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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0431
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DOKUMENTE ZUR SYNODE V

427

Text c):
|1 a | Butzers bericht Vber dem eusserlichen vnd innerlichen wort.
Seitemal Got ist, der zu dema pflantzen vnd begiessen, so durch die predigen des
Euangeli geschicht, das gedeien gibt, vnd gibt das selbige wann, wem vnd wie fil
5 er wille, solle man alweg die leut das wol vnd mit hellen worten berichten1 vnnd
sie vmb solichs gedeien zu betten vermanen.
Dabei auch allemal bezeügen, das weder wort noch sacrament des herren
jemand on den geyst vnnd glauben Christj nützen mögen, durch welchen geyst
das inwendig ziehen, leren vnnd einschreiben des götlichen gesatzes ins hertz
10 volbracht würt.
Dan der jrthumb leider inn aller welt fil zu fil noch herschet, das man von
worten vnnd sacramenten Christi, wie diese von dieneren werden dargereichet,
das heyl suchet on rechten glauben an christum, der vnns allein selig machet.
Item so alle schrifft zeuget, das Got mit den leuten jetz durch den dienst der
15 menschen vnd das eusserlich mündlich wort redet, jetz2 imm hertzen durch ein-
sprechung des h. geysts, wo dan jemand sagt, es seie ein eusserlich mündlich vnd
ein innerlichs geystlichs wort Gottes, vnd verstaht dadurch, das got vns jetz durch
mittel mündlicher predig, jetz on die selbige allein durch jnnerlich erleuchtung
seins geysts lere, - Oder so jemand mit Paulo3 das pflantzen vnd begiessen, das ist,
20 den dienst eusserlicher lere vnd vermanung vnd das gedeien, das Got gibt, vnder-
scheidet, jenes den dieneren, dises Got zueygnet, das niemand solichs verwerffe
oder vnchristlich schelte.
Dabei solle auch, was vom diener Christi gotlichs worts oder sacramenten ge-
handelt wirt, die götlichen wort vnd sacramenten bekennet werden alweg dazu
25 kreftig vnnd das wirkend, auch dann vnd so fil, was, wann vnd wiefil Got dadurch
wircken wille. Dann ietz geschicht, das das gehört wort Gottes, durch den diener
gleich trewlich dargereychet, etlichen zuhorern zu einem or ein, zum anderen auß
gaht on alles nachdencken, werden also soliche dadurch nichs besonders besser
noch erger, ausgenommen dise verachtung götliches worts, das sie es jnen nit
30 lassent bas4 zu hertzen gohn. Etliche dencken jm nach vnd vernemmen etlicher
massen, was er will, vnnd aber, als sie dann befinden, das es jren bösen begirden zu
wider ist, werden sie jm eins theils feind vnd daher inn jrem bösen fürhaben ver-
stockter, gerahtet den selbigen also das h. Euangeli zum anstos, strick vnnd ver-
blendung, das anderteil wirt jm insonders feind, oder wider got strebend, ver-
35 spottens aber vnd haltens für ein |1 b | thorheyt. Disen beden ist der prediger des
Euangeli ein geruch des todts zum todt, 2.Corinth. 2 [16f.], vnd gaht, wie Paulus
auch I. Corin. 1 [23 f.] schreibet. Wir predigen Christum den gecreutzigten, den Juden
a) zuerst gestr.: ... [?].
1. (Darüber) unterrichten, belehren.
2. jetz - jetz = einmal - das andere Mal; sowohl - als auch.
3. Vgl. I Kor 3,6f.
4. Besser.
 
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