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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0438
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IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN

Bei unserer Ausgabe der Widerlegung des Berichtes haben wir die einschlägigen
Stellen der Engelbrechtschen Schrift in dem 2. Apparat kurz erwähnt. Hier wie in
Bucers Widerlegung spiegelt sich das Zensurverfahren der Vor-Synode.

Unsere Ausgabe
Wir haben der Widerlegung des Berichtes von Engelbrecht die ausführliche Rein-
schrift von Hubert und Lenglin zu Grunde gelegt, AST 75 (45,1), 108 Seiten
(595-702). Diese stützt sich nicht nur auf Bucers Entwurf, AST 38(20,1), wovon
nur 15 Bl. - das letzte Viertel - vorhanden sind (ab S. 677 der Reinschrift), sondern
enthält dazu noch einige Korrekturen von Bucers Hand. Dadurch wird deutlich,
daß die Hubertsche Fassung Bucers Gedanken in letzter Gestalt zum Ausdruck
bringt. Teilabschrift und Regest von Wencker, AST166(VE Ia), Bl.214-225.
Der Summarische Begriff< allein ist in einer Abschrift des 17.Jhdts. erhalten
(AST 165, VE I,f.233-236). Abzüge in: Täuferakten 8, S. 225-230, Nr. 472.
Für die Datierung gibt ein Brief von Bucer an A.Blaurer vom 18.Dezember
1533 einen Hinweis (AST151, Ep.Buc.I,Nr. 109,S.436; vgl. Schieß I, S. 449, Nr.
383): Interim excetra nostra Engentinus (= Engelbrecht, so genannt wegen seiner
Heimatstadt Engen im Hegau) negocium exhibuit et exhibet, mihi certe mole-
stissimus, ut ab optimis ceptis misere distineamur. Aus dem weiteren Verlauf des
Briefes wird deutlich, daß Bucer sich mit der Sache Engelbrecht noch befaßte,
nachdem er sein >Quid de baptismate< an Bernd Rothmann abgeschlossen hatte.

|595 | Gestrengen, Edlen, Vestena, Fürsichtigen, Ersamen, weisenn, gnedigen
herrenn! Nach dem E. g. angesehen, das eyn Synodus, das ist versamlung, gehalten
wurde der kirchenpfleger vnnd diener am wort Gottes inn stat vnnd ausser der
stat inn jrenn gepieten. Auch der schul vnnd leremeyster, sampt den leseren der
sprachen vnnd guten künsten vnnd da rechtfertigung vnnd besserung, wo mangel
der lere, kirchen gepreuchen vnnd vnser der diener amm wort lebens, beschehe;
Dazu E.g. vier herren zu Presidenten, das ist furstehern vnnd anrichtern aller
dieser handlung, verordnet habenn1.
Seind also auß diser, v. g. herrenn presidenten, angeben, die rechtfertigung der
lere desto fuglicher fürzenemmen, vonnb den kirchen pflegeren vnnd dienern
amm wort erstlich vonn jedem teyl vier verordnet worden, die christliche lere, so
wir hie füren, inn kurtze artickel zufassen, die dann der gantzen samlung wurden
fürgehalten vnnd darüber eines jeden glaub vnnd gutbduncken verhöret. Dann
a) korr. aus: weisen. - b) korr. aus: vund.
1. Die Ratsmitglieder Jakob Sturm, Martin Herlin, Andreas Mueg und Sebastian Erb hatten
sich an der Vorbereitung des Synode beteiligt. Sie wurden auch zu Präsidenten der Synode ge-
wählt. Vgl. Wendel, eglise, S. 57.63, der über das ganze Vorgehen der Synode einen guten Über-
blick gibt (a.a.O., S. 53-107).
 
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