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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0364
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

haben vnd fürter gern thun wellen. Aber allein begeren v/yr, wie die
h Geystlichen Recht, distinctifo] 9H J vnd anderswo mehr, befelchenn, das
einige Gotswort in Göttlichem befelh mehr dann wandelbare opinion
der menschen anzusehen. Das ist der grundt aller handlung vnd vnsers
vorhabens. Anders wirt es niemandt mitt bestandt der warheyt von vnß 5
fürgeben mögenn. |
2\ b Deßhalb 1 die Ceremonien gefallenn vnnd wyr die messen, bilder vnd
altar Jangestelt vnnd' abgethon haben k ; dann sollich zwar widder die
H. geschrifft vffgericht, von Gott vnd Christo abwenden, eigennützig
vnd ein überbürde der welt syn. Dann sie mehr zur abfürung des glau- 10
bens, Christliches lebens vnd Brüderlicher lieb dannzubesserung dienen.
Dz wyr alle neuwerung vngern fürgenommenn, sonder *zu mehr
molen 1 flehelich angesucht haben an vnsern G. H. von Straßburg, am
Erwirdigen Thumb Capitel vnd an der priesterschafft, das sie alles, so im
schein einer guten ordnung vff khommenn, aber widder dz göttlich wort 15
were, abthäten vnd dagegen, das dem selbigem gemeß, zu fürderung
Burgerlicher einikheyt vnd gots Eer vffrichten wöltenn. Vnd wie wol
über die massen vil myßpruch syndt, die niemandt verneinen mag, den-
nocht haben vnser hohe vnd nydere prelaten vsß anderem bedenckhen,
des sie on zwyfell by in vermeinen ursach zu habenn, nie vnderstandenn. 20
noch göttlichem wyllen vnd sym H. wort enderung zuthun. Wie wer
es immer müglich gesyn, neben der predig des Euangeliumbs, so des
26a Normbergischen™ Reychstag abscheidt j zuhalten gepütet, die widder-
wertigenn Ceremonien on schwere gots verletzung n °vnd bewegung der
gmein° zuerhaltenn, Oder wie wolten wyr fur gott vnd E. K. Mt. be- 25
ston, so wyr krefftig in vnseren gewyssenn überzüget, was der recht weg,
der selen heil, der gott gefellig gotsdinst were, vnd dennocht der irtumb
wolten anhangenn, mitt der armen gefangenen gewyssen beschwerdenn.
Vonn Gott vnd E. K. Mt. als einer gottseligen, Christlichen Oberkheyt
habenn wyr befelh über vnser vnderthonen, drumb verston wyr billich 5 c
dissen befelch noch Christlicher ordnung, das wyr gegen den vnder-
thonen zum Ersten das Reich Gots suchen vnd wz gott angehörig,
Darnach zyttlich regierung, die von Creaturen vnd noch der Creaturen
ordnung, aber vnder der gehorsamm gottes beschiecht.
Das wyr in sollchen neuwerungenn gern vff die Reichstag vnd fur- 35
gebne general Concilia oder National versamlungen gewartet hättentP,
So wyr allein noch erkhanther warheit widder vnser gewyssen nitt
h)-h) unterstrichen. - i) korr. aus: Daß aber. - j)-j) C add. - k) C add. - 1)-1) S
korr. aus: alweg. - m) C: Norbergischer, korr. aus: Speyrischen. - n) B korr. aus:
lesterung. - o)-o) S add. - p) hättent (gestr.: wie ann vnß auch in nammenn E. K.
Mt. zweymal begeret ist, vnd wyssen, daß wyr sollichs schuldig weren).

55. Decr. Grat. D. IX. c. 8,10.
 
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