht haben lassen abghön an iren gepüren-
den zehenden, zynsen, gülten, seelgerechten vnd allem zustandt, sunder
drob gehalten vnd noch, das, in was jeder schuldig, so ferr wyr zuver-
schaffen haben, fridlich bezalung thüe.
Das wyr in gemeinen seckel oder besünderen nutz nichts a verwandt
20 oder zu verwenden gesynnet syn, sunder gern woltenn, das die Gots
gobenn zu warer Gots Eeren gebrucht würden.
Das wyr b als ein Oberckheit b wedder geistlichen noch weltlichen
vnsern vnderthanenn nie nichts zugelassenn oder gestattet haben vnder
dem schein des Euangeliumbs, Dann dz vorhin den menschen von Gott
25 zugebruchen alweg fry gestellt vnd zugegeben j Oder das die menschen 25 a
widder Gott verbotten c vnd vmb gelt etwan erlaubet habenn. Dann das
der Schöpfer gemeinem bruch fry dargibt, solle die Creatur by dem bann
vnd ewiger pin niemandt verbietten vnd dem noch d vmb das gelt zulassen
vnd verkhauffen. Es spricht je der Herr selbs, das mann im mitt menschen
30 satzung vergeblich dieneH. Vnd Paulus will nyemandts ein strick an-
werffen vnndt darzu ermanen, das iemant an der seligkheit möchte ver-
hinderlich syn^. Drumb wyr vnseren vnderthonen ier gewyssenn nitt
haben verstricken vnd vff zyttlicher ding Ordinantz verbindenn wöllenn,
die der H. Geyst allein zu ordnen hatt.
35 Das wyr mit e vnser vnderthonen allzytt f in allem, das f lyb vnd gutt
belanget, E. K. Mt. vnd dem H. Reich gehorsamet vnd settwan vber
vnser vermogen vnd weyter, dan vnß vfferlegte, biß här offt gethon

x)-x) korr. aus: zubefriden. - y) C korr. aus: die. - z) C add. - a) C korr. aus:
kheins pfennigs werdt. — b)-b) unterstrichen. - c) korr. aus: gebottenn. — d) noch
(gestr.: widder). - e) B (?) korr. aus: vnd. - f)-f) S korr. aus: was. - g)-g) B korr. aus:
mehr dann wyr schuldig syn.

53. Vgl. Mt i5,9par.

54. Vgl. 1^0^7,35.
 
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