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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0308
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304 ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528—1533
geredt oder gethon werden mag. Darumb ain verdörblicher yrrthumb
solch ordenlich oberkait, wölche Christen verwalten, weltlich schelten,
derselbigen etlich personen (darumb sy von vermaintem Bischoffen ge-
weyhet) entziehen und sy wöllen aller ding vom gschefft christenlicher
lehr und thuns abhalten, oder, so sy des rechten ainigen oberherrn Gottes
bevelch klar vor inen haben, sy weisen uf widerwertigen bevelch dern,
so oberherrn, aber nit aigen herrn, sonder nur Gottes deß ainigen Herrens
pfleger und Amptleüt synd, und nit wöllen, das solchen oberkayten
gepüre on der höhern öberer gehell, dem göttlichen bevelch nachzu-
kommen.
Der 16 Solch Christlich oberkayten sollen den bösen wercken zu fürchten
sein Ro. 13.[3]- Darumb ain schwerer yrrthumb fürgeben, daß inen nit
gepür, das schwert gegen bsondern übelthätern und auch gantzen herrn,
so yere underthon wider Recht belaydigen wölten, zugeprauchen. Oder
das ynen dazu nit all ire underthon alles yrs vermögens zuhelffen
schuldig syen.
Der 17 So dann auch die Propheten gweyssagt, daß die Christen erst recht by
dem namen Gottes schwörn sölten Isa. 65.[15-16]. Jere.4.[2], Psal. 36
[?] und Gott syner selbs Policey den Ayd verordnet hat Deu.6.[13].
10.[11ff.] ist ain irrthumb lehrn, das Christus, da er das üppig schwörn
bey den seinen hat wöllen abstölln und gsagt, sy sollen aller ding nit
schwörn Math. 5 [34], hab auch die ordenlichen Ayd, umb nutzlich
sachen zthun, verpieten wöllen.
Der 18 Der Ehstand ist von Gott uffs bößt verordnet, darumb nieman weytter
der grad, sype und magschafft halb an der Eh dann die haylig schrifft und
Kayserlichen Recht, die mit götlicher schrifft stymmen, außtrucken, ver-
hindert, wölcher Rechten auch in der Eh schaydung und daß die haim-
liche Ehversprechungen, wie das götlich gsatz vermag, kain fürgang
haben, glebt werden soll.

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