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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0045
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BERNER DISPUTATION

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Christenlich erkandten, sich yeder sins gevallens underschriben. Weliche
underschribung von kürtze wegen (wie obgemeldet ist)100 einen yeden
mit synem namen zebenamssen101, underlassen ist, Gott weyßt, wer
sinem wort vertruwet, dann er alleyn der menschen hertzen erkent.
Ist ouch zu wüssen, das anfangs des gesprechs eyn offenlich berüffen
beschehen ist, aller dero, so uff diß gesprech beschriben und früntlich
geladen gewesen, lut des ußschribens. Des ersten, so sind nach einandern
berüfft worden die vier Bischoffe102 von Costantz, Bassel, Wallis und
Losan, ob sy oder jemands von irent wegen zugegen were. Hatt nie-
mants geantwurt, sonders all vier sich gschrifftlichen irß ußbliben ent-
schuldiget, darüber siner zyt ouch bürlichen soll geantwurt werden: und
in sonders uff des von Losan villfaltig schriben, dann der selbig, ouch sin
gelerten durch ein Oberkeyt zu Bern ze mernmaln, sich uff dise Disputatz
zefügen, gebäten und angesucht sind worden. Und wie wol ettlich siner
Doctores all hie gewesen103, haben sy sich doch keiner gestalt mercken
lassen, sonders stummer dann die visch hiehinnen abgescheyden104,
darab man nemmen mag, wie vast105sollichen hyrten der Christenlichen
härd weydung zu hertzen gat. Got sye es geklagt.
Demnach sind nach der ordnung die Ort der Eydgnossen schafft und
ir verwandten von Stetten und Ländern berüfft106. Und sind zugegen
gsin von Zürich ein Ersame | Radtsbotschafft und vil irer gelerten,
Pfarrern und Predicanten, von ir statt und landschafft107 Von Lucern
nieman, wie wol sy in sonderheyt von einem Ersamen Radt zu Bern
bittlich ankert108 worden etc., Iren Pfarrer Doctor Thoman Murrnar uff
diß Disputatz zu vermögen109, mit zuschribung eins gnugsamen geleydts,
das aber nüt hat erschossen110 über sin hoch berümen und erbieten111.
Von Ury, Schwytz, Underwalden, Zug niemand. Von Glaris etlich mit
namen. Fridly Brunner, pfarrer zu Matt hatt offentlich bekant, wie er uß
100. S. Anm. 84.
101. Bezeichnen, anführen.
102. S. Anm. 14.
103. S. Einleitung.
104. 1. Von hier zurückgezogen; 2. hier abgesondert.
105. Sehr.
106. H.Bullinger: Reformationsgeschichte I,401, beschreibt die Situation folgender-
maßen: »Den Stetten Basel, Santgallen, Byel, Müllhusen, gefiel angeschlagene dispu-
tation wol. Glaris, Solenthurn, Schaffhusen und Apenzel, liessends sin, satzend sich
nit fast dawider. Aber Lucern, Ury, Schwyz, Underwalden, Zug und Fryburg ... ent-
satztend sich fast übel ab der Berner fürnemmen.« Zürich wird, weil selbstverständlich,
nicht genannt.
107. Das Verzeichnis der Zürcher Prediger umfaßt 64 Namen (Akten Nr. 1466).
108. Sehr gebeten (zu ankehren = wenden an).
109. Verfügen, das heißt ihn zur Teilnahme zu bewegen und bestimmen.
110. Genützt.
111. S.Einleitung.
 
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