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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0395
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»RATSCHLAG D«

39 1
der Allmechtig werde E. Key n . Mat. neben andernn Herrlichen thatten k ,
damit er E. Key e . Mat. reychlich begabet, dise gnad auch verleyhen, das
durch gnuegsam verhöre aller teyl soliche Christlich vnnd ‘gottgefellig
wege 1 vermittels göttlicher hilff gefunden werden, da durch warer vnnd
bestendiger frid der m gemeinen Christenheyt, dem heyligen Reych vnnd
Teutscher Nation verlyhen", vyl sterbens vnnd verderbens, so durch
annder 0 wege möchten eruolgen, verhuetetP vnnd also zue allen theylen
inn friden vnnd einigheyt Gott dem Allmechtigen gedienet werden.
Welcher E. Key e . Mat. in gluckseliger, lanngwyriger Regierunng zue
wolfart gemeiner Christenheyt, des Heyligen Reychs vnnd aller irer
Khönigreych^, Lanndschafftenn vnnd vnderthanen r gnediglich erhall-
ten wölle. Deren wir vnns, S als vnnseremm aller' gnedigsten herren

vnß zu handlen, die weyl auch got wie Paulo alßo auch andren, so auß vnwißen
sundigen, gnad bewyßet, sonder weren meer mit Christo, vnßerem herren, die neün-
vndnüntzig scheflin zu verloßen vnnd vnß, dem hundertsten, verlornen scheflin nach-
zugon vnd alles das furzunemen, das zu vnßer widerbringung nit allein vonn noeten,
sonder nür dienstlich syn moechte. Nün ist aber bißher als ein notwendig mittel hie
zu erkennet worden erstlich von E. K. Mt. selb, demnach vonn allen Ch. F., F. vnnd
Stenden eyn Christlich fry Concilium in teutscher nation, die yetzund der zweyung
halb in gröster (korr. aus: gewißer CB) gefar ist. Darumb, so ettwas, eh dann soliches,
wie recht, gehaltenn, solte gegen denen, die doch in allem yrem thün allein die eer
vnnd gehorßam gottes süchen vnnd nyman vberall ettwas zu vngehorßam oder nach-
teil handlen, furgenomen werden, so moecht kein recht Christgleubiger mensch sich
ettwas anders versehen, dann schweres zorn vnnd rach gottes, der nichts wenigers
dulden mag dann vnmiltigheit gegen denen, die vonn hertzen noch synem heiligen
namen fragen. - Vnnd ob furgewendet wurde, es weren dyße sachen, so durch vns
genüwert, vor in concilien erörtert vnnd wol beschloßen, so ligt doch am tag, das den
elteren vnnd Christlichern concilien ietz gar nit gelebt wurt, das auch die alten Kfeyser]
vnnd H. vetter in fil geringern sachen, ob denen nit so heftig bewegung geweßen,
meer dann eyn Concilium gehalten haben. Wer wolt dann auch zwifelen, ist ye vrsach
geweßen, wider den beschluß des aller heyhgsten Concilij, zu Nicea gehalten, vnnd
ettlicher anderen der geistlichen Ehe vnd andre güte ordnungen in nochgenden
Concihen zu endren, es sye ytzund fil meer vrsachenn, dye selbige zu erlauben vnnd
wflder vffzurichten. Deß glichen findt sich eben an filen sachen. So sollen auch billig
alßo manich tüßent selen, die an filer Concilien satzungen, vervrsachet afleyn durch
das wort gottes, nit konden vernügen haben, alßo theur geachtet werden, das vonn
wegen yres heyls meer kosten vnnd mühe dann kein Christ: Frey Concilium erfordert,
gern angewendet werde. - So dann auch mittler zit, biß solich Concilium möge ver-
samlet werden, nyman dem andren ettwas nachteil oder schaden zufugt vnnd, was
v. h. religion betrift, yeder oberkeit gegunnet würt, noch yrem gewissen zu handlen,
so ferr sy niman das syn abbricht oder an syner rechtmeßigen oberkeit verhindert,
wie das vff dem Reichstag zu Speir im jar N. gehalten, erkant ist, wurt sich nyman
zubeklagen haben oder eyniger vnradt ym h. reych zu besorgen syn. CS. - j) fehlt
C. - k) thaten (gestr.: so er ir vntzher) C. - 1)-1) korr. aus: bestendig mittel mitt
gott gefund CS. - m) der (gestr.: heyligen) C. - n) verluhen (gestr.: vnd) C. -
o) ander (gestr.: furgenommen) C. - p) verhutet (gestr.: werden) C. - q) kunig-
reich (gestr.: vnd) C. - r) vnderthonen (gestr.: miltigkflchen) C. - s)-s) add. CS. -
t) fehlt C. add. BC.
 
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